Die Radsportnation Italien liebt die Langstrecke.
Die Radsportnation Italien liebt die Langstrecke.
Was uns gefällt:
angenehm ausgewogene Sitzposition für die Langstrecke
hervorragender Dämpfungskomfort an der Front
hohe Spurstabilität in allen Fahrsituationen
präzise und berechenbare Lenkung, die zur Ausrichtung passt
Gran-Fondo-Veranstaltungen haben Tradition und begeistern die Massen. Umso erstaunlicher, dass klassische Italo-Renner mit zum Teil extremer Agilität überhaupt nicht zu den Anforderungen dieser Rennen passen, die eher nach Laufruhe denn nach sportlicher Spritzigkeit verlangen. Ein Umstand, dem der italienische Traditionshersteller Wilier nun entgegentreten will: mit dem brandneuen Gran Turismo.
Das Modell ersetzt im Wilier-Programm das Izoard und ist als Langstreckenrenner konzipiert. Zwar konnte die RoadBIKE-Testredaktion noch keinen ganzen Marathon mit dem spektakulär gestylten Italiener absolvieren, aber die Ausritte auf der Testrunde reichten aus, um festzustellen: Das Konzept geht auf! Das Gran Turismo präsentiert sich als angenehmer Roller mit ausgewogener Sitzposition, auf dem sich alle Tester auf Anhieb wohlfühlten. Der Geradeauslauf ist vorbildlich, und auch freihändiges Fahren bereitet keinerlei Probleme. Im Wiegetritt an steilen Anstiegen hält es stets sauber die Spur, ohne nervös zu tänzeln – die Lenkung ist dementsprechend zwar nicht messerscharf, dafür aber wunderbar berechenbar und fehlerverzeihend.
Auch auf Tempo-Abfahrten bringt diesen Tourer so schnell nichts aus der Ruhe: Selbst schwere Fahrer schaffen es bei hektischer Fahrweise nicht, den Italiener aus der Fassung zu bringen: So wünschen sich Marathonisti ihre Räder, wenn jenseits der 200-Kilometer-Marke Kraft und Konzentration langsam schwinden. Zudem bietet das Gesamtpaket auf schlechten Straßen und bei kleinen Schlägen ordentlich Komfort, was besonders auf langen Distanzen mächtig Körner spart. Doch bei aller Laufruhe ist das Gran Turismo alles andere als eine schwerfällige Sänfte: Harte Antritte setzt es erfreulich prompt in Vortrieb um, auch im Zielsprint steht es so nicht hintenan.
Die Ergebnisse der Labormessungen bestätigen die Praxiseindrücke: Alle Steifigkeiten liegen im grünen Bereich, die vertikale Nachgiebigkeit der Front ist hervorragend. Lediglich der gemessene Sitzkomfort könnte höher sein. Erstaunlich, fallen doch sportlicher ausgerichtete Wilier-Modelle, wie etwa das Cento1 SL mit integrierter Sattelstütze, deutlich nachgiebiger aus. In der Praxis empfanden die Tester das Gran Turismo dennoch nicht als unangenehm hart.
Preis | noch offen Euro |
---|---|
Gewicht | 7470 g |
Rahmengewicht | 1198 g |
Gabelgewicht | 409 g |
Rahmenhöhen | XS/S/M/L/XL/XXL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Carbon |
Sitzwinkel | 73,5 ° |
Lenkwinkel | 73,5 ° |
Sitzrohr | 589 mm |
Oberrohr | 557 mm |
Steuerrohr | 160 mm |
Lenkkopfsteifigkeit | 73 Nm/Grad |
Tretlagersteifigkeit | 98 N/mm |
Komfort vorne | 250 N/mm |
Komfort hinten | 453 N/mm |
Laufradsteifigkeit Vorderrad | 73 Nm/Grad |
Laufradsteifigkeit Hinterrrad | 78 Nm/Grad |
Schaltgruppe | Sram Force, 12-27 |
Kurbelsatz | Sram Force, 50/34 |
Bremse | Sram Force |
Laufräder | Fulcrum Racing 3 |
Reifen | Wilier Racing Kevlar, 23 mm |
Gabel | Wilier |
Gabelmaterial | Vollcarbon |
Steuersatz | Ritchey |
Vorbau | Ritchey Pro |
Lenker | Ritchey Pro |
Sattel | Selle Italia SL |
Sattelstütze | Ritchey Pro |
*0–20 schwach, 20–40 befriedigend, 40–60 gut, 60–80 sehr gut, 80–100 überragend.
Wilier Gran Turismo im Vergleichstest
Der nächste Gran Fondo kann kommen! Das Gran Turismo ist ein Top-Tourer, der neben seiner Langstreckentauglichkeit so viel Sportlichkeit mitbringt, dass er unterschiedlichsten Fahrertypen gefällt.