Mattes UD-Carbon-Finish, wohin man schaut, Neon-Akzente am kantigen Design, überall De-Rosa-Herzchen, dazu ein Maximum an Campagnolo – wem bei diesem Rennrad nicht das Herz aufgeht, sollte unter Umständen einen Psychologen aufsuchen.
Mattes UD-Carbon-Finish, wohin man schaut, Neon-Akzente am kantigen Design, überall De-Rosa-Herzchen, dazu ein Maximum an Campagnolo – wem bei diesem Rennrad nicht das Herz aufgeht, sollte unter Umständen einen Psychologen aufsuchen.
Was uns gefällt:
extravagantes, aufreizendes Design
giftige Fahreigenschaften für kompromisslose Sportler
noble Traumausstattung
Was uns nicht gefällt:
Lenkkopf spürbar zu weich
Sicher muss dieser letzte Schrei italien ischen Designs nicht jedem gefallen, doch kalt ließ das De Rosa auch in der RoadBIKE-Redaktion keinen. Und die Liste der potenziellen Testfahrer war in diesem Fall bedeutend länger als im Redaktionsalltag sonst üblich ...
Dabei ist das Protos kein Rad für jedermann – oder jeden Tag. So zukunftsweisend das Design sein mag, die Geometrie entspricht traditionellen italienischen Werten: Mit kurzem Steuerrohr und relativ kurzem Oberrohr nimmt der Fahrer eine gedrungene Position auf diesem Rennsportler ein. Leichtfüßig und quirlig beschleunigt das Protos, wieselt ungezügelt jeden Anstieg hoch. Durch den steilen Lenkwinkel und den geringen Gabelnachlauf reagiert das Vorderrad fast schon giftig auf jeden Impuls vom Lenker. Ganz klar, das Protos ist der Prototyp des klassischen, aggressiven Rennsportlers italienischer Prägung. Immerhin waren schon vor Jahren Größen wie Stefano Garzelli auf den gleichnamigen Rennmaschinen unterwegs.
Die aggressive Lenkgeometrie verlangt entsprechend eine geübte, sicher führende Hand, um das Vorderrad im Zaum zu halten. Und gerade diese aggressive Lenkung entlarvt auch die große Schwäche des Protos: Der Lenkkopf ist unterdurchschnittlich steif: Schon bei Richtungswechseln in der Ebene bei mittleren Geschwindigkeiten spürbar, wird die Lenkkopfschwäche bei hohem Tempo und zackigen Lenkmanövern offensichtlich. Schade, denn Freunde klassischitalienischer Rennsportler betört das traumhaft bestückte, wenn auch sündteure De Rosa mit optischen und charakterlichen Reizen. Einer weiten Verbreitung dürfte aber nicht nur die Lenkkopfschwäche, sondern auch der stolze Preis und das im Vergleich zu anderen Top-Rahmen recht hohe Gewicht abträglich sein.
Preis | 11.190 Euro |
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Gewicht | 6,5 kg * |
Rahmengewicht | 1090 g |
Gabelgewicht | 409 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Rahmenhöhen | 47/50/52/54/55/57/59/61 cm |
Getestete Rahmenhöhe | 59 cm |
Rahmenmaterial | Carbon |
Schaltgruppe | Campagnolo S. Record |
Kurbelsatz | Campagnolo S. Record, 50/34 |
Bremse | Campagnolo S. Record |
Laufräder | Campagnolo Bora Ultra |
Reifen | Vittoria Corsa CX, 23 |
Vorbau | FSA K-Force |
Lenker | FSA K-Force |
Sattel | Selle Italia SLR |
Sattelstütze | FSA K-Force |
* Gewicht: Komplettrad ohne Pedale
De Rosa Protos (Modelljahr 2014) im Vergleichstest