Bewertung:
Was uns gefällt:
Alu oder Carbon? Aero-Rennrad oder Langstrecken-Renner? Fachhandel oder Internet? Und welche Laufräder, Schaltung und Anbauteile müssen ran? Vor dem Rennrad-Kauf stehen erstmal ziemlich viele Fragen.
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sehr laufruhiger Tourer, der gern und gut das Tempo hält
sehr leichter, handwerklich gut gemachter Alurahmen
die "italienische" Ausstattung verleiht dem Vuelta Flair
Was uns nicht gefällt:
der Lenkkopf dürfte für schwere Fahrer etwas steifer sein
So gut ausgestattet allerdings noch nie. Dabei überzeugt gerade dieses Konzept: Ein hochwertiges Aluminium-Modell wie das Vuelta nimmt es locker mit vielen günstigen Carbonrädern auf. Der Rahmen bringt nur gute 1100 Gramm auf die Waage, mit seinem von 11/8- auf 11/4- Zoll anwachsenden Steuerrohr und dem zum Tretlager hin dicker werdenden Sitzrohr weist es alle Merkmale modernen Rahmenbaus auf. Die gleichmäßigen Schweißnähte und die hochwertige Lackierung stellen das i-Tüpfelchen an dem picobello verarbeiteten Alu-Rahmen. Abgerundet durch Campagnolos schicke Chorus-Gruppe wird das Testrad so fast schon zum Traumrad.
So gut das Vuelta aussieht, so überzeugend gibt es sich auf der Testrunde: Es vereint alle Charaktereigenschaften, dank derer sich Stevens-Renner über Jahre einen guten Namen erarbeitet haben. Allen voran die hohe Laufruhe und die angenehme Sitzposition. Das ist die Basis, auf der Vielfahrer und Rouleure gern Kilometer sammeln. Durch das nicht zu lange Steuerrohr bleibt die Sattelüberhöhung auf dem Vuelta sportlich genug, um aus dem Hamburger Flachlandtiroler zugleich einen echten Alpenkönig zu machen.
Bei der Abfahrt fällt schweren Fahrern allerdings die Lenkkopfschwäche des Stevens auf. Überraschend, waren solche Probleme bei früheren Tests mit diesem Rahmen doch nie ein Thema und sind wohl der wenig seitensteifen Gabel zuzuschreiben. Zumindest schwere Fahrer wünschten sich eine steifere Front – und damit eine präzisere Lenkung. Ebenfalls Anlass zur Kritik gab der Dämpfungskomfort – durch die Alu-Sattelstütze ist davon wenig zu spüren. Zumindest breitere Reifen aus dem umfangreichem Baukastenprogramm von Stevens würden hier schon für spürbar mehr Komfort sorgen – ein einfacher, aber effektiver Tuning-Tipp.
Angetan waren alle Tester von den ergonomischen Hebeln der Chorus-Gruppe, den fein dosierbaren Bremsen und dem Campa-typischen elften Ritzel, das eine feine Abstufung der Gänge ermöglicht – und immer die optimale Trittfrequenz erlaubt. Unterm Strich empfiehlt sich das Vuelta noch immer als interessante Alternative zum Carboneinerlei der Mittelklasse.
Preis | 2498 Euro |
Gewicht | 7710 g |
Rahmengewicht | 1121 g |
Gabelgewicht | 459 g |
Rahmenhöhen | 52/54/56/58/60/62 cm |
Getestete Rahmenhöhe | 58 cm |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Sitzwinkel | 73,5 ° |
Lenkwinkel | 73 ° |
Sitzrohr | 565 mm |
Oberrohr | 581 mm |
Steuerrohr | 174 mm |
Lenkkopfsteifigkeit | 65 Nm/Grad |
Tretlagersteifigkeit | 90 N/mm |
Komfort vorne | 292 N/mm |
Komfort hinten | 376 N/mm |
Laufradsteifigkeit Vorderrad | 80 Nm/Grad |
Laufradsteifigkeit Hinterrrad | 72 Nm/Grad |
Schaltgruppe | Campagnolo Chorus, 11–25 |
Kurbelsatz | Campagnolo Chorus, 53/39 |
Bremse | Campagnolo Chorus |
Laufräder | Campagnolo Vento |
Reifen | Conti Gr. Prix 4000s, 23 mm |
Gabel | Stevens |
Gabelmaterial | Vollcarbon |
Steuersatz | Stevens, integriert |
Vorbau | Oxygen Scorpo |
Lenker | Oxygen Scorpo |
Sattel | Oxygen Cyrius |
Sattelstütze | Oxygen Scorpo, Ø 27,2 mm |
*0–20 schwach, 20–40 befriedigend, 40–60 gut, 60–80 sehr gut, 80–100 überragend
Fazit
Mit angenehmer Sitzposition und hoher Laufruhe gefällt das Vuelta Tourenfahrern, der Lenkkopf dürfte steifer sein. Unterm Strich für ein Alu-Rad eher teuer.