Gravel- und Cyclocross-Bikes
Eigenschaften eines Gravel- und Cyclocross-Rennrads

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Abseits geteerter Straßen unschlagbar: Gravel- und Cyclocross-Rennräder. RoadBIKE erklärt die spezifischen Merkmale dieser Bikes.

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Foto: Björn Hänssler

Egal ob Waldweg oder Schotterpiste, ein Gravel-Rennrad ist auch für grobes Terrain geeignet und liefert auf der Straße trotzdem eine solide Performance. Der Rahmen ist widerstandsfähig und flexibel. Für ausreichend Bodenfreiheit liegt das Tretlager höher. Die Reifen sind breit, das Übersetzungsverhältnis leicht. Kein Bike für Tempofahrer, sondern Querfeldeinradler.

Rahmen

Der Rahmen eines Gravel-Rennrads muss leicht, flexibel und stabil sein. Abseits asphaltierter Straßen bieten diese Bikes den notwendigen Komfort und sind nachgiebig, statt steif.

Oberrohr

Bei Gravel-Rennrädern ist das Verhältnis von Oberrohrlänge zu Rahmenhöhe ungefähr gleich und unterscheidet sich kaum von klassischen Rennrädern. In der Regel gilt: Je kürzer das Oberrohr, desto aufrechter und damit komfortabler sitzt der Fahrer.

Steuerrohr

Die Steuerrohrlänge bei einem Cyclocross ist eher gemäßigt. Die Sitzposition reicht von sportlich bis entspannt, je nach Vorliebe des Fahrers.

Radstand

Zwischen 1000 mm und 1010 mm beträgt der Radstand bei einer mittleren Rahmengröße. Normalerweise läuft ein Gravelbike auf asphaltierten Straßen laufruhig bis träge.

Stack to Reach

Um Rahmengrößen miteinander zu vergleichen gibt es den Quotient aus Stack to Reach. Stack steht für die normierte Höhe des Rahmens. Reach für die normierte Länge des Rennrads. Er liegt i.d.R. zwischen 1,35 und 1,65. Kleinere Werte bis 1,45 weisen auf eine sportlich gestreckte Sitzposition hin. Ab 1,55 sitzt der Fahrer entspannt aufrecht. Je größer der Wert, desto mehr Windwiderstand durch die Sitzposition des Fahrers.

Lenkwinkel

Der Lenkwinkel liegt bei Gravel- und Cyclocross-Rennrädern meist bei 73 bis 74 Grad. Je flacher, desto träger und weniger agil ist ein Rennrad. Dafür verbessert sich das Handling.

Sitzwinkel

Der Sitzwinkel bei Gravel-Rennrädern beträgt 73 bis 74 Grad. Dadurch sitzt der Fahrer in einer zentralen Position über dem Tretlager und bringt reichlich Druck auf die Pedale.

Laufräder

Für Komfort und Stabilität im Gelände sorgen breite, profilierte Reifen. I.d.R. sind diese zwischen 30 mm bis 35 mm groß. Mehr Bodenfreiheit bietet das erhöhte Tretlager.

Übersetzung

Diese Rennräder haben normalerweise ein leichtes Übersetzungsverhältnis. Damit lassen sich steile Rampen und Anstiege gut meistern. Zweifachgruppen bieten eine feinere Gangabstufung als eine Einfachgruppe.

Bremsen

Gravel- und Cyclocross-Rennräder haben standardmäßig hydraulische Scheibenbremsen. Die sind zwar schwerer als Felgenbremsen, dafür besser dosierbar und kraftvoller. Mechanische Scheibenbremsen verwenden nur noch Cannondale und Stevens. Diese sind im Vergleich zu den Hydraulischen leicht und günstig, aber haben einen unpräziseren Druckpunkt.

Preisklasse

Die Einsteigermodelle aus Aluminium beginnen bei 1.000 €. Für Carbon sind es bereits 1.800 €.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024