Im Test: 20 Laufräder für Felgenbremsen
Die letzten ihrer Art? Felgenbrems-Laufräder im Test

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Sind Felgenbrems-Laufräder eine aussterbende Spezies? ROADBIKE geht dieser Frage nach – und liefert die Testergebnisse von 20 aktuellen Modellen aus drei Preiskategorien.

Fahrbilder Rennrad mit Felgenbremsen
Foto: Bjoern Haenssler

Unter Rennradfahrern ist es die Stammtischfrage schlechthin: Felgen- oder Scheibenbremse? "Innovation und Fortschritt", jubeln die einen, "Teufelszeug und Kulturbruch", wettern die anderen. Salomonische Urteile à la "Jedem Tierchen sein Pläsierchen" mögen zwar manches hochgeschaukelte Streitgespräch wieder beruhigen, die Frage lautet allerdings: Wie lange noch?

Denn die Tage der guten alten Felgenbremse scheinen gezählt. Im aktuellen Angebot der Radhersteller und, wichtiger noch, bei der Produktentwicklung übernimmt die Scheibenbremse immer häufiger die tragende Rolle – Räder und Komponenten, die exklusiv auf das Zusammenspiel mit Felgenbremsen ausgerichtet sind, werden seltener. Noch bieten viele Hersteller ihre Produkte zwar für Scheiben- und Felgenbremsen an, bei kompletten Neuentwicklungen heißt es indes immer häufiger: disc only.

Fahrbilder Rennrad mit Felgenbremsen
Bjoern Haenssler
Gegenstand heißer Diskussionen: Felgen- oder Scheibenbremse?

"Im Nachrüstmarkt sind Felgenbrems-Laufräder immer noch ein großes Thema", betont jedoch Christian Brumen, Category Manager Dropbar bei Rose. Und Freunde der klassischen Radverzögerung müssen nicht verzagen: Wer dem eigenen Felgenbrems-Renner mit neuen Laufrädern frischen Schwung verleihen will, findet derzeit noch eine große Auswahl an Produkten. 20 Modelle hat ROADBIKE für diesen Artikel in Labor und Praxis getestet – in drei Preiskategorien: um 600 Euro, um 1000 Euro und um 2000 Euro.

20 Laufräder im Test

Das Testfeld setzt sich aus alten Bekannten und Newcomern zusammen, wobei eins auffällt: Neu entwickelte Felgenbrems-Laufräder in den beiden günstigeren Preiskategorien waren nicht zu kriegen – hier findet offenbar keine Entwicklung mehr statt. Also wurden für die Preisbereiche um 600 und um 1000 Euro bekannte und teils schon länger am Markt befindliche Modelle getestet.

Wenn überhaupt noch wirklich neue Laufradmodelle für Felgenbremsen auf den Markt kommen, geschieht dies offenbar "nur" noch im im hochpreisigen Sektor. Und selbst da wird nicht alles komplett neu entwickelt, sondern adaptiert: "Felgenbrems-Laufräder profitieren von den technischen Erkenntnissen und Fortschritten aus der Disc-Laufradentwicklung", erklärt Alex Gebert, Produktmanager bei Giant.

Aero-Optimierung, Carbon-Speichen, Hookless-Felgen – all das übernimmt zum Beispiel der getestete Cadex-Laufradsatz von seinem Schwesterprodukt für Scheibenbremsen. Zwar wird manchem überzeugten Felgenbrems-Fan das Herz bluten angesichts der Tatsache, dass Felgenbrems-Laufräder den Herstellern nur noch in Ausnahmefällen die Entwicklungskosten wert sind, hervorragende Produkte findet er/sie trotzdem noch.

Fahrbilder Rennrad mit Felgenbremsen
Bjoern Haenssler

Interessanter Nebeneffekt der vorliegenden, 20 Produkte umfassenden Leistungsschau verschiedener Preisklassen: Auf einen Blick lässt sich erkennen, wie und wo sich höhere Preise bemerkbar machen. Die Erkenntnisse: Die vier getesteten High-End-Laufradsätze um 2000 Euro kommen ausschließlich mit Carbon-Felgen, überzeugen mit top Steifigkeitswerten und liefern mehrheitlich Spitzenwerte, was Gewicht und Trägheitsmessungen angeht – also jenen Aspekten, die auf das Fahrerlebnis einzahlen, etwa durch leichtfüßige Beschleunigung. Teurer bedeutet hier also tatsächlich auch besser.

Gleichzeitig gilt aber auch: Die besten Vertreter der Preisklasse um 1000 Euro bleiben auf Schlagdistanz – egal, ob sie mit Carbon- oder Alu-Felgen aufgebaut sind. Und selbst die Modelle um 600 Euro, die ausschließlich auf Alu-Felgen setzen, schlagen sich wacker. Das heißt: Freunde von Felgenbrems-Laufrädern finden aktuell noch viele überzeugende Produkte – selbst wenn es die letzten ihrer Art sein sollten.

Erstes Fazit

Von den vier neu entwickelten Laufrädern der Preisklasse um 2000 Euro überzeugen besonders das teure 42 Tubeless von Cadex und das deutlich günstigere RC Fifty Carbon von Rose. In der Preisklasse um 1000 Euro gefällt besonders das EA90 SL von Easton. Ein Allzeit-Preis-Leistungs-Tipp ist und bleibt Campagnolos Zonda für unter 500 Euro, der eindrücklich zeigt: Hervorragende Laufräder für Felgenbrems-Renner gibt’s auch für kleineres Geld.

So testet ROADBIKE

Messwerte von eigenen Prüfständen, dazu ausgiebige Fahrtests: ROADBIKE treibt großen Aufwand, um Laufräder zu testen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Faktoren Gewicht (25 %), Seitensteifigkeit (25 %), Torsionssteifigkeit (5 %), Trägheit (10 %), Aufbau (10 %) und Fahreindruck (25 %). Detaillierte Informationen zum Test-Prozedere finden Sie hier.

HINWEIS: Die Noten in den Testbriefen ergeben sich aus dem Testfeld der jeweiligen Preiskategorie. 95 Punkte und Note überragend im Testfeld "Laufräder um 1000 Euro" beziehen sich also nur auf die in dieser Testkategorie getesteten Produkte und sind nicht vergleichbar mit 88 Punkten und Note sehr gut aus dem Testfeld "Laufräder um 600 Euro"!

Testergebnisse der 20 Laufräder zusammengefasst

ROADBIKE

Die Besten im Test: Laufräder um 2000 Euro

Cadex 42 Tubeless (Testsieger)

Lisa Raedlein
Cadex 42 Tubeless

 begeisternde Laborwerte

 Messerspeichen aus Carbon

 teuer, eingeschränkte Reifenwahl

Unter dem reaktivierten Markennamen Cadex bringt Giant Reifen, Sättel sowie Laufräder für Scheiben- und Felgenbremsen, je in 42 und 65 Millimetern Felgenhöhe, auf den Markt. Im Labor begeistern die 42 Tubeless mit hohen Steifigkeitswerten und extremem Leichtgewicht. Möglich wird dies unter anderem durch Messerspeichen aus Carbon. In der Praxis gefallen die gute Beschleunigung und die tolle Bremspower, allerdings bringt Seitenwind schnell Unruhe ins Fahrwerk. Die hakenlose Felge schränkt die Reifenauswahl stark ein, der sehr laute Freilauf ist Geschmackssache. Garantieansprüche können Cadex-Käufer zwei Jahre geltend machen. Positiv: das großzügige Crash Replacement.

Fazit: Cadex’ teures Erstlingswerk legt beeindruckende Laborwerte hin. In der Praxis trüben kleine Details die Freude.

Gewichte: VR 556 g/HR 717g

Preis: 2599 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 19 mm/24 mm/42 mm

Speichen: v 16 radial/h 21, links radial, rechts 2x gekreuzt

Lieferumfang: Schnellspanner, Bremsbeläge, Tubeless-Ventile und -Felgenband, Laufradtaschen

Gewichtslimit: 126,5kg Systemgewicht (Fahrer, Rad, Ausrüstung)

Gewichte LRS (1273 g):

Seitensteifigkeit (v 112, h 106 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (3,18 mm):

Trägheit (v 796, h 804 ms):

Aufbau (HR 0,5mm aus der Mitte zentriert, sonst gut):

Fahreindruck (flink, präzise, Seitenwind spürbar):

Wertung: ÜBERRAGEND (93 Punkte)

Rose RC Fifty Carbon (Preis-Leistungs-Tipp)

Rose RC Fifty Carbon
Lisa Raedlein
Rose FC Fifty Carbon

 toller Fahreindruck

 sehr viel Leistung fürs Geld

 Garantie- und Crash-Replacement-Bestimmungen

Die neue RC-Reihe von Rose umfasst Carbon-Laufräder verschiedener Felgenhöhen und für unterschiedliche Einsatzzwecke – das RC Fifty ist dabei das einzige Modell für Felgenbremsen. Ähnlich wie sein Disc-Pedant (vgl. RB 07/20) überzeugt es auf der Straße mit spritzigem Antritt dank Fliegengewicht, großer Lenkpräzision und hoher Fahrstabilität. Vor allem aber hält das RC Fifty Carbon hohes Tempo beeindruckend leicht – womöglich der Aero-Vorteil der höchsten Felge im Test. Auch die Bremspower der SwissStopp-Beläge stimmt. Bei den Steifigkeitsmessungen sind die Konkurrenten etwas besser, Roses Werte sind aber über alle Zweifel erhaben. Großzügig: sechs Jahre Garantie und Crash-Replacement.

Fazit: Spritzig, agil, schnell: Zum vergleichsweise attraktiven Preis schnürt Rose ein tolles Paket.

Gewichte: VR 617 g/HR 757 g

Preis: 1499 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 19,5 mm/28 mm/47 mm

Speichen: v 20 rad./h 21, links radial, rechts 3x gekreuzt

Lieferumfang: Schnellspanner, Bremsbeläge, Tubeless-Ventile und -Felgenband, Laufradtasche

Gewichtslimit: 110kg Systemgewicht (Fahrer, Rad, Ausrüstung)

Gewichte LRS (1374 g):

Seitensteifigkeit (v 99, h 94 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (4,09 mm):

Trägheit (v 801, h 807 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (rollt sehr schnell, sportlich, stabil):

Wertung: ÜBERRAGEND (95 Punkte)

Campagnolo Bora WTO 33

Lisa Raedlein
Campagnolo Bora WTO 33

 leicht, steif, schnell

 tolle Bremsleistung, aber...

 ...lautes Pfeifen beim Bremsen

Erst im Januar 2020 vorgestellt, komplettieren die Bora WTO 33 Campagnolos Aero-Reihe, die immerhin vier Profilhöhen umfasst (WTO steht für Wind Tunnel Optimized). Mit knapp über 1400 Gramm Set-Gewicht gefällt der Satz aber auch als Gipfelstürmer, der im Labor bei Steifigkeits- und Trägheitsmessungen fleißig Punkte sammelt. Auf der Straße gefallen die quirlige Beschleunigung und die sehr präzise Lenkung, auch die Bremspower beeindruckt. Geschmackssache ist dabei aber das sehr laute Pfeifgeräusch beim Bremsen, die aufgeraute Flanke sorgt zudem für ordentlichen Belagverschleiß. Drei Jahre Garantie sind kundenfreundlich, der Verzicht auf ein Crash Replacement ist es weniger.

Fazit: Die flinken Bora WTO 33 sind nicht nur für Campa-Fans eine Empfehlung, bremsen allerdings recht laut.

Gewichte: VR 607g/HR 809g

Preis: 2160 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 19 mm/26,7mm/33mm

Speichen: v 18 radial/h 21, links radial, rechts 2x gekreuzt

Lieferumfang: Schnellspanner, Bremsbeläge, Tubeless-Ventile und Reduzierhülse, Reifenheber

Gewichtslimit: 120kg Systemgewicht (Fahrer, Rad, Ausrüstung)

Gewichte LRS (1416 g):

Seitensteifigkeit (v 113, h 109 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (3,97 mm):

Trägheit (v 793, h 803 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (schnell, präzise, lautes Bremsen):

Wertung: SEHR GUT (84 Punkte)

DT Swiss PRC 1400 Spline 35

DT Swiss PRC 1400 Spline 35
Lisa Raedlein
DT Swiss PRC 1400 Spline 35

 toller Fahreindruck

 Garantie- und Crash-Replacement-Bestimmungen

 niedrigstes Gewichtslimit im Vergleich

2018 vorgestellt, ist das PRC 1400 Spline 35 von DT Swiss das "dienstälteste" der hier getesteten 2000-Euro-Laufräder. Auf der Straße gefällt es mit einem sehr ausgewogenen Fahreindruck: Die Beschleunigung ist sehr gut, die Lenkung extrem präzise, hohes Tempo hält das Set ausgesprochen willig, die Bremspower ist hoch. Akustisch fallen der sehr laute Freilauf, leises "Bollern" der Felgen und dezentes Sirren beim Bremsen auf. Im Labor hingegen kosten das in diesem Vergleich hohe Set-Gewicht und die Trägheitswerte wertvolle Punkte. Großzügig: Für Carbon-Felgen gewährt DT Swiss kundenfreundliche Garantie- (lebenslang) und Crash-Replacement-Bestimmungen (10 Jahre 249 Euro für eine Ersatzfelge).

Fazit: Macht Spaß: Das PRC 1400 von DT Swiss ist vielseitig und schnell. Im Labor sammeln andere mehr Punkte.

Gewichte: VR 667g/HR 826g

Preis: 1957 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 18 mm/25mm/35mm

Speichen: v 20 radial/h 24, links und rechts 2x gekreuzt

Lieferumfang: Schnellspanner, Bremsbeläge, Tubeless-Ventile und -Felgenband, Sram XDR-Body

Gewichtslimit: 100kg Systemgewicht (Fahrer, Rad, Ausrüstung)

Gewichte LRS (1493 g):

Seitensteifigkeit (v 120, h 99 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (3,86 mm):

Trägheit (v 813, h 817 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (komplett, ausgewogen, agil):

Wertung: SEHR GUT (80 Punkte)

Die Besten im Test: Laufräder um 1000 Euro

Easton EA90 SL (Testsieger)

Easton EA90 SL
Bjoern Haenssler
Easton EA90 SL

 leicht, steif, komfortabel

 tolles Bremsverhalten

 kein Gewichtslimit

 Garantie nur ohne Rennen

Eastons EA90 SL überzeugt in Labor und Praxis – Testsieg! Trotz massiver Naben und breiter Felge bleibt der Satz locker unter der für Alu-Laufräder magischen Gewichtsgrenze von 1500 Gramm und sammelt fleißig Punkte bei den Steifigkeitsmessungen. Im Sattel begeistern die EA90 SL mit sattem Vortrieb und spritziger Beschleunigung, das Lenkverhalten ist wendig-agil und zugleich absolut präzise. Dank breit bauender Reifen stimmt auch der Komfort. Crash-Replacement bietet Easton nicht, dafür aber zwei Jahre Garantie – ohne Renneinsatz. Positiv: kein Gewichtslimit. Einziges Manko für Interessenten: Easton stellt zum Modelljahr 2021 komplett auf Disc um – Restbestände sind aber noch erhältlich.

Fazit: Leicht, steif, komfortabel – Eastons EA 90 SL überzeugt auf ganzer Linie. Auch als Tipp für schwere Piloten.

Gewichte: VR 653 g/HR 829 g

Preis: 1098,80 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 20 mm/25 mm/27 mm

Speichen: v 20 rad./h 24, li 1x, re 2x

Lieferumfang: Schnellspanner, Tubeless-Ventile und -Felgenband, Ventilschlüssel

Gewichtslimit: keins

Gewichte LRS (1482 g):

Seitensteifigkeit (v 107, h 96 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (3,92 mm):

Trägheit (v 804, h 810 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (sehr spritzig, präzise, toller Vortrieb):

Wertung: ÜBERRAGEND (95 Punkte)

Mavic Ksyrium Pro UST (Preis-Leistungs-Tipp)

Mavic Ksyrium Pro UST
Bjoern Haenssler
Mavic Ksyrium Pro UST

 sehr leicht und sportlich

 großer Lieferumfang mit Tubeless-Vollausstattung

 geringste Torsionssteifgkeit

Aufatmen bei Mavic: Die zuletzt in finanzielle Schieflage geratene Traditionsmarke hat offensichtlich einen neuen Investor gefunden und plant ein Comeback. Erfreulich: Bereits in der Vergangenheit überzeugende Produkte sind weiterhin verfügbar. So wie das Ksyrium Pro UST, dessen Beschleunigung und Agilität dem Fahrer ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Die Torsionsmessung hingegen ist traditionell Mavics Achillesferse. Den Preis-Leistungs-Tipp sicherten sich die Franzosen durch den großen Lieferumfang mit Tubeless-Vollausstattung: Reifen und Ventile sind schon montiert, nur Dichtmilch einfüllen und ab dafür. Zwei Jahre Garantie werden bei Produktregistrierung um ein weiteres Jahr ergänzt.

Fazit: Findet Mavic nach unternehmerischen Querelen zurück in die Spur? Produktseitig spricht nichts dagegen.

Gewichte: VR 596 g/HR 842 g

Preis: 949 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 17 mm/21 mm/ v 17, h 20 mm

Speichen: v 18 rad./h 20 re rad., li 2x

Lieferumfang: Schnellspanner, Tubeless-Reifen und Zubehör, Werkzeug, 10-fach-Distanzring

Gewichtslimit: 120 kg Systemgewicht

Gewichte LRS (1438 g):

Seitensteifigkeit (v 98, h 92 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (8,19 mm):

Trägheit (v 790, h 801 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (sehr sportlich-spritzig, präzise):

Wertung: SEHR GUT (82 Punkte)

DT Swiss PR 1400 Dicut Oxic 21

DT Swiss PR 1400 Dicut Oxic 21
Benjamin Hahn Fotografie
DT Swiss PR 1400 Dicut Oxic 21

 leicht , steif, schnell

 dauerhaft schwarze Bremsflanke

 etwas schwächere Bremsleistung bei Nässe

Schwarze Bremsflanken sind für viele ein optisches Highlight. Alu-Flanken verlieren aber oft ihre Farbe. Nicht so die Oxic-Modelle von DT Swiss mit elektrochemischer Keramikbeschichtung, die im RB-Dauertest über Tausende Kilometer überzeugte. Doch nicht nur das: Die flache Version (es gibt noch eine mit 32-mm-Felge) ist betörend leicht, beschleunigt wieselflink, bietet ordentlichen Komfort und überzeugte auch auf den Prüfständen. Die Bremswirkung ist hoch, setzt bei Nässe aber verzögert ein – der einzige Kritikpunkt. Hinweis: Da beim ursprünglichen Test auch Punkte für Dauerhaltbarkeit und Bremsverhalten vergeben wurden, wurde die Bewertung für diesen Vergleich angepasst.

Fazit: Der DT-Satz überzeugt in Labor und Praxis, dank dauerhaft schwarzer Bremsflanke gibt’s auch was fürs Auge.

Gewicht: VR 647g/HR 802g

Preis: 999 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 18 mm/21,5 mm/21 mm

Speichen: VR 20 rad./HR 24, je 1x gekreuzt

Lieferumfang: RWS-Schnellspanner, Bremsbeläge, Tubeless-Band u. Ventile, 10-fach-Distanzring

Gewichtslimit: 120 kg Systemgewicht (Fahrer, Rad, Ausrüstung)

Gewicht LRS (1449 g):

Seitensteifigkeit (v 100, h 99 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (5,38mm):

Trägheit (v 791, h 800 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (sehr leichtfüßig, präzise Lenkung):

Wertung: ÜBERRAGEND (91 Punkte)

Die Besten im Test: Laufräder um 600 Euro

Tune TSR 22 (Testsieger)

Tune TSR22
Benjamin Hahn Fotografie
Tune TSR22

 tolles Leichtgewicht

 optisch individualisierbar

 Lieferumfang umfasst nicht mal Schnellspanner und Felgenband

Die kultige Leichtbauschmiede aus dem Breisgau bietet mit dem TSR 22 nach wie vor ein beeindruckendes Set: 1443 Gramm sind ein Wort – zumal für den Preis. Trotz seines Federgewichts erreicht das handwerklich sehr gut aufgebaute Laufradpaar sehr gute Werte bei der Seitensteifigkeit und ist schlicht überragend bei der Torsionsmessung – ein Ergebnis von 28 dreifach gekreuzten Speichen am Hinterrad. Auf der Straße gibt sich der Tune-Satz schnell und lebendig, auch der Komfort stimmt, da Reifen auf der breiten Felge voluminös bauen und entsprechend dämpfen. Naben und Nippel können in acht Eloxalfarben gewählt werden. Kleine Kritik: Wenigstens Felgenband sollte mitgeliefert werden.

Fazit: Herausragend guter Eindruck, dazu optisch individualisierbar: Tune sammelt viele gute Argumente für sich.

Gewicht: VR 657g/HR 785g

Preis: 671 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 19 mm/24 mm/22mm

Speichen: VR 24 radial/HR 28, links und rechts 3x gekreuzt

Lieferumfang: nur Laufräder ohne Felgenband und Schnellspanner

Gewichtslimit: 110kg Systemgewicht (Fahrer, Rad, Ausrüstung)

Gewicht LRS (1443 g):

Seitensteifigkeit (v 86, h 78 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (3,81mm):

Trägheit (v 813, h 818 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (sehr schnell, mitreißend leichtfüßig):

Wertung: SEHR GUT (88 Punkte)

Campagnolo Zonda C17 (Preis-Leistungs-Tipp)

Laufraeder
Benjamin Hahn Fotografie
Campagnolo Zonda C17

 toller Fahreindruck, gute Laborwerte

 überragendes Preis-Leistungsverhältnis

 überschaubarer Lieferumfang

Zum Modelljahr 2017 neu vorgestellt, seither unverändert im Programm und zuletzt sogar 40 Euro günstiger geworden: Campagnolos Zonda-Laufrad ist ein Dauerbrenner – und was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, dürfte es schwer sein, ein überzeugenderes Angebot zu finden. Der Satz ist recht leicht, ausreichend steif für viele Fahrergewichte und hält in Sachen Fahrspaß selbst mit deutlich teureren Konkurrenten locker mit. Tipp: Trotz ungelochter Felge immer mit Felgenband fahren, um die Gefahr von Schlauchplatzern zu verringern. Wer Campas G3-Einspeichung nicht mag oder keine Campa-Laufräder am Shimano-/Sram-Renner fahren will, greift zum nahezu baugleichen Racing 3 von Fulcrum.

Fazit: Gute Messwerte, hoher Fahrspaß, erfahrungsgemäß sehr haltbar: Campas Zonda ist ein Alleskönner.

Gewicht: VR 676g/HR 860g

Preis: 492 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 17 mm/25 mm/v 24, h 27mm

Speichen: VR 16 radial/HR 21, links radial, rechts 2x gekreuzt

Lieferumfang: Schnellspanner

Gewichtslimit: 109kg Fahrergewicht

Gewicht LRS (1536 g):

Seitensteifigkeit (v 86, h 73 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (4,55mm):

Trägheit (v 817, h 830 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (lebendig, direkt, schnell):

Wertung: SEHR GUT (76 Punkte)

Haico-Wheels Custom (Acros/DT Swiss)

Individuell aufgebaute Laufräder Haico-Wheels Custom Haider Knall
Benjamin Hahn Fotografie
Haico-Wheels Custom (Acros/DT Swiss)

 höchste Aufbauqualität

 toller Fahreindruck

 Lieferumfang

Nicht wenige Rennradler schätzen die Vorzüge des individuellen Laufradbaus. Kein Wunder: Wer über Naben, Felgen, Speichen und Nippel sowie Einspeichanordnung und Speichenzahl frei entscheidet und die Laufräder vom Händler des Vertrauens aufbauen lässt oder gar selbst Hand anlegt, erhält ein Unikat – perfekt anpassbar an die eigene Physis und Nutzung (vgl. auch RB 02/20). Stellvertretend für die Laufradbauer der Republik zeigt dieser vom ehemaligen RB-Werkstattchef Haider Knall aufgebaute Satz, dass klassisch eingespeichte Laufräder den Vergleich mit Systemlaufrädern nicht scheuen brauchen – ganz im Gegenteil: Die Messwerte liegen auf höchstem Niveau, der Fahrspaß überzeugt.

Fazit: Der Satz von Haico-Wheels bricht eine Lanze für den klassischen Laufradbau: individuell, haltbar, gut.

Gewicht: VR 681g/HR 855g

Preis: 659 Euro

Felgenmaße (Breite innen/Breite außen/Höhe): 18 mm/22 mm/21mm

Speichen: VR 24 radial/HR 28, links 2x, rechts 3x gekreuzt

Lieferumfang: Felgenband

Gewichtslimit: keines

Gewicht LRS (1536 g):

Seitensteifigkeit (v 96, h 87 Nm/°):

Torsionssteifigkeit (3,96mm):

Trägheit (v 803, h 813 ms):

Aufbau (sehr gut mittig und rund aufgebaut):

Fahreindruck (sehr direkt, willig, schnell):

Wertung: SEHR GUT (90 Punkte)

Die aktuelle Ausgabe
5 / 2024
 5 / 2024

Erscheinungsdatum 09.04.2024