Testbericht: Falkenjagd Aristos RS Disc (Modelljahr 2018)

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Falkenjagds flinker Touren-Renner Aristos RS Disc zeigt sich innovativ, eigenständig und technisch auf Höhe der Zeit. Das höhere Gewicht und kleinere Abstriche beim Montagezustand trübten den Gesamteindruck ein wenig.

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Foto: Björn Hänssler

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5 brandneue Titan-Rennräder für 2018 im Test
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Rennräder mit Rahmen aus Titan haben eine treue Fangemeinde, denn Titan-Rennräder sind oft Freunde fürs Leben. Fünf davon hat RoadBIKE getestet.
Folgende Rennräder sind im Test:


Falkenjagd Aristos RS Disc
Kocmo Roadmaster
Nevi Classic
Van Nicholas Boreas
Wiesmann P-Modell
nur2,99

Nach dem Kauf erhältst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Download oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.

 aktuellste Rennradtechnik, eigenständige Details

 sehr steif

Was uns nicht gefällt:

 vergleichsweise schwer

 kleinere Montagemängel

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

Testurteil: Sehr gut (72 Punkte)

Titanrenner sind vor allem klassische Räder für Nostalgiker? Weit gefehlt, wie das Aristos RS Disc von Falkenjagd eindrucksvoll belegt. Es steckt voller Innovationen und hat alle technischen Neuerungen an Bord, die im Rennradmarkt derzeit angesagt sind.

Beispiele gefällig? 12-Millimeter-Steckachsen und Flatmount-Scheibenbremsen vorn und hinten entsprechen dem aktuellen Stand der Technik. Eine Augenweide ist die Integration der Bremsleitungen in die filigrane Titangabel und ins Rahmeninnere. Hinten tritt die Bremsleitung erst unmittelbar vor dem Bremssattel aus der Kettenstrebe aus. Möglich wird das durch einen eigenen Tretlagerstandard, an dem die Leitung innen um die Achswelle herumgeführt wird.

Darüber hinaus glänzen Tretlager und Lenkkopf mit beeindruckenden Steifigkeiten und erreichen Werte, an denen mancher Carbon-Konkurrent scheitert. Kehrseite der Medaille: das vergleichsweise hohe Gewicht des Rahmen-Sets und daraus resultierend des Komplettrades.

Sportlicher Tourer

Im Sattel entpuppt sich das Falkenjagd Aristos RS Disc als entspannter, aber keineswegs unsportlicher Tourer. Die Fahrerhaltung ist aufrecht und nicht zu gestreckt, trotzdem geht das Rad gut nach vorn und beschleunigt begeistert – nicht zuletzt dank der hohen Steifigkeitswerte. Die Lenkung ist direkt, ohne nervös zu werden, auch bergab zieht das Rad schön durch Kurven, freilich ohne ein Heißsporn zu sein.

Licht und Schatten zeigt die Ausstattung, die der Kunde dank des Online-Konfigurators jedoch weitgehend selbst bestimmen kann.

Warum Licht und Schatten? Die 28 Millimeter breiten Reifen von Schwalbe sorgen für Komfort, allerdings wird es für sie an Gabelkrone und Sitzrohr ausgesprochen eng – schmalere Pneus wären die bessere Lösung. Shimanos neue Ultegra verheißt viele sorglose Kilometer, die Übersetzung ist mit Kompaktkurbel und 28er-Ritzel bergtauglich. Dagegen war die Schaltung unsauber eingestellt und traf nicht alle Gänge, die „alten“, gruppenlosen Shimano-Discs quietschten bei den Testfahrten laut. Für die Laufräder verspricht Hersteller DT Swiss hohen Komfort bei bester Aerodynamik, die 47 Millimeter hohen Felgen fahren sich bei Seitenwind aber etwas nervös. Zudem ließ sich der Steuersatz nicht richtig einstellen: Entweder saß er zu stramm und erschwerte so beispielsweise freihändiges Fahren, oder er hatte zu viel Spiel.

Keinen Grund zur Klage bieten hingegen die bildschönen Anbauteile aus Titan: Vorbau, Stütze und Flaschenhalter fügen sich sehr harmonisch ins edle Gesamtbild ein. Sehr angenehm auch die Kontaktpunkte mit dem Rad: Der ergonomisch geformte Racelite-Lenker von Syntace liegt gut in der Hand, der extrem dünne Tune-Sattel aus Carbon ohne Bezug oder Polsterung entpuppte sich als ausgesprochen bequem.

Made in Germany

Falkenjagd entwickelt und produziert seine Räder in Deutschland. Auch bei den Zulieferern setzt die Firma aus Garching bei München gerne auf „made in Germany“. Das hat System. Gründer Andreas Kirschner möchte nach eigener Aussage „lokale Wertschöpfungsketten erhalten“ – soweit möglich.

Wer eines der Räder kaufen möchte, nimmt direkt Kontakt auf: Falkenjagd ist ein Direktversender. Probefahrten sind in Garching, Bremen und Berlin möglich. Auf seine Rahmen gewährt Falkenjagd fünf Jahre Garantie, auf Maß wird hier allerdings nicht gebaut. Tipp für alle, die bezüglich des Rahmenmaterials unschlüssig sind: Unter dem Namen Rennstahl vertreiben Kirschner und Team auch Stahlrennräder …

Technische Daten

Preis

6983 Euro

Gewicht

8,7 kg *

Rahmengewicht

1802 g

Gabelgewicht

614 g

Laufradgewicht mit Reifen, Disc, Kassette

2763 g (ohne Schnellspanner/Steckachse)

Vertriebsweg

Versandhandel

Verfügbare Rahmenhöhen

S/M/L/XL/XXL

Getestete Rahmenhöhe

XL

Rahmenmaterial

Titan

Lenkkopfsteifigkeit

83 Nm/Grad

Tretlagersteifigkeit

118 N/mm

Komfort vorne

266 N/mm

Komfort hinten

441 N/mm

Laufradsteifigkeit Vorderrad

81 Nm/Grad

Laufradsteifigkeit Hinterrrad

71 Nm/Grad

Schaltgruppe

Shimano Ultegra, 11–28

Kurbelsatz

Shimano Ultegra, 50/34

Bremse

Shimano BR-RS785

Laufräder

DT Swiss ERC 1400 Spline

Reifen

Schwalbe Pro One, 28 mm

Vorbau

Falkenjagd Titan

Lenker

Syntace Racel.

Sattel

Tune Komm-Vor

Sattelstütze

Falkenj. Titan

* Gewicht Komplettrad ohne Pedale/Rahmen/Gabel.

Profil:

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RoadBIKE
RoadBIKE Titan Rennräder Test 2018

Geometrie:

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RoadBIKE
RoadBIKE Titan Rennräder Test 2018

Falkenjagd Aristos RS Disc (Modelljahr 2018) im Vergleichstest

Fazit

Falkenjagds flinker Touren-Renner Aristos RS Disc zeigt sich innovativ, eigenständig und technisch auf Höhe der Zeit. Das höhere Gewicht und kleinere Abstriche beim Montagezustand trübten den Gesamteindruck ein wenig.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024