Beim neuen Spitzenrahmen der hanseatischen Marke Stevens scheinen die Firmeninhaber Werner und Wolfgang von Hacht ihre Erfahrung als ehemalige Straßenrennfahrer eingebracht zu haben.
Beim neuen Spitzenrahmen der hanseatischen Marke Stevens scheinen die Firmeninhaber Werner und Wolfgang von Hacht ihre Erfahrung als ehemalige Straßenrennfahrer eingebracht zu haben.
Denn das neue, unter 1000 Gramm schwere Spitzenmodell von Stevens hat Rennqualitäten. Zum Glück wurde die Rahmen-Schlankheitskur aber keine Crash-Diät, und das Kraftzentrum im Tretlagerbereich blieb stabil. Die gute Steifigkeit sorgt für verlustfreien Vortrieb, und der ranke Stevens-Renner prescht leichtfüßig nach vorne. Gegenüber den Vorgängermodellen hat der Hinterbau beim SLC SL ordentlich abgespeckt, liefert mit den derzeit angesagten filigranen Sitzstreben ordentlich Komfort. Trotz der recht sportlichen Sattelüberhöhung fährt es sich auf dem kompakten Renner also angenehm – wie gemacht für lange Touren mit rasanten Abschnitten. Und mit hohem Tempo rollt das SLC SL dann wie auf Schienen, ohne dabei träge zu wirken. Die direkte Lenkung arbeitet dank der soliden Stevens-Gabel präzise, wird bei stärkeren Zugriffen aber etwas wackelig. Schwere und sportliche Fahrer wünschen sich da etwas mehr Steifigkeit.
Auch das wenig steife Ksyrium-Elite-Vorderrad trägt nicht zur Spurtreue bei – diese Schwäche ist eine Folge der Produktionsschwankungen beim Laufradhersteller Mavic. Bei Lenker & Co. setzt Stevens ganz solide auf die Eigenmarke Oxygen. Nur am sich zu den Schaltbremsgriffen abflachenden Oberlenker stört bei längeren Ausfahrten eine fühlbare Kante. Das Lenkerband ist etwas unglücklich verlegt, so dass es beim Zugwechsel entfernt werden muss. Mit der neuen Dura-Ace und renntauglicher Ausstattung an dem gut abgestimmten Rahmen-Gabel-Set haben die Nordlichter ein hochwertiges Paket zum absolut fairen Preis geschnürt – der Komplettpreis von knapp 3000 Euro ist eine echte Ansage an die Konkurrenz. Der Vertrieb über den Fachhandel sichert außerdem eine adäquate Beratung für alle Kaufinteressierten.
Preis | 2999 Euro |
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Gewicht | 7000 g |
Rahmengewicht | 997 g |
Gabelgewicht | 379 g |
Rahmenhöhen | 52/54/56/58/60 cm |
Getestete Rahmenhöhe | 56 cm |
Rahmenmaterial | Carbon |
Sitzwinkel | 73,5 ° |
Lenkwinkel | 73 ° |
Sitzrohr | 565 mm |
Oberrohr | 558 mm |
Steuerrohr | 156 mm |
Lenkkopfsteifigkeit | 63 Nm/Grad |
Tretlagersteifigkeit | 88 N/mm |
Komfort | 216 N/mm |
Laufradsteifigkeit Vorderrad | 63 Nm/Grad |
Laufradsteifigkeit Hinterrrad | 84 Nm/Grad |
Schaltgruppe | Sh. Dura-Ace 7900, 11–28 |
Kurbelsatz | Sh. Dura-Ace 7900, 53/39 |
Bremse | Shimano Dura-Ace 7900 |
Laufräder | Mavic Ksyrium Elite |
Reifen | Schwalbe Ultremo, 23 mm |
Gabel | Stevens M-Blade II |
Gabelmaterial | Vollcarb. |
Steuersatz | FSA 44c, integriert |
Vorbau | Oxygen Scorpo |
Lenker | Ox. SL Anat. |
Sattel | Oxygen Speedlite 3 |
Sattelstütze | Oxygen Scorpo, 31,6 mm |
* 0-20 schwach, 20-40 befriedigend, 40-60 gut, 60-80 sehr gut, 80-100 überragend
Von wegen unterkühlt! Der hanseatische Carbonrenner liebt die Sporen, nimmt Tempoverschärfungen willig an und liefert Fahrspaß pur.