Test: Cervélo S-Series
Aero-Rennrad S-Series von Cervélo im Einzeltest

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Das neue S-Series ist in Cervélos Aero-Segment zwischen Einsteigermodell S3 und dem Topmodell S5 angesiedelt. ROADBIKE hat das Aero-Rennrad im Einzeltest unter die Lupe genommen.

Einzeltest 2020-02
Foto: Björn Hänssler

 sehr steifes Tretlager

 beeindruckender Vortrieb

  fast schon zu agil

 am Heck sehr hart

Darf’s ein bisschen schneller sein? Schon optisch sticht das S-Series von Cervélo aus der Masse heraus. Im Aero-Segment der Kanadier ist es zwischen dem Einstiegsmodell S3 und dem Top-Modell S5 angesiedelt. Flächige Rohrformen, "ausgeschnittenes" Sitzrohr samt passender Sattelstütze, schmales Steuerrohr, hohe 1AER-Laufräder und das komplett integrierte Cockpit lassen das S-Series schon mal extrem schnell aussehen.

Einzeltest 2020-02
Björn Hänssler
Die Bremsleitungen verschwinden im Vorbau.

In puncto Geometrie präsentiert es sich etwas entspannter als das S5, was sich aber gerade auf längeren Touren durchaus positiv bemerkbar macht. Auch der Unterlenker bleibt gut erreichbar. Dennoch dominieren – nicht zuletzt dank der immer noch ausgeprägten Sattelüberhöhung – die sportlichen Gene, die das S-Series zu einem Rad machen, das auf der Straße definitiv nach Tempo giert und den Fahrer stets aufs Neue nach vorn treibt.

Dank des herausragend steifen Tretlagers landet jedes Watt aus den Beinen nahezu verlustfrei auf der Straße; Antritte mit dem S-Series machen so einfach Spaß und adeln den Renner zu einer echten Sportskanone mit beeindruckendem Vortrieb. Racer und Tempobolzer werden das Rad lieben.

Einzeltest 2020-02
Björn Hänssler

Dazu passt das sehr leichtfüßige, lebendige Fahrverhalten, das nicht zuletzt durch den recht kurzen Radstand und den geringen Gabelnachlauf geprägt wird. Wer Räder mit ausgeprägter Laufruhe bevorzugt, könnte mit dem S-Series und dessen überdurchschnittlicher Agilität hadern.

Auch beim Komfort am Heck bleibt Luft nach oben, die flächige Sattelstütze bietet nur wenig Flex, da haben andere Aero-Rennräder inzwischen teils deutlich mehr Komfort. Das Komplettgewicht mit 8,2 Kilo liegt ebenfalls nicht ganz auf dem Top-Niveau anderer Räder aus dem Aero-Segment.

Einzeltest 2020-02
Björn Hänssler

Spezifikationen

Preis/Vertrieb

6999 Euro/Fachhandel

Gewicht*

8,2 kg/1264 g/427 g

Rahmenmaterial

Carbon

Größe

48/51/54/56/58/61

Schaltgruppe

Sram Force eTap AXS, 10–28

Kurbelsatz

Sram Force eTap, 48/35

Bremse

Sram Force, 160/160

Laufräder

1AER D5 48 mm Disc

Reifen

Vittoria Rubino, 28 mm

Vorbau/Lenker

Cervélo ST29/Cervélo AB09

Sattel/Stütze

Prologo/Cervélo Carbon SP20

Geometrie

Oberrohrläge

579 mm

Sitzrohrlänge

521 mm

Lenkwinkel

73°

Sitzwinkel

73,5°

Radstand

984 mm

Hinterbaulänge

399 mm

Reach

393 mm

Stack

580 mm

Steuerrohrlänge

168 mm

Testergebnis: Sehr gut (75 Punkte)

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024