Bewertung:
Was uns gefällt:
Folgende Rennräder sind im Test:
Falkenjagd Aristos RS Disc
Kocmo Roadmaster
Nevi Classic
Van Nicholas Boreas
Wiesmann P-Modell
Nach dem Kauf erhältst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Download oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.
konsequent durchdachte Rennmaschine
sehr leicht
Was uns nicht gefällt:
Lenkkopf könnte steifer sein
Laufräder aus der Mitte zentriert
Testurteil
Testurteil: Sehr gut (87 Punkte)
Laut Kocmo werden die eigenen Räder von russischen U-Boot-Ingenieuren geschweißt. Dazu die russische Fahne auf der Website, teilweise russische Modellnamen und kyrillische Schriftzüge auf den Rädern … Mit vielen Anleihen bei der Großmacht im Osten sticht Kocmo (sprich: Kosmo) am Rennradmarkt hervor. Dass die kyrillischen Buchstaben nicht immer der tatsächlichen Phonetik entsprechend gewählt sind, sondern hiesigen Lesegewohnheiten einen Schuss Exotik verpassen – geschenkt! Denn das Konzept geht auf: Kocmos Produktpalette wächst, umfasst acht Rennräder, vier Cyclocrosser und drei Randonneure/Pendlerrennräder. Händler für die Räder mit dem Stern findet man in ganz Deutschland, in Österreich, der Schweiz, in Holland und Südafrika. Darüber hinaus versenden André Pfeil und sein Team Räder auch direkt. Maßrahmen für vertretbare 300 Euro Aufpreis, zehn Jahre Garantie und ein umfassender Konfigurator sind weitere Argumente für die edlen Räder aus Stahnsdorf bei Berlin.
Rassiger Racer
In den Test schickte Kocmo das Modell Roadmaster. Eine gute Wahl, denn das Rad mit klassisch anmutenden Rundrohren gefällt als reinrassige Rennmaschine. Der Rahmen wiegt kaum mehr als 1500 Gramm, das Komplettrad nur 7,4 Kilo. In Verbindung mit der wendigen Geometrie – kurzer Radstand, kurzes Steuerrohr, steiler Lenkwinkel – und einem sportlich sitzenden Fahrer (in leichter Streckung mit ordentlicher Sattelüberhöhung), ergibt sich ein wieselflinkes, wendiges Rennrad, das sehr viel Freude macht. Wer einmal Blut geleckt hat, möchte ständig im Wiegetritt weiter beschleunigen und noch ein bisschen mehr Speed rauskitzeln. Sehr gut: Dank des sehr steifen Tretlagers geht von der eingesetzten Beschleunigungsenergie kaum etwas verloren. Und obwohl das Rad messerscharf um Kurven zirkelt, ist die Lenkung nicht zu giftig geraten, sondern bleibt stets angenehm harmonisch. Die ideale Mischung für Kriteriumsfahrer und sportlich Orientierte!
Einziger Wehrmutstropfen: die eher geringe Lenkkopfsteifigkeit. Mit 71 Nm/° liegt sie zwar noch knapp im grünen Bereich und beeinflusst das Fahrverhalten nicht kritisch. Ein bisschen mehr Stabilität würde den Fahrspaß aber noch weiter erhöhen.
Durchdachtes Konzept
Ein Blick auf die Ausstattung zeigt: Kocmo denkt die sportliche Ausrichtung des Rahmens konsequent zu Ende. Die Übersetzung ist mit Semikompakt-Kurbel und 11–25er-Kassette knackig-rennsportlich, Wettkampfreifen von Continental bieten viel Grip bei geringem Rollwiderstand, und die Carbon-Laufräder von Enve versprechen mit ihren verschiedenen Profilhöhen an Vorder- und Hinterrad bestes Handling bei guter Aerodynamik. Die leichten Laufräder bewiesen solide Steifigkeitswerte, waren allerdings stark aus der Mitte zentriert: 1 Millimeter Abweichung vorne und 1,5 Millimeter hinten sind zu viel des Guten.
Campagnolos Chorus-Gruppe sieht man mittlerweile immer seltener. Warum eigentlich? Immerhin bietet nur Campa die Option, mechanisch mit einem Schaltschritt mehrere Gänge schwerer zu schalten – nicht uninteressant für Rennfahrer und folgerichtig am Roadmaster zu finden.
Bei den weiteren Teilen setzt Kocmo auf Solides und Bewährtes wie Selle Italias SLR-Sattel und die WCS-Reihe von Ritchey. Für Vorbau/Lenker bietet Kocmo übrigens ein 14-tägiges Umtauschrecht, bis die Sitzposition hundertprozentig passt.
Preis | 6450 Euro |
Gewicht | 7,4 kg * |
Rahmengewicht | 1556 g |
Gabelgewicht | 375 g |
Laufradgewicht mit Reifen, Disc, Kassette | 2288 g (ohne Schnellspanner/Steckachse) |
Vertriebsweg | Versand-/Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | XS/S/M/M–L/L/XL |
Getestete Rahmenhöhe | M–L |
Rahmenmaterial | Titan |
Lenkkopfsteifigkeit | 71 Nm/Grad |
Tretlagersteifigkeit | 108 N/mm |
Komfort vorne | 323 N/mm |
Komfort hinten | 337 N/mm |
Laufradsteifigkeit Vorderrad | 85 Nm/Grad |
Laufradsteifigkeit Hinterrrad | 74 Nm/Grad |
Schaltgruppe | Campagnolo Chorus, 11–25 |
Kurbelsatz | Campagnolo Chorus, 52/36 |
Bremse | Campagnolo Chorus |
Laufräder | Enve SES 3.4 |
Reifen | Conti GP Att./Force, 22/24 mm |
Vorbau | Ritchey WCS |
Lenker | Rit. WCS Streem |
Sattel | Selle Italia SLR |
Sattelstütze | Rit. WCS Carb. |
* Gewicht Komplettrad ohne Pedale/Rahmen/Gabel.
Profil:
Geometrie:
Kocmo Roadmaster (Modelljahr 2018) im Vergleichstest
Fazit
So kompromisslos sportlich zeigte sich kein anderes Rad im Test: Kocmos Roadmaster ist leicht, schnell und wendig. Rennsportler mit Sinn für russisch angehauchte Extravaganz, komplett abseits des Mainstreams, werden damit garantiert glücklich.