Die Profis vom Team Liquigas können sich freuen – ihr neues Arbeitsgerät wird heiß begehrt sein.
Die Profis vom Team Liquigas können sich freuen – ihr neues Arbeitsgerät wird heiß begehrt sein.
Testurteil
Nicht ohne Grund erfreut sich Cannondale einer großen Anhängerschaft: Die Amerikaner wissen einfach, wie sich ein Rennrad fahren und anfühlen muss. Da macht das edle neue Super Six keine Ausnahme.
Der noble Renner folgt punktgenau jedem Lenkereinschlag und hält traumwandlerisch sicher die Spur. Verantwortlich dafür ist der solide Lenkkopfbereich. Wie manch anderer Hersteller setzt Cannondale auf ein am unteren Steuersatz 1½ Zoll dickes Gabelschaftrohr, das für Stabilität, längere Haltbarkeit und mehr Sicherheit sorgt. Die präzise Lenkung ist aber auch Folge der steifen Lenker-Vorbau-Einheit. Dazu gesellt der Rahmen angenehm spürbaren Dämpfungskomfort und eine vorbildlich harmonische Sitzposition. Doch trotz all dieser Schmuseattribute verleugnet das Super Six in keinem Moment seine wahre Bestimmung: Willig reagiert es, dank hoher Steifigkeit im Tretlagerbereich, mit ungezügeltem Vortrieb auf jeden Antritt. Wie beim Lenkkopf verlassen sich die Amerikaner auch hier nicht allein auf einen steifen Rahmen, sondern bleiben mit ihrer Si-Kurbel dem Konzept der System-Integration treu. Solche Lösungen sind steif, gut und teuer, das Super Six mit Dura-Ace-Schaltung kostet mit Ksyrium SL-Laufrädern satte 6000 Euro. Auf der Straße spürt man sofort den positiven Effekt von Cannondales System-Integration: Spritzigkeit, gepaart mit direktem und sicherem Handling, schafft schnell hohes Vertrauen in das angenehm-schnelle Super Six.
Unterm Strich gibt’s fürs Geld ein unglaublich vielseitiges Vollblutrennrad, das mit seinem heftigen Vortrieb im Sprint ebenso gut gefällt wie durch seine Laufruhe oder den Sitz- und Dämpfungskomfort bei Touren und knackigen Marathons. Damit entspricht Cannondales Neues voll dem aktuellen Trend moderner Rennräder, die bei aller Schnelligkeit doch sehr kommod bleiben. Eine feine Sache.
Preis | 5999 Euro |
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Gewicht | 6900 g |
Rahmengewicht | 1157 g |
Gabelgewicht | 374 g |
Getestete Rahmenhöhe | 58 cm |
Rahmenmaterial | Carbon Carbon |
Schaltgruppe | Shimano Dura-Ace/SRAM 2x10, 12-27 |
Kurbelsatz | Shimano Dura-Ace 50/36, 175 mm, Shimano Dura-Ace 53/39, 172,5 mm |
Bremse | Shimano Dura Ace |
Laufräder | Mavic R-Sys |
Reifen | Cannondale Super Six+, Vollcarbon |
Gabel | Cannondale Super Six Dura-Ace Compact |
Gabelmaterial | Carbon Carbon |
Steuersatz | FSA Super Six Si, integriert |
Vorbau | FSA OS-115, FSA OS-120 |
Lenker | FSA K-Force |
Sattel | Fizik Arione, Fizik Arione Wing Flex, Fizik Arione CX |
Sattelstütze | FSA K-Force |
Cannondale Super Six Dura-Ace Compact im Vergleichstest
Zwar erreicht Cannondales teures Super Six keine Fabelwerte, überzeugt aber durch seine Vielseitigkeit. In der Praxis taugt es mit sattem Vortrieb für harte Sprints, bleibt aber dank spürbarem Komfort und hoher Laufruhe ein treuer Begleiter bei Marathon-Einsätzen – der fast perfekte Alleskönner also.