Bewertung:
Testurteil: Sehr Gut (79 Punkte)
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Das ist das schnellste Domane, das wir jemals entwickelt haben„, sagt Jordan Roessingh, Produktmanager Rennrad bei Trek. Und er betont damit, wohin mittlerweile auch bei Endurance-Rennrädern die Entwicklung geht: Maximalen Komfort auf langen Touren sollen sie nach wie vor bieten, aber auch in diesem Rennrad-Segment wird Aerodynamik immer wichtiger. Deshalb sind beim neuen Domane unter anderem die Rohrformen aerodynamisch optimiert. Züge und Bremsleitungen wurden nahezu komplett integriert, einzig am Vorbau werden sie außen vorbeigeführt.
Laut Trek soll der neue Rahmen, so belegen es Messungen im Windkanal, pro Stunde “rund eine Minute schneller als das Vorgängermodell„ sein. Bei allen Optimierungen für mehr Speed sind aber auch die Neuerungen in Sachen Komfort nicht zu kurz gekommen, wie man bei Trek betont. So kommen alle neuen Domane-SLR- und Domane-SL-Modelle mit Treks bekannter “IsoSpeed„- Technologie, die auch in Treks Aero-Baureihe Madone zum Einsatz kommt: Über eine Schraube an der Unterseite des Oberrohrs lässt sich anpassen, wie stark der Rahmen Unebenheiten der Straße abfedern soll, um so den Fahrkomfort zu verbessern.
Ein weiteres praktisches Detail am Domane ist das neue integrierte Staufach im Unterrohr. Dort kann der Fahrer Werkzeug und Ersatzschlauch unterbringen und somit das Satteltäschchen überflüssig machen. Eine passende Tasche, um Minitool, Schlauch und Reifenheber klapperfrei zu verstauen, liefert Trek gleich mit. Weiteres Plus für mehr Komfort und mehr Vielseitigkeit beim Domane: Die Räder, die sich per “Project One„ auch ganz individuell gestalten lassen, sind ab Werk mit 32er-Reifen ausgestattet, nur das Top-Modell Domane SLR 9 kommt noch mit “schmalen„ 28er-Pneus. Laut Trek lassen sich aber auch Reifen bis zu einer Breite bis 38 mm montieren, was das neue Domane zu einem extrem vielseitigen, gar graveltauglichen Renner macht.
So viel zu den Vorschusslorbeeren. Ob das neue Domane auf der Straße hält, was die Eckdaten versprechen? Schon beim Aufsteigen gefällt die sehr angenehme, komfortorientierte Sitzgeometrie, die dennoch nicht zu extrem ausfällt. Besonders im Unterlenker fährt sich das Domane durchaus sportlich und lässt sich die Sporen geben, auch wenn die breiteren Reifen im Antritt naturgemäß nicht die allerspritzigsten sind. Dafür bieten sie sehr hohen Komfort, liegen satt und ersparen dem Fahrer schweißnasse Hände, wenn der Untergrund streckenweise etwas ruppiger wird. Schnell drängt sich der Gedanke auf, dass das Domane mit seinem sehr ausgewogenen Fahrverhalten und der angenehmen Laufruhe auch ein ordentliches Gravelbike abgeben würde ... Seine Vielseitigkeit zählt definitiv zu den großen Stärken des Domane.
Auch im ROADBIKE-Labor gefiel das Domane: Vor allem der überragende Federungskomfort am Heck passt gut zum Konzept, doch auch in puncto Steifigkeiten gibt sich das Trek keine Blöße. Kehrseite: Mit rund 1500 Gramm zählt der Rahmen nicht zu den leichtesten. Wer angesichts des Preises von 11 099 Euro für das Top-Modell SLR 9 schlucken muss: Die günstigste Version, das Domane SL 4 mit Shimanos Tiagra, gibt es bereits ab 2299 Euro. Den Top-Rahmen SLR bietet Trek als Domane SLR 6 mit Shimanos Ultegra ab 4999 Euro an, die Rahmen-Sets SLR und SL sind auch separat erhältlich.
Sitzposition: sehr/eher Komfortabel
Charakter: gute Mischung aus Laufruhe und Wendigkeit
Fazit
Außergewöhnlich vielseitig, sehr komfortabel und zudem aerodynamisch optimiert: Treks neues Domane SLR gibt eindrucksvoll vor, in welche Richtung sich Endurance-Rennräder künftig entwickeln werden.