Kurz & knapp
Nach dem Kauf erhälst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Downlaod oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.
- Hersteller: Canyon
- Modell: Endurace WMN CF SL Disc 8.0 LTD Di2 (Modelljahr 2019)
- Preis (UVP): 3399 Euro/Versandhandel
- Gewicht: 7,4 kg gemäß RB-Messung
- Rahmenmaterial: Carbon
- Größen: 3XS/2XS/XS/S/M
- Antrieb: Shimano Ultegra Di2 (Kompaktkurbel 50-34, Kassette 11-34, Bremsscheiben 140/140mm)
- Laufräder: DT Swiss ER 1600 Spline db
- Reifen: Continental GP 4000 S II 28mm
- Vorbau-Lenkereinheit: Canyon H31 Ergocockpit CF
- Sattel: Fizik Luce
- Sattelstütze: Canyon S15 VCLS
Autorin: Anja Westphal
„Ich hätte gern einen Ersatzschlauch für mein 27,5-Zoll-Rennrad.“ „27,5 Zoll? Du meinst wohl Mountainbike!“ So ging es mir häufiger, wenn ich Ersatzmaterial für die kleinen Laufräder des kleinen Dauertesters kaufen wollte. Zur Erklärung: Ich bin 159 cm groß, das Canyon Endurace WMN CF SL Disc hatte ich in Größe 3XS, und da stecken nun mal Laufräder drin, die statt 28 eben nur 27,5 Zoll messen.
Noch mehr zum Thema Neuheiten 2020 finden Sie im Rennrad-Podcast gleich hier im Webplayer sowie aktuell auf iTunes/Apple Podcasts, Spotify, Deezer, CastBox, Google Podcasts und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.
Genauso schwer wie im Fahrradladen war es übrigens auch online, Ersatzmaterial zu finden. Aber trotzdem: Aus meiner Sicht hat Canyon mit seinem Konzept, die zwei kleinsten Rahmengrößen seiner Frauenrennräder mit 27,5-Zoll-Laufrädern auszustatten, alles richtig gemacht. Nach 2800 Kilometern mit dem Endurace bleiben viele gemeinsame Erlebnisse, die das komfortable, aber schnelle Rennpferd erst möglich gemacht hat. War ich früher jahrelang auf tendenziell zu großen oder zu langen Rennrädern unterwegs, habe ich mich auf dem Endurace von den ersten Metern an wohlgefühlt. Meine Arme sind nicht mehr so weit nach vorne gestreckt, dadurch hatte ich weniger Nacken- und Schulterprobleme.
Änderungen oder Umbauten habe ich keine vorgenommen, selbst der frauenspezifische Fizik-Luce-Sattel bereitete auf langen Ausfahrten oder bei Triathlon-Wettkämpfen mit dünnem Radhosenpolster keinen Ärger. Auch Ausfälle gab’s keine zu verzeichnen: Das leichte Carbon- Rennrad zeigte sich solide und nicht reparaturanfällig, die elektronische Shimano-Di2-Schaltung erledigte ihren Job ohne Ausfälle.
Die Stärke des Rades liegt meiner Meinung nach in seiner Vielseitigkeit: Es ist recht leicht und wendig, sodass es sich perfekt für schnelle Rennen, spontane Antritte, Ortsschildsprints und hügelige bis bergige Touren mit knackigen Anstiegen und vielen Kurven eignet.
Sie wollen keine Rennrad-Neuigkeiten mehr verpassen? Dann abonnieren Sie hier den kostenlosen ROADBIKE-Newsletter!
Die Sitzposition fällt nicht zu extrem aus, sodass der Spaß auch auf langen Touren nicht leidet. In Rennen konnte ich damit knallhart 90 Kilometer Unterlenker fahren. Apropos Unterlenker: Leider sind die Bremsgriffe für mich (kleiner Mensch, kleine Hände) aus Unterlenkerposition nicht wirklich gut zu erreichen, an die Schalttasten komme ich dagegen gut ran – egal aus welcher Griffposition.
Ein weiterer, im Gesamtbild verschmerzbarer Abstrich: Das Lenkverhalten des Rades ist sehr agil, für mich fast schon etwas nervös. Freihändig zu fahren war für mich eine Herausforderung.
Die Ausstattung mit elektronischer Schaltung und Scheibenbremsen hat mich dagegen voll überzeugt. Zum spritzigen Fahrverhalten passt das schnelle Schalten ohne Hebelwege und Krafteinsatz perfekt. Auf kurvigen Strecken erlauben es die Scheibenbremsen, spät zu bremsen und sie vermitteln viel Sicherheit, sodass ich mir auf dem Endurace ein aggressiveres Grundtempo zutraue. Kurz: ein Top-Rad für mich. Und für kleine, schnelle Fahrerinnen.