Im Test: 5 Alltags-Rennräder
5 Rennräder für den Alltag im Test

Inhalt von

Der tägliche Weg zur Arbeit, Training auch bei schlechtem Wetter oder eine Radreise mit Gepäcktasche – Alltags-Rennräder mit Vollausstattung machen es möglich.

rb-1216-alltags-rennraeder-test-TEASER
Foto: Benjamin Hahn
  • Alltags-Rennräder sind Rennräder mit Licht und Schutzblech. Das Gewicht ist zweitrangig. Eher wichtig ist Widerstandsfähigkeit, damit das Rennrad das ganze Jahr gefahren werden kann.
  • Alltags-Rennräder müssen auf Asphalt und auch auf Schotterwegen bestehen.
  • Schon ein mal Rad-Pendeln in der Woche hält fit und schont den Geldbeutel.

Das Testfeld im Überblick

Download
Test: 5 Rennräder fürs Pendeln bei jedem Wetter
rb-1216-alltags-rennraeder-test-TEASER
Der tägliche Weg zur Arbeit, Training auch bei schlechtem Wetter oder eine Radreise mit Gepäcktasche - Alltags-Rennräder mit Vollausstattung machen es möglich.
Zugegeben: Ein Rennrad mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger ist weniger sexy als eine schnelle Rennmaschine. Aber für Vielfahrer und Sportler mit ambitionierten Saisonzielen ist so ein Arbeitspferd Gold wert. Diese 5 serienmäßigen Alltags-Rennräder für alle Lebenslagen hat RoadBIKE getestet:


Bulls Daily Grinder (2017)
Centurion Crossfire 2000 EQ (2017)
Fuji Tread LTD (2017)
Rose Team DX Cross Randonneur 2000 (2017)
VSF Fahrradmanufaktur TX Randonneur (2017)
nur2,99

Nach dem Kauf erhältst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Download oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.

Gut 3700 Kilometer Stau gibt es in Deutschland – jeden Werktag, Tendenz steigend! Knapp 40 Stunden pro Jahr steht jeder Autofahrer hierzulande Stoßstange an Stoßstange. Dabei ist der Weg vom Wohnort zum Arbeitsplatz für die große Mehrheit nach Angaben des ADAC kürzer als 25 Kilometer.

Rose Bikes

Das bedeutet: Wer nur 1-mal (!) pro Woche das Rad für den Arbeitsweg nimmt, schont nicht nur Natur und Umwelt, sondern hat auch pro Jahr bis zu 2500 Kilometer mehr in den Beinen – und damit mehr Power am Berg, mehr Ausdauer beim Radmarathon, mehr erhebende Momente im Sattel. Und neben dem unbezahlbaren Gefühl, beschwingt auf einem freien Radweg an der stehenden Blechlawine vorbeizufahren, verbleiben bis zu 750 Euro im eigenen Portemonnaie, legt man eine durchschnittliche Kilometerpauschale von 30 Cent zu Grunde.

Viele gute Gründe

Viele gute Gründe, um häufiger mit dem Rad zur Arbeit zu pendeln. Ein weiterer ist, dass immer mehr Hersteller interessante Rennräder mit Alltagsausstattung im Programm haben – durchdachte Renner, die auf eine hohe Laufleistung ausgelegt sind, Sicherheit bieten und vielseitig einsetzbar sind: Fest installierte Schutzbleche halten Regen und Spritzwasser von Beinen und Po fern, moderne Lichtanlagen leuchten bei Dunkelheit den Weg aus und erhöhen die Sichtbarkeit im Verkehr. Und wer Wechselkleidung nicht am Arbeitsplatz deponieren kann, transportiert sie einfach in der Packtasche am Gepäckträger.

Doch nicht nur für Pendler sind solche alltagstauglichen Rennräder eine Option. Ganzjährig schützen sie vor Nässe und ermöglichen auch dann Touren, wenn mal wieder pünktlich zur geplanten Abfahrt Regen einsetzt. An kurzen Wintertagen erlauben sie es, Ausfahrten auch in die Dämmerung und Dunkelheit auszudehnen. Randonneuren, die bei Brevets über Hunderte von Kilometern im Sattel sitzen, muss man die Vorzüge voll ausgestatteter Rennräder ohnehin kaum erklären, und wer auch mal gerne mit dem Rad verreist, freut sich über die Möglichkeit, Gepäcktaschen sicher und stabil befestigen zu können.

Buntes Testfeld

Zugegeben: Ein Rennrad mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger ist weniger sexy als eine schnelle Rennmaschine. Aber für Vielfahrer und Sportler mit ambitionierten Saisonzielen ist so ein Arbeitspferd Gold wert. Wer dank kluger Ausrüstung den inneren Schweinehund häufiger überwinden kann und auch bei nicht idealen Bedingungen aufs Rad steigt, stellt fest: Lampe und Schutzblech machen unterm Strich schneller als leichtere Laufräder und Parts.

Wer nicht den eigenen Renner fit für alle Fälle machen möchte (siehe Tipps unten), findet im RoadBIKE-Test 5 serienmäßige Alltags-Rennräder für alle Lebenslagen. Das Testfeld besteht aus den Fachhandelsmarken Bulls, Centurion, Fuji und VSF Fahrradmanufaktur sowie dem Versender Rose.

Schon ein kurzer Blick auf die Kandidaten zeigt, wie unterschiedlich die Hersteller den Begriff Alltags-Rennrad interpretieren: von preisgünstig bis edel, klassisch bis modern, Asphaltschrubber bis Pistensau ist alles vertreten. An den Alu- und Stahl-Rahmen wird 9-, 10- oder 11-fach geschaltet und mit Felgenbremsen, mechanischen oder hydraulischen Scheibenbremsen verzögert. Manche Modelle integrieren die Vollausstattung dezent, andere tragen ihre Alltagskompatibilität offen zur Schau.

Nicht zuletzt aufgrund der preislichen Streuung von 999 Euro (Fuji Tread LTD) bis 2149 Euro (Rose Team DX Cross Randonneur 2000) hat RoadBIKE die Räder in Einzeltests untersucht und verzichtet auf eine vergleichende Beurteilung. Die Testberichte beschreiben in erster Linie Charakter und Ausstattung der Räder, damit die an einem Alltags-Rennrad interessierten Leser das am besten zu ihren individuellen Anforderungen passende Modell finden können.

Gemeinsame Nenner

Bei allen Unterschieden weisen die Testkandidaten auch zahlreiche Gemeinsamkeiten auf. So setzen alle Hersteller bei ihren Modellen auf einen längeren Radstand und sind tendenziell eher auf ruhigen Geradeauslauf als auf Wendigkeit ausgelegt. Die Sitzpositionen sind eher aufrecht als gestreckt. Und alle Testkandidaten kommen mit kleinen Übersetzungen und 32er-Bergritzel. Am auffälligsten ist jedoch das hohe Gewicht der Testräder: Stolze 15,1 Kilogramm wiegt das VSF Fahrradmanufaktur TX Randonneur, und auch das leichteste Rad im Test, das Rose Team DX Cross Randonneur 2000, bringt es auf 10,9 Kilogramm.

Metall statt Carbon

Die hohen Gewichte verweisen auf ein Paradoxon: Alltags-Rennräder sind oft besonders hohen Belastungen ausgesetzt, sollen aber möglichst wenig kosten. Die Hersteller sind so gezwungen, einfachere und schwerere Teile und Materialien zu verwenden. Bei den Rahmen greifen die Hersteller deshalb auf Aluminium (Fuji Tread LTD, Rose Team DX Cross Randonneur 2000, Centurion Crossfire 2000 EQ und Bulls Daily Grinder) und Stahl (VSF Fahrradmanufaktur TX Randonneur) zurück, die allerdings in Verbindung mit Wasser und Salz korrodieren bzw. oxidieren.

Die bessere Wahl wären eigentlich Carbon und Titan, die jedoch den Preis in die Höhe treiben würden, ergo an serienmäßig ausgestatteten Alltags-Rennrädern kaum zu finden sind.

So bleibt festzuhalten: Alltags-Rennräder sind eine sinnvolle Investition, und die hier getesteten Modelle bilden eine solide Basis für Tausende Kilometer bei allen Wetterbedingungen. Allerdings benötigen sie regelmäßige Pflege, damit sie Wind und Wetter auch dauerhaft zuverlässig trotzen können.

Die aktuelle Ausgabe
5 / 2024
 5 / 2024

Erscheinungsdatum 09.04.2024