Neuer Top-Renner aus Italien
Colnago präsentiert das neue C68

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Exklusiv und höchstgradig individualisierbar: Colnago hat seinen neuen Top-Renner C68 vorgestellt, mit dem die Italiener ganz neue Wege beschreiten.

Colnago präsentiert das neue C68
Foto: Björn Hänssler

Ewiges Zehren von der Tradtion? Nicht mit Colnago! Das im April vorgestellte brandneue C68 markiert nicht weniger als eine Zeitenwende bei den Italienern. Denn damit beschreiten sie den Weg zum Direktvertrieb, Kunden können das C68 direkt über die eigene Webseite kaufen und per Augmented Reality konfigurieren. Doch damit nicht genug: Die neue C68-Plattform wird es in drei Versionen geben: Road, Allroad und Gravel (letztere voraussichtlich ab Herbst 2022). Und um alle Traditionalisten glücklich zu machen wird es vom C68 Road ab Herbst 2022 auch eine Version mit Felgenbremsen geben.

Colnago C68: Made in Italy

Colnago setzt beim C68 auf eine Bauweise aus Einzelmodulen, die auch schon bei Vorgänger-Modellen wie dem C64 und C60 zum Einsatz kam. Hier wird der Carbon-Rahmen nicht komplett in einer Form "gebacken", sondern die einzelnen Rahmen-Rohre werden mit Carbon-Muffen zusammengeklebt. Der Vorteil: die Maße bei Bedarf auf individuelle Kundenwünsche angepasst werden. Bei der exklusiven Carbon-Titanium-Variante (s.u.) können sogar alle Teile nach Maß gefertigt werden. Italo-Fans werden jubeln: Colnago fertigt alle Rahmen-Parts des neuen C68 komplett in Italien.

Colnago
Der Rahmen des C68 wird aus einzelnen Carbonteilen zusammengefügt.

Neben der Vollcarbonversion des C68, ist auch eine Version mit in 3D-Druck angefertigten Titanteilen erhältlich, das C68Ti. Die C68Ti-Version ist allerdings limitiert, wie viele Exemplare es geben soll, ist noch nicht bekannt.

Björn Hänssler
Das Carbon-Cockpit gibt es in vier Lenkerbreiten und sieben Vorbaulängen.

Auch neu am C68 ist die integrierte Lenker-Vorbau-Einheit aus dem Hause Colnago. Hier dreht Colnago den Spieß um und produziert die Lenker-Vorbau-Kombi nicht aus mehreren zusammengeklebten Teilen, sondern als Monocoque, wodurch sie sich vor allem eine Gewichtsreduzierung versprechen. Auswählen kann man zwischen vier Lenkerbreiten (370, 390, 410 und 430mm) und sieben verschiedenen Vorbaulängen (80 bis 140mm). Eine spezielle Halterung für Radcomputer gibt es natürlich auch.

Colnago
Das neue C68 gibt es vorerst nur mit den Top-Gruppen von Shimano, Campagnolo und Sram.

Astronomische Preise

Da C68 wird es vorerst nur mit den Top-Komponenten von Shimano, Sram und selbstverständlich Campagnolo geben. Das schlägt sich allerdings auch im Preis nieder, der sich wirklich gewaschen hat. Mit Shimano Dura-Ace 12-fach Schaltung und Shimano C60 Laufrädern werden 14.065 Euro fällig. Noch etwas teurer wird es mit Campagnolo Super Record EPS und Bora Ultra WTO 45 Laufrädern. Hier muss man sage und schreibe 15.770 Euro hinblättern. Am günstigsten ist die Variante mit Sram Red Etap AXS Schaltung und Zipp 303 Firecrest Laufrädern für 13.260 Euro. Die Carbon-Titan-Variante ist noch etwas teurer. Mit der gleichen Ausstattung wie das Carbon-Modell kostet das C68Ti 15.225 Euro (Shimano), 16.780 Euro (Campagnolo) und 14.205 Euro (Sram).

Colnago
Das exklusive C68Ti gibt es nur in limitierte Stückzahl.

Beide Rahmenvarianten – C68 und C68Ti – sind aber auch als Rahmenset erhältlich. Das Carbon-Rahmenset kostet schlappe 5650€, bei der Carbon/Titanoption ist man mit 6600€ dabei. Wer besondere Farbwünsche hat und eine Sonderlackierung bestellt, zahlt nochmal 1200 € extra. Der Carbonrahmen in Rahmengröße 51 soll unlackiert 930 g wiegen.

Weitere interessante Features ist das "NFT-Tag" am Unterrohr. Über den Tag lässt sich zum einen die Echtheit und Besitz nachweisen, zum anderen dient er dazu, dass C68 in einem digitalen Pass zu hinterlegen.

Björn Hänssler

Erster Praxistest

Wir durften das neue Colnago bereits testen. Auf der Straße beeindruckt das C68 durch sein angenehmes Handling, das sehr gut die Mitte aus Agilität und Laufruhe trifft. Egal ob schnelle Flachetappe oder ein längerer Anstieg, das C68 erweist sich als perfekter Begleiter für jede Radlage. Dank der montierten 28er Reifen und der gut flexenden Sattelstütze kommt auch der Komfort für längere Runden nicht zu kurz. Die Geometrie setzt den Fahrer dabei sportlich gestreckt aufs Rad, das C68 ist eben ein echter Racer. Auf Top-Niveau sind auch die Ausstattung mit Shimanos Dura-Ace Di2 samt der passenden C50-Carbonlaufräder – und der stolze Preis.

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Erscheinungsdatum 09.04.2024