Radrennen sind hart: Über viele Stunden gilt es, ein gleichmäßig hohes Tempo zu fahren, und auf der Zielgeraden muss im Sprint noch einmal nachgelegt werden können.
Radrennen sind hart: Über viele Stunden gilt es, ein gleichmäßig hohes Tempo zu fahren, und auf der Zielgeraden muss im Sprint noch einmal nachgelegt werden können.
Testurteil
Der optimale Renner müsste also eine Art Zeitfahrmaschine und Spurtrakete in einem sein, die über beste Rolleigenschaften verfügt und dennoch in der Lage ist, harte Antritte in explosionsartigen Vortrieb umzusetzen. Genau diese Qualitäten verspricht Ridley für das neue Noah.
Den Schlüssel zu herausragenden Rolleigenschaften sehen die Entwickler in einer optimierten Aerodynamik: Ovalisierte Rohre, Schlitze in den Gabelscheiden und Sitzstreben, die die Luft in ideale Bahnen lenken sollen, und sogar eine spezielle Oberflächenstruktur, die den Luftwiderstand verringern soll, finden sich am Rahmen. Ob dies für eine optimale Aerodynamik sorgt, ließe sich nur im Windkanal messen.
Im Praxistest präsentiert sich das Noah allerdings extrem laufruhig, und man kann nicht anders, als richtig Fahrt aufzunehmen und es rollen zu lassen. Die Lenkung ist weder quirlig noch träge. Mit großer Genauigkeit und ohne Mühe meistert das Ridley auch enge Kurven und überzeugt durch eine gelungene Mischung aus Geradeauslauf und Wendigkeit.
In Kombination mit einer gestreckten Sitzposition ergibt sich daraus eine Rennmaschine, die für gleichmäßig hohe Geschwindigkeiten gemacht ist und mit ihren Eigenschaften sogar den Zeitfahr-Spezialisten Michael Rich überzeugen konnte. Perfekt für lange Rollerrunden, macht das Noah aber auch auf dem letzten Rennkilometer eine gute Figur.
Zwar müssen bei einem Gesamtgewicht von 7,1 Kilo ein paar hundert Gramm mehr in Gang gebracht werden als bei der Konkurrenz, aber dafür sorgt das sehr steife Tretlager für ordentlich Vortrieb. Einziges Manko: Durch die kompromisslose Ausrichtung auf Aerodynamik mit extremen Rohren und der integrierten Sattelstütze fehlt es dem Noah an Komfort. Eine Eigenschaft, die dem Langstreckenrenner durchaus gut getan hätte.
Preis | 6445 Euro |
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Gewicht | 7100 g |
Rahmengewicht | 1174 g |
Gabelgewicht | 407 g |
Rahmenhöhen | XS/S/M (53 cm)/L/XL |
Getestete Rahmenhöhe | M (53 cm) |
Rahmenmaterial | Carbon |
Schaltgruppe | Sram Red, 11–26 |
Kurbelsatz | Sram Red, 50/34 |
Bremse | Sram Red |
Laufräder | Fulcrum Racing Zero |
Reifen | Vredestein Fortezza, 23 mm |
Gabel | Ridley Noah R-Flow |
Gabelmaterial | Vollcarbon |
Steuersatz | FSA, integriert |
Vorbau | 4ZA Nytro (Vorbau-Lenkeinheit) |
Lenker | 4ZA Nytro (Vorbau-Lenkeinheit) |
Sattel | 4ZA Cirrus Pro |
Sattelstütze | Ridley, integriert |
* 0-20 schwach, 20-40 befriedigend, 40-60 gut, 60-80 sehr gut, 80-100 überragend
Ridley Noah Red im Vergleichstest
Das Ridley Noah Red begeistert gleichermaßen durch seine Rolleigenschaften und einen tollen Vortrieb. Ein Konzept, das voll und ganz aufgeht.