Test: 11 Carbon-Rennräder unter 3000 Euro
Carbon-Rennräder bis 3000 Euro im Test

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Carbon-Rennräder bis 3000 Euro zählen zu den beliebtesten überhaupt. Was die Carbon-Bestseller zu bieten haben und was sie unterscheidet, zeigt der große ROADBIKE-Vergleichstest.

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Foto: Björn Hänssler

Das Testfeld im Überblick

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15 Radhosen unter 100 Euro im Test
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Das Kernstück jeder Rennrad-Garderobe: eine gute Radhose. Die kommt leider oft recht teuer. Gibt es auch für unter 100 Euro schon gute Modelle? Das zeigt der ROADBIKE-Test.
Folgende Modelle haben wir getestet:

Radhosen für Herren:


Castelli Volo Bibshort
Craft Essence Bib Shorts M
Dos Caballos Praetor 2 Bib Short
Endura FS260-Pro Bibshort
Gonso Sitivo Bibshort
Gore C5 Opti Bib Shorts+
Mavic Essential Bib Short
Pearl Izumi Elite Attack Bib Short
Rose High End Fluo
Sportful Bodyfit Team Classic


Radhosen für Damen:


Castelli Velocissima Short
Gore C5 W Shorts Tights+
Mavic Sequence Shorts W
Pearl Izumi W Elite Escape Short
Sportful Bodyfit Pro W Short
nur2,99

Nach dem Kauf erhälst du eine E-Mail mit einem Link zum PDF-Datei Downlaod oder kannst die Datei direkt hier auf der Webseite herunterladen.

Wie viel Rennrad gibt es für 3000 Euro?

Noch auf der Suche nach dem passenden Rennrad? Zu einem fairen Preis, mit Carbon-Rahmen und Komponenten, die möglichst wenig Wünsche offen lassen? Dann sind Sie hier richtig: In der Preisklasse bis 3000 Euro konkurrieren nicht nur viele aufregende Modelle um die Gunst potenzieller Käufer. In dieser Preisklasse – das zeigen die Ergebnisse der ROADBIKE-Leserwahl seit Jahren – investieren ambitionierte Hobby-Rennradfahrer auch deshalb besonders gerne, weil viele Hersteller hier besonders überzeugende Pakete schnüren. Und Räder mit Rundum-sorglos-Ausstattung anbieten, die von ihren Besitzern keine größeren Kompromisse einfordern.

Ganz ohne Zugeständnisse, das zeigt dieser Vergleich, geht es allerdings auch in der 3000-Euro-Klasse nicht ab. Die große Kunst der Hersteller besteht deshalb darin, ein Rad so zu konzipieren, dass davon möglichst wenig auf der Straße spürbar wird. Denn so mancher Kompromiss beeinträchtigt zumindest den Fahrspaß nicht merklich – und lässt sich deshalb getrost in Kauf nehmen.

So manches kleinere Defizit kann man allerdings mit gezieltem Tuning auch im Nachhinein noch abstellen, es lohnt sich deshalb, schon vor dem Kauf abzuwägen, wo der Hersteller ggf. den Rotstift angesetzt hat – und wie wichtig diese Details dem Käufer im Einzelnen sind.

Ein vielseitiges Testfeld

Schon der erste Blick auf die Modelle im Test zeigt die Vielseitigkeit des Angebots. Vom komfortablen Tourer bis zur rassigen Sportskanone reicht das Angebot, von Shimanos 105-Gruppe bis zur elektronischen Ultegra Di2 ist alles vertreten, Canyon setzt gar auf Campagnolos Potenza-Gruppe. Und auch zwischen Disc- und Felgenbremse gilt es zu wählen – was die Entscheidung nicht einfacher macht.

Preislich liegt zwischen den günstigsten Rädern im Test, dem Scott Addict 10 Disc und dem TCR Advanced von Giant mit jeweils 2400 Euro, und den teuersten Modellen, die 3000 Euro kosten, ebenfalls eine deutliche Spanne. Entsprechend variieren auch die Gewichte der Räder im Test: Rund 1000 Gramm liegen etwa zwischen dem leichtesten und schwersten Disc-Rad. Fährt sich das eine deshalb fundamental anders als das andere? Es kommt vor allem darauf an, wo sich das Mehrgewicht versteckt: 300 Gramm Unterschied am Rahmen oder an einer Schaltgruppe sind selbst für feinfühlige Sportler kaum erfahrbar.

Gleiches gilt für den Unterschied zwischen Scheiben- und Felgenbremsen. Zwar haben Felgenbremsen auf der Waage einen deutlichen Gewichtsvorteil, auf der Straße wirkt sich das Mehrgewicht aber längst nicht so dramatisch aus, wie es sich anhören mag. An den Laufrädern dagegen machen ein paar Hundert Gramm oft Welten aus: Die rotierende Masse muss bei jedem Antritt beschleunigt werden – das kostet Kraft und verändert den Charakter eines Rennrads spürbar. Es beschleunigt schwerfälliger, fühlt sich weniger spritzig und lebendig an als ein Rennrad mit leichteren Laufrädern.

Unterschiedliche Gewichtsverteilung

Kommen also zwei Räder auf das gleiche Gesamtgewicht, lohnt ein prüfender Blick auf die Gewichtsverteilung zwischen Laufrädern und Rahmen-Set: je leichter die Laufräder, desto besser für die Fahrdynamik. Umgekehrt bremsen schwere Laufräder das leichteste Rahmen-Set an.

Ein gutes Beispiel im Test ist das Giant TCR Advanced. Mit 1138 Gramm zählt der Rahmen ganz klar zu den leichten im Testfeld, die Laufräder (inkl. Reifen und Kassette) wiegen mit rund 3,4 Kilo deutlich mehr als bei der Konkurrenz. Das treibt nicht nur das Gesamtgewicht auf 8,6 Kilo in die Höhe, sondern macht sich auch beim Fahren spürbar bemerkbar.

Gewichtsunterschiede gibt’s auch zwischen den im Test am häufigsten vertretenen Schaltgruppen: Shimano 105 und Ultegra. Rund 200 Gramm trennen beispielsweise die jeweiligen Scheibenbrems-Ensembles. In der Praxis spürbar ist das kaum, auch in Sachen Schaltperformance hat die jüngste Generation der 105 so stark aufgeholt, dass Unterschiede nur im direkten Vergleich erfahrbar sind. Wer auf Prestige wenig Wert legt, kann an dieser Stelle definitiv sparen.

Einzig die elektronische Ultegra Di2, wie sie Storck an seinem knallhart kalkulierten Aernario montiert hat, bietet bei der Schaltperformance einen deutlichen Mehrwert und hebt sich klar vom Rest ab.

Felgenbremsen und Scheibenbremsen im Testfeld

Kein Richtig oder Falsch gibt es bei der Frage, ob ein Renner mit klassischer Felgenbremse oder Scheibenbremse ausgerüstet sein soll. Die Antwort hängt stark von den persönlichen Vorlieben ab. Ausreichende und sichere Bremsperformance bieten beide Systeme. Aber – auch das sollten Sie bei der Entscheidung berücksichtigen – der Trend geht klar zur Scheibenbremse, Neuentwicklungen finden immer stärker in diesem Bereich statt, und längst nicht mehr von jedem Rahmen wird noch eine Felgenbrems-Version entwickelt. Mit einem Disc-Renner sind Sie also auf jeden Fall deutlich zukunftsfähiger aufgestellt, wenn Sie beispielsweise später nachrüsten wollen.

Testfazit kompakt

Kompromisse? Sucht man bei Storcks Aernario.2 Comp Ultegra Di2 vergeblich, und so holt es sich verdient den Testsieg bei den Felgenbrems-Modellen. Auch Roses X-Lite Four punktet mit einem rundum gelungenen Gesamtkonzept und positioniert sich so vor den anderen Disc-Rennern im Test. Den Kauftipp für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis sichert sich das günstige Giant TCR.

So testet ROADBIKE

Jedes Rad wird im Labor und in der Praxis getestet, die Ergebnisse werden in Relation zu den anderen Testrädern gesetzt und bewertet. So läuft das Testprozedere ab.

Der ROADBIKE-Teststandard

So testet ROADBIKE: Jedes Testrad wird nach festgelegtem Ablauf in Labor und Praxis getestet.

Daten und Messwerte (50 %): Steifigkeiten und Gewichte des Rahmen-Sets und der Laufräder sowie alle Ausstattungsdetails werden im ROADBIKE-Labor ermittelt und nach festgelegtem Punkteraster bewertet. Die Summe dieser Daten ergibt zu 50 % die Endnote.

Praxistests (50 %): Auf einer festgelegten Testrunde fahren mehrere Tester jedes Rad und bewerten dann die Fahreigenschaften im Detail, ohne die Messwerte der Räder zu kennen. Diese subjektiven Fahreindrücke werden dann mit den Messwerten aus dem RB-Labor abgeglichen. Die Summe der Praxisbewertungen fließt mit 50 % in die Endnote ein.

Zu diesem Test: ROADBIKE hat Carbon-Rennräder bis maximal 3000 Euro bei den Herstellern angefragt. Die Entscheidung über die Ausrichtung, ob sportlicher Renner oder komfortabler Tourer, Disc- oder Felgenbremse, überließ RB den Herstellern.

Den detaillierten Testablauf finden Sie im Internet unter www.roadbike.de/sotestetroadbike

Die Bewertung der Testräder im Detail

Aus umfangreichen Einzelwertungen in Labor und Praxis errechnet sich bei ROADBIKE die Endnote. Hier die wichtigsten Wertungskategorien im Überblick.

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Benjamin Hahn
RoadBIKE Carbon-Rennräder unter 3000 Euro im Test

Die Carbon-Rennräder im Test:

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Erscheinungsdatum 05.03.2024