Giant rollt das Aeoro-Segment mit dem neuen Propel von hinten auf – das setzt auf die Tugenden klassischer Renner.
Giant rollt das Aeoro-Segment mit dem neuen Propel von hinten auf – das setzt auf die Tugenden klassischer Renner.
Was uns gefällt:
lebendiger, williger Rennsportler mit "klassischen" Fahreigenschaften
steifes, am Heck nicht zu hartes Aero-Rahmen-Set
bis ins Detail auf Aerodynamik optimierte Ausstattung
"Ein Aero-Rennrad ohne Kompromisse" – nicht weniger hat Giant bei der Präsentation seines neuen Aero-Modells Propel versprochen. Die Erwartungen im ersten Labor- und Praxistest waren also entsprechend hoch.
Auf den Testrunden bestätigten alle Fahrer den starken Eindruck, den das Propel schon bei der ersten Testfahrt während seiner Präsentation hinterlassen hatte: Geschwindigkeit ist diesem Rad ins Stammbuch geschrieben ("to propel" bedeutet antreiben) – es lässt sich sprinttauglich beschleunigen und liebt hohes Tempo.
Aber anders als andere, meist auf Laufruhe ausgelegten Aero-Renner wirkt das Propel sehr lebendig und direkt. Giant setzt auf die schon lange bewährte Renngeometrie des TCR bei seinem Aero-Konzept. Das bedeutet für den Fahrer auch eine klassisch-rennmäßige Sitzposition: sportlich-kompakt, aber vorn nicht zu tief, hat man dieses Rad in jeder Situation voll im Griff!
Ein weiterer Grund für das direkte, unverfälschte Handling dieses Supersportlers: Das Rahmen-Gabel-Set, das zeigen die Messwerte aus dem RoadBIKE-Labor, erreicht absolut zeitgemäße, auch stärksten Sprinterbeinen gewachsene Steifigkeiten. Damit hebt sich das Propel erfreulich von vielen anderen Aero-Konzepten ab, die – den schmalen Aero-Profilen geschuldet – in dieser Disziplin etwas "schwächeln".
Zudem ist der Giant-Rahmen an der integrierten Sattelstütze auch nicht so hart wie viele seiner Aero-Mitbewerber: Mit 355 N/mm erreicht das Propel eine vertikale Nachgiebigkeit, die bei harten Schlägen zumindest spürbar ist. An der Front ist es dagegen unnachgiebig, immerhin greift sich der flächig geformte Oberlenker sehr angenehm. Mit diesem kleinen Komfortvorteil eignet sich Giants Tempo-Bolzer besser für die Langstrecke als der knüppelharte Aero-Durchschnitt.
Lob gab es außer für den angenehm geformten Lenker auch für die Bremsen: Giant montiert eine passend zum Rahmen entwickelte, von TRP hergestellte V-Bremse, die sich schön der Form von Gabel und Sitzstreben anschmiegt. Die Stopper gehen sehr direkt und kraftvoll zu Werke – zwar nicht ganz auf dem Niveau aktueller Top-Bremsen, aber doch sehr gut.
Zu bremsen widerspricht allerdings ohnehin der Bestimmung des Propel: Dieser potente Sportler beflügelt Hobby-Triathleten und kraftvolle Etappensprinter gleichermaßen mit seinem eigenständigen und in der Tat mitreißenden Aero-Konzept.
Preis | 9.499 Euro |
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Gewicht | 7.040 g * |
Rahmengewicht | 1.232 g ** |
Gabelgewicht | 436 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Rahmenhöhen | S/M/ML/L |
Getestete Rahmenhöhe | ML |
Rahmenmaterial | Carbon |
Schaltgruppe | Shimano Dura-Ace Di2, 11-25 |
Kurbelsatz | Shimano Dura-Ace, 53/39 |
Bremse | Shimano Dura-Ace |
Laufräder | Giant P-SLR1 |
Reifen | Giant P-SLRL1, 23 |
Vorbau | Giant Propel Adv. Contact SLR |
Lenker | Giant Propel Adv. Contact SLR |
Sattel | Fizik Arione R3 |
Sattelstütze | integriert |
* Gewicht: Komplettrad ohne Pedale. ** Rahmengewicht inklusive integrierter Sattelstütze.
Giant Propel Advanced SL0 (Modelljahr 2014) im Vergleichstest