Testbericht: Giant Propel Advanced SL Disc (Modelljahr 2018)

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Mit dem neuen Propel Advanced SL Disc stellt Giant das leichteste Aero-Set vor, das RoadBIKE bisher gemessen hat, zudem ist es sehr steif. Auf der Straße gibt das Rad den direkten, aber auch harten Rennsportler und Kriteriums-Bolzer. Die Ausstattung ist nobel und durchdacht, der Preis aber happig.

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Foto: Benjamin Hahn

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11 brandneue Rennräder für die Saison 2018
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Mit Vollgas in die neue Saison! RoadBIKE hat die wichtigsten Rennräder des Modelljahres 2018 schon getestet.
Diese Rennräder sind im Test


BMC Teammachine SLR01 Disc
Cannondale Synapse carbon Disc Red eTap
Giant Propel Adv SL Disc
Merida Reacto Disc Team
Merida Silex
Rose Backroad Force
Scott Addict 10 Disc
Stevens Comet Disc
Storck Durnario Comp SE
Trek Émonda SLR 6
Wilier Cento10NDR
nur2,99

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 sehr leichtes, steifes Aero-Set

 knackiger Kriteriums-Sprinter

Was uns nicht gefällt:

 140er-Bremsscheiben

 teuer

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

Testurteil: Sehr gut (86 Punkte)

Einer der Trends der Saison 2018: Aero-Rennräder mit Disc. Auch wenn die meisten Hersteller eingestehen, dass Scheibenbremsen in Aerodynamik-Messungen ein paar Watt (die meisten Angaben sprechen von unter fünf Watt) schlechter abschneiden als Felgenbremsen, sind Aero-Rennmaschinen mit Scheibenbremsen absolut angesagt. Sei es, weil die Hersteller von den Vorzügen der Disc überzeugt sind, oder weil alle damit rechnen, dass die Disc demnächst im Profi-Peloton Standard wird.

Fast zeitgleich mit Merida und Scott präsentierte Giant so sein neues Propel Disc. In der Top-Version Propel Advanced SL Disc geht es – ähnlich wie Meridas Reacto und das Venge von Specialized kürzlich im RoadBIKE-Test – einen für das Aero-Segment wichtigen Schritt nach vorn – und speckt ordentlich ab: Das Propel Disc wiegt im Set mit Gabel und Steuersatz nur 1435 Gramm – inklusive integriertem Sitzdom. Rechnet man dessen Gewicht ab, ist das Propel Disc das leichteste Aero-Set, das RoadBIKE bislang gemessen hat – inklusive aller Aero-Rahmen-Sets, die nur für Felgenbremsen ausgelegt sind.

Auch bei den Steifigkeiten gibt sich das neue Giant Propel Advanced SL Disc-Rahmen-Gabel-Set keine Blöße: Es ist brettsteif und damit selbst stärksten Sprinterbeinen locker gewachsen.

Tempostreber

Mit dieser Stärke macht das Propel Disc genau das, was man von einem Aero-Renner erwartet: Es giert danach, konstant schnell gefahren zu werden. Da Giant dem Propel die Geometrie des Straßen-Sportlers TCR verpasste, sitzt und fährt man damit genauso radikal: Die Fahrerposition ist sehr gestreckt, und spätestens beim Griff in den Unterlenker auch sehr tief – optimal, um den durch den Fahrer verursachten Luftwiderstand zu minimieren. Anders als die meisten Aero-Renner, folgt das Giant Propel Advanced SL Disc sehr direkt – statt satter Laufruhe gibt’s hier ein messerscharfes, sehr lebendiges Handling. Besonders Kriteriums-Rennfahrern dürfte dieser Charakter besser gefallen, als der für viele Aero-Renner typische, stoische Geradeauslauf.

Knackig im Handling, doch leider auch knüppelhart fährt sich das Propel Disc: Federungskomfort Fehlanzeige – typisch für die meisten Aero-Renner. Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise Merida mit seinem neuen Reacto.

Konsequent bestückt

Das getestete Top-Modell punktet mit konsequenter Aero-Ausstattung: etwa einem Lenker samt massigem Vorbau, unter dessen Deckel Giant zumindest ansatzweise servicefreundlich Leitungen und Kabel verlegt. Die Laufräder aus eigenem Haus bietet Giant mit 40 bzw. 60 Millimeter hoher, tubelesstauglicher Felge an. Erfreulich: Diese Laufräder gibt es in allen Versionen des Propel Disc, das günstigste Modell ist ab 3799 Euro zu haben.

Das getestete Top-Modell kostet fast das Dreifache. Dafür gibt es neben dem Rahmen in der Top-Version Advanced SL und den Laufrädern in einer leichteren Version die komplette elektronische Dura-Ace mit Disc – inklusive der neuen Kraftmesskurbel von Shimano. Die war am Testrad allerdings nicht montiert, da sie immer noch nicht verfügbar ist. Leider setzt auch Giant auf nur 140 mm große Bremsscheiben, 160er brächten größere Reserven.

Mit 7,3 Kilo schlägt sich das Propel Disc auf der Waage sehr ordentlich. Und bestätigt damit die Tendenz, dass viele neue Aero-Renner in der Disc-Version eher Gewicht verlieren, während so mancher Disc-Straßenrenner deutlich schwerer ausfällt als sein Pendant mit Felgenbremsen.

Technische Daten

Preis

9999 Euro

Gewicht

7,3 kg

Rahmengewicht

997 g

Gabelgewicht

419 g

Vertriebsweg

Fachhandel

Verfügbare Rahmenhöhen

XS, S, M, ML, L, XL

Getestete Rahmenhöhe

ML

Rahmenmaterial

Carbon

Lenkkopfsteifigkeit

83 Nm/Grad

Tretlagersteifigkeit

116 N/mm

Komfort vorne

409 N/mm

Komfort hinten

441 N/mm

Laufradsteifigkeit Vorderrad

83 Nm/Grad

Laufradsteifigkeit Hinterrrad

75 Nm/Grad

Schaltgruppe

Shimano Dura-Ace Di2, 11–28

Kurbelsatz

Shimano Dura-Ace Power Meter

Bremse

Shimano Dura-Ace Disc, 140

Laufräder

Giant SLR 0 Aero Disc WheelSyst.

Reifen

Giant Gavia Race 0, 25

Vorbau

Giant Contact SLR Aero

Lenker

Giant Contact SLR Aero

Sattel

Giant Contact SLR

Sattelstütze

integriert

Profil:

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RoadBIKE
RoadBIKE Rennrad Neuheiten 2018

Geometrie:

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RoadBIKE
RoadBIKE Rennrad Neuheiten 2018

Giant Propel Advanced SL Disc (Modelljahr 2018) im Vergleichstest

Fazit

Mit dem neuen Propel Advanced SL Disc stellt Giant das leichteste Aero-Set vor, das RoadBIKE bisher gemessen hat, zudem ist es sehr steif. Auf der Straße gibt das Rad den direkten, aber auch harten Rennsportler und Kriteriums-Bolzer. Die Ausstattung ist nobel und durchdacht, der Preis aber happig.

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Erscheinungsdatum 09.04.2024