Rose X-Lite Six Ultegra Di2
Neuer Top-Renner: Das X-Lite von Rose

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Eine gewundene Bergstraße vor Augen, ein Rennrad unter dem Hintern, die Sonne in den Speichen – wer da kein Lächeln im Gesicht hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Manche Räder sorgen gar dafür, dass das Lächeln noch ein bisschen breiter wird: Roses brandneues X-Lite 06 zum Beispiel.

Rose X-Lite Six Ultegra
Foto: Björn Hänssler

Das neue X-Lite ist schnell – sehr schnell. Kein Wunder, hat doch Rose vor allem die Aerodynamik in den Blick genommen und verbessert. Gleichzeitig haben es die Bocholter geschafft, dass auch das neue X-Lite 06 – zumindest in der Top-Version – das UCI-Limit von 6,8 kg in Sichtweite behält, auch wenn das brandneue Modell in der Topversion diese magische Grenze mit 6,9 kg nicht wie der Vorgänger unterschreitet. In der getesteten Version mit Shimanos neuer Ultegra Di2 sind es immer noch gute 7,4 kg. Der nackte Rahmen des X-Lite 06 soll in Größe M nur 825 g wiegen, und selbst der etwas günstigere X-Lite 04-Rahmen bleibt mit 950 g unter der 1000-g-Marke.

Rose Bikes
Rose X-Lite Six Ultegra
Björn Hänssler

"In unserem neuen XLITE steckt von allem das Optimum – so bekommen wir ein Maximum an Speed. Der goldene Schnitt und die perfekte Balance aller Anforderungen machen das Bike aus. Das ist mein Anspruch an eine schnelle, vielseitige Rennmaschine", sagt Jürgen Telahr, Product Engineer bei ROSE.

Neue Geometrie und neues Cockpit

Rose hat auch an der Geometrie des neuen X-Lite gefeilt. Das Oberrohr ist länger, das Steuerrohr etwas kürzer geworden. In Kombination mit einem steileren Sitzwinkel bekommt das neue X-Lite eine sportive Race-Geometrie. So sitzt man sportlich kompakt und aerodynamisch vorteilhaft auf der neuen Rose-Rennmaschine.

Rose X-Lite Six Ultegra
Björn Hänssler
Die Züge laufen unten im Cockpit entlang.

Neben der neuen Geometrie hält das X-Lite weitere Neuerungen bereit, unter anderem das neue Race-Cockpit von Rose, in dem alle Züge und Leitungen komplett integriert verlaufen. Der Clou: Es kann demontiert oder gewechselt werden, ohne die Bremsleitungen zu trennen, denn diese verlaufen in Vertiefungen auf der Unterseite. Eine Abdeckkappe unterhalb des Vorbaus fixiert sie vor dem Übergang ins Steuerrohr.

Für eine cleane Optik setzt Rose zudem auf "geschlossene Dropouts", auf der Antriebsseite sind keine Gewinde der Steckachsen zu sehen. Optisch ganz auf der Höhe der Zeit ist das neue X-Lite 06 also schon mal.

Rose X-Lite 2023
Rose
Das X-Lite Four Ultegra mit der mechanischen Gruppe.

Zwei Rahmenvarianten mit elektronischer und mechanischer Schaltung

Je nach Modell schwankt das Gewicht des X-Lite zwischen 6,9 und 8,1 Kilogramm. Das X-Lite 04 ist mit mechanischer Schaltgruppe von Shimano in 105er- oder Ultegra-Ausführung erhältlich und mit elektronischer Schaltung mit Shimano Ultegra Di2 oder Sram Force eTap AXS. Alle Vierer-Modelle kommen mit ROSE R Thirty Disc oder Disc Light Laufrädern und bewegen sich zwischen 2.999 und 4.799 Euro. Die X-Lite-Four-Modelle mit den mechanischen Schaltungen kommen mit klassischem Lenker und Vorbau, die beiden elektronischen Modelle sind mit dem Race-Cockpit aus Carbon ausgestattet. Beim X-Lite 04 hat man die Wahl zwischen einem hellen Rot namens "Aggro Papaya", einem frischen Gelb "Bottermelk Fresh" (Bild oben) und einem dezenten Hellgrau "Chalk".

Rose X-Lite 2023
Rose
Das Top-Modell kommt auch in schlichtem Schwarz.

Auch beim X-Lite 06 kommen alle elektronisch geschalteten Modelle mit neuem ROSE Race One-Piece Carbon-Cockpit und RC Sixty Carbon-Laufradsatz. Zur Wahl stehen Ultegra Di2, Dura-Ace Di2, Force eTap AXS und Red eTap AXS. Das mechanisch geschaltete X-Lite 06 Ultegra kommt mit R Thirty Disc Light Laufrädern – erhältlich ab einem Preis von 4.199 bis 8.199 Euro. Das X-Lite 06 kommt in den Farbkombis "Borealis Green" und "Chalk", ein schimmerndes grünblau kombiniert mit einem hellen Grau, oder im klassischen mattschwarzen Cabon-Finish.

Das Rose X-Lite 06 im Test

Aber überzeugt der Renner auch auf der Straße? Kurze Antwort: Auf jeden Fall! Die Kombination aus Roses RC Sixty-Laufrädern mit den Pro One TT-Reifen von Schwalbe lassen es geradezu über den Asphalt fliegen. Rollwiderstand? Was war das nochmal? Den Gedanken, dass die TT-Reifen nicht den besten Pannenschutz bieten, schiebt man angesichts der beglückenden Tempohatz gerne beseite, während die Bestzeiten mühelos purzeln.

Dazu passt die sportliche Sitzposition mit ausgeprägter Sattelüberhöhung, die den Fahrer in die passende aerodynamische Sitzposition bringt. Gleichzeitig sorgt die Sattelstütze für einen guten Komfort im Heck. Geht es bergauf, beweist das X-Lite 06, dass es das Zeug zu einem mehr als überzeugenden Allrounder hat, der weit mehr kann als nur auf Flachetappen zu brillieren. Denn trotz der hohen Felgen sind die RC Sixty vergleichsweise leicht, und so erklimmt das X-Lite jeden Höhenmeter mit Leichtigkeit. Geht es in den Wiegetritt, erweisen sich Tretlager und Rahmen als angenehm steif, sodass jedes Watt gefühlt auf der Straße ankommt.

Rose X-Lite Six Ultegra
Björn Hänssler

Für längere Pässetouren wäre aber ein Umbau auf eine 50/34er Kompaktkurbel statt der montierten 52/36er Kettenblatt-Kombination eine Überlegung wert, um etwas kleinere Gänge zur Verfügung zu haben. Bergab lässt sich das X-Lite auch in hohem Tempo präzise durch rasante Kurven steuern und gefällt mit einer satten Straßenlage, die keinerlei Unsicherheiten aufkommen lässt. Schnelle Kurvenpassagen? Mit dem X-Lite unter sich ein echter Hochgenuss! Und – zu guter Letzt: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber auch optisch hat Rose mit dem neuen Design einen deutlich Sprung nach vorne gemacht.

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4 / 2024
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Erscheinungsdatum 05.03.2024