Testbericht: Merida Reacto Team (Modelljahr 2018)

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Das neue Merida Reacto Team ist einer der besten Aero-Renner, die es derzeit gibt. Der kompromisslose Sportler ist gnadenlos schnell und erfüllt damit seine Hauptaufgabe perfekt. Zudem ist das Rahmen-Set hervorragend konstruiert: Es ist leichter und bietet besseren Federungskomfort als fast jeder andere Aero-Renner.

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Foto: Axel Brunst

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11 brandneue Rennräder für die Saison 2018
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Mit Vollgas in die neue Saison! RoadBIKE hat die wichtigsten Rennräder des Modelljahres 2018 schon getestet.
Diese Rennräder sind im Test


BMC Teammachine SLR01 Disc
Cannondale Synapse carbon Disc Red eTap
Giant Propel Adv SL Disc
Merida Reacto Disc Team
Merida Silex
Rose Backroad Force
Scott Addict 10 Disc
Stevens Comet Disc
Storck Durnario Comp SE
Trek Émonda SLR 6
Wilier Cento10NDR
nur2,99

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 mitreißender Temposportler

 bestens konstruierter Aero-Disc-Rahmen

 edle Ausstattung

Was uns nicht gefällt:

 teuer

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

Testurteil: Sehr gut (89 Punkte)

Leichter = schneller. Diese Gleichung klingt so einfach, ist aber im Top-Segment des Rahmenbaus schwer umzusetzen. Merida hat es beim neuen Reacto Team geschafft. Dafür hat das deutsche Entwicklerteam bei der zweiten Generation des Aero-Renners an vielen kleinen Stellschrauben gedreht, statt die eine große Sensation aus dem Hut zu zaubern.

So ist der Rahmen in der getesteten Top-Version weit über 200 Gramm leichter als sein Vorgänger, auch die Gabel hat ein paar Gramm abgespeckt. Das Set aus Disc-Rahmen, Gabel, Steuersatz und allen Beschlägen wog auf der Waage im RoadBIKE-Messlabor 1482 Gramm. Das ist für einen Aero-Rahmen mit Disc Weltklasse! Sogar die meisten Aero-Sets für Felgenbremsen sind schwerer. Dazu ist das Merida Reacto Team ausreichend steif, und es bietet ein Mindestmaß an wirksamem Federungskomfort. In diesem Punkt setzt es sich recht deutlich von fast allen Aero-Sets ab, die RoadBIKE bislang auf den Prüfständen hatte, und reiht sich hinter dem Canyon Aeroad CF und Storck Aernario in die Top 3 ein. Respekt!

Respekt auch für die Entscheidung der Entwickler, nicht alle Trends mitzumachen: So verzichtet Merida darauf, die Bremsleitung und Kabel der Schaltung intern im Vorbau und Steuerrohr zu verlegen – Schrauber freuen sich über den deutlich geringeren Service-Aufwand. Laut Merida brächten komplett intern verlegte Kabel und Züge ohnehin keinen messbaren Aero-Vorteil.

Raketentechnik

So viel zu den Eckdaten. Doch natürlich zählt für ein Profi-Renngerät die Performance auf der Straße. Und die lässt das neue Merida Reacto Team brennen! So mitreißend schnell und tempogierig sind nur ganz wenige Rennräder. Die Tester waren sofort und nachhaltig begeistert von dieser Rakete. Das Merida Reacto Team beschleunigt sehr gut, ist aber kein ausgesprochener Sprinter. Seine Stärke ist sein Verlangen nach konstant maximalem Druck. Das Rad hält bestens das einmal angeschlagene Tempo – und will immer mehr. Für seinen Fahrer bedeutet das: Langsam geht nicht! Genauso einen höchst motivierenden Untersatz wünschen sich Sportler.

Denen wurde auch die Geometrie des Reacto kompromisslos auf den Leib geschneidert: Bei ausgeprägtem Geradeauslauf folgt es präzise, dabei immer sicher und gelassen durch Kurven. Optimal für lange Etappen und Tempofluchten. Sehr sportlich ist auch die Fahrerhaltung mit starker Streckung und ordentlich Sattelüberhöhung. Diese Geometrie, die sich am Straßensportler Scultura orientiert, gibt es übrigens nur bei den Top-Rahmen des neuen Merida Reacto Team mit dem Zusatz CF4. Die günstigeren Versionen (erkennbar am Kürzel CF2) kommen mit einem etwas schwereren Rahmen bei entspannterer Fahrerhaltung.

Bestens bestückt

Profitauglich ist auch die noble Ausstattung des Testrads: Mit der neuen Dura-Ace Di2 Disc ist es topaktuell bestückt. Auch hier kommt der praxistaugliche Ansatz der Entwickler zum Tragen: So montiert Merida bewusst keine spezielle Lenker-Vorbau-Einheit, sondern ein Modell „von der Stange“, das sich problemlos gegen ein anderes Modell mit anderen Maßen tauschen lässt. Ebenfalls gut: Das Merida Reacto Team kommt mit 25 mm breiten Reifen, es bleibt aber noch genug Raum zum Rahmen. Bestens funktionierten die von Focus entwickelten RAT-Schnellspannachsen, die sich mit nur einer Viertelumdrehung öffnen und schließen lassen. Abweichend von der Serie war das Testrad mit Laufrädern von DT Swiss bestückt – serienmäßig werden es Fulcrum Speed 55 sein.

Technische Daten

Preis

9400 Euro

Gewicht

7,3 kg

Rahmengewicht

1003 g

Gabelgewicht

419 g

Vertriebsweg

Fachhandel

Verfügbare Rahmenhöhen

XXS/XS/SM/ML/L/XL

Getestete Rahmenhöhe

ML

Rahmenmaterial

Carbon

Lenkkopfsteifigkeit

77 Nm/Grad

Tretlagersteifigkeit

108 N/mm

Komfort vorne

317 N/mm

Komfort hinten

343 N/mm

Laufradsteifigkeit Vorderrad

77 Nm/Grad

Laufradsteifigkeit Hinterrrad

80 Nm/Grad

Schaltgruppe

Shimano Dura-Ace Di2, 11–28

Kurbelsatz

Shimano Dura-Ace, 52/36

Bremse

Shimano Dura-Ace Disc

Laufräder

DT Swiss ERC 1400 Sspline

Reifen

Conti Grandprix 4000sII, 25

Vorbau

Vision Metron

Lenker

Vision Metron

Sattel

Prologo Zero II

Sattelstütze

Merida

Profil:

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RoadBIKE
RoadBIKE Rennrad Neuheiten 2018

Geometrie:

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RoadBIKE
RoadBIKE Rennrad Neuheiten 2018

Merida Reacto Team (Modelljahr 2018) im Vergleichstest

Fazit

Das neue Merida Reacto Team ist einer der besten Aero-Renner, die es derzeit gibt. Der kompromisslose Sportler ist gnadenlos schnell und erfüllt damit seine Hauptaufgabe perfekt. Zudem ist das Rahmen-Set hervorragend konstruiert: Es ist leichter und bietet besseren Federungskomfort als fast jeder andere Aero-Renner.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024