Testbericht: Merida Silex 9000 (Modelljahr 2018)

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Gravel läuft anscheinend sehr gut – Merida war mit dem zum Test angefragten Silex 6000 bereits ausverkauft, deshalb startet hier das teure Topmodell.

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Foto: Björn Hänssler/RoadBIKE

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Test: Rennräder für Cyclocross und Gravel
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Jetzt kommt die Zeit, umzusteigen: Crosser und Gravel-Räder locken zum Abenteuer abseits der Straße. Aber welches Rad ist das richtige? RoadBIKE hat den Markt gecheckt.
Folgende Cross- und Gravel-Rennräder haben wir getestet:


Cannondale SuperX Apex
Canyon Grail CF SL 8.0 Di2
Merida Silex 9000
Rose Backroad Force
Scott Addict Gravel 30
Stevens Super Prestige Force
nur2,99

Nach dem Kauf erhältst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Download oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.

 ausgesprochen komfortabel

 leichtes, gut federndes Rahmen-Set

 Geometrie nah am MTB

Was uns nicht gefällt:

 Geometrie nah am MTB

 recht teuer

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

Testurteil: Sehr gut (75 Punkte)

Geeignet für: Genussradler


Das Ergebnis unseres Rennrad-Tests: Bei dem geht das Konzept des taiwanischen Fahrrad-Giganten mit Entwicklungssitz in Deutschland auf: Das Merida Silex 9000 beschreitet einen interessanten Grenzgang zwischen Mountainbike und Rennrad. Denn die Geometrie des Rahmen-Gabel-Sets orientiert sich ganz klar am MTB-Hardtail: So viel Stack gibt es beim Rennrad sonst nicht, und auch der Radstand ist deutlich länger als sonst üblich.

So sitzt man auf dem Merida Silex 9000 ungewohnt aufrecht und kurz – für manchen „klassischen“ Rennradfahrer dürfte das zu extrem sein; wer vom Bike oder Reiserad kommt, fühlt sich hier sofort wohl. Dieser Klientel gefällt auch auf Anhieb der ausgeprägte Geradeauslauf, den das Merida Silex 9000 bietet. Durch den sehr kurzen Vorbau (85 mm) und viel Gabelnachlauf lenkt das Vorderrad gleichwohl unerwartet direkt ein und zieht etwas in die Kurve. So hält Merida das Silex 9000 recht agil – allerdings muss man sich an diesen Charakter erst mal kurz gewöhnen.

Gut fanden die Tester, dass Merida – trotz dieser Ausrichtung nah am MTB – bei den Reifen nur 35 mm breite Semislicks montiert. Damit rollt das Silex 9000 sehr gut und wirkt durch deren geringeres Gewicht lebendiger und leichtfüßiger als mit breiteren Reifen. Andererseits hätte die Plattform natürlich mit fetteren Gummis das Potenzial für richtig ruppiges Geläuf – so fühlt sich das Testrad auf Schotter und Waldwegen am wohlsten. Hier gibt es also großen Spielraum für Experimente – zumal sich ohnehin empfiehlt, tubeless zu fahren: Reifen und Felgen bieten diese Möglichkeit ab Werk.

Lob verdient sich das Rahmen-Gabel-Set: So leicht sind nur wenige Gravel-Sets, und so wirksam federn ebenfalls nur wenige.

Technische Daten

Preis

3999 Euro

Gewicht

8,1 kg

Rahmengewicht

1038 g

Gabelgewicht

468 g

Laufradgewicht mit Reifen, Disc, Kassette

3157 g (ohne Schnellspanner /Steckachse)

Vertriebsweg

Fachhandel

Verfügbare Rahmenhöhen

XS/S/M/L/XL

Getestete Rahmenhöhe

M

Rahmenmaterial

Carbon

Lenkkopfsteifigkeit

78 Nm/Grad

Tretlagersteifigkeit

104 N/mm

Komfort vorne

265 N/mm

Komfort hinten

291 N/mm

Laufradsteifigkeit Vorderrad

87 Nm/Grad

Laufradsteifigkeit Hinterrrad

98 Nm/Grad

Schaltgruppe

Sram Force1, 11–42

Kurbelsatz

Sram Force1, 44

Bremse

Sram Force HRD, 160 mm

Laufräder

Fulcrum Gravel

Reifen

Maxxis Gravel, 35 mm

Vorbau

Merida Expert

Lenker

Merida Expert

Sattel

Prologo Scratch

Sattelstütze

Merida S-Flex

Profil:

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RoadBIKE
RoadBIKE Rennradtest Gravel und Cyclocross - Profil

Geometrie:

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RoadBIKE
RoadBIKE Rennradtest Gravel und Cyclocross - Geometrie

Merida Silex 9000 (Modelljahr 2018) im Vergleichstest

Fazit

Das leichte Merida Silex 9000 gefällt Reiseradlern, Schotter-Tourern und Umsteigern vom MTB, denn man sitzt sehr aufrecht und kurz, auch das Handling mit sattem Geradeauslauf passt dazu. Das Rahmen-Set ist hervorragend konstruiert: So leicht und effektiv federnd sind nur wenige aktuelle Gravel-Sets am Markt.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024