Schaltung, Bremsen, Reifen – die Details eines Gravel-Bikes
Schaltung, Bremsen, Reifen – die Details eines Gravel-Bikes
Fast alle Räder im Test sind mit Kompaktkurbeln (50/34er-Kettenblätter) und 11–32-Ritzelpaketen bestückt. Für ein Rennrad mit so breitem Einsatzbereich die aktuell beste Wahl, denn die Übersetzungsmöglichkeiten sind entsprechend vielseitig.
Votec montiert am Votec VRX G Pro eine Sram-Gruppe mit nur einem Kettenblatt – trotz der breit abgestuften Kassette ist die vom Querfeldeinsport inspirierte Schaltung nur im eher flachen Terrain eine überlegenswerte Alternative.
Alle Testräder sind mit hydraulischen Scheibenbremsen bestückt, denn nur sie ermöglicht die erforderliche große Reifenfreiheit. Alle Stopper funktionierten einwandfrei, kraftvoll und fein dosierbar.
Worauf man achten sollte: Bremsscheiben mit nur 140 mm Durchmesser (wie am Conway GRV 1000 C) sind bei langen Abfahrten und je nach Fahrstil zu hitzeempfindlich – 160er-Scheiben sind die richtige Wahl.
Die Griffe der meist verbauten 105-Gruppe funktionieren bestens. Im Vergleich zu den teureren Ultegra-Griffen oder auch denen von Srams Rival sind sie aber klobig und etwas weniger ergonomisch.
Schlau ist da die Lösung von Centurion am Centurion Crossfire 3000: Die Schwaben kombinieren die günstige 105-Gruppe mit den besseren Ultegra-Griffen.
Breitere Reifen zeichnen Tourer und Allroad-Renner aus. Allerdings müssen Rahmen und Gabel genügend Platz dafür bieten. Beim Cube Attain GTC SL Disc passen (je nach Modell) nur 28er, das Felt VR5 und das Stevens Aspin Disc bieten für 30er garantiert ausreichend Platz.
Da bei schmalen Reifen unschön viel Platz in der Gabel bleibt, montiert Bergamont am Bergamont Prime Grandurance 7.0 serienmäßig eine Blende.
So ein Allround-Renner bietet sich als Begleiter durchs ganze Jahr an – schön ist es da, wenn Rahmen und Gabel Gewinde zur Befestigung von Schutzblechen bieten. Außer dem Cube Attain GTC SL Disc und dem Stevens Aspin Disc bieten alle Rahmen-Sets diese praktische Möglichkeit.
Der Lenker ist der wichtigste Kontaktpunkt – er sollte zu den Händen und den Vorlieben passen, besonders wenn man mit dem Renner auch auf ruppigerem Untergrund unterwegs ist. Also, vor dem Kauf Probe greifen! Zum Glück verzichten alle Anbieter im Test, die derzeit angesagten Cross-Lenker mit weit nach außen gebogenen Unterlenkerbögen zu montieren, denn die sind wirklich nur etwas für Spezialisten.
Mit dem Gummi steht und fällt der Einsatzbereich der Alleskönner-Renner. Den Testern haben die 28 bis maximal 30 mm breiten, pannensicheren Reifen am besten gefallen: Sie sorgen für Vibrationsdämpfung und Sicherheit auch auf schlechtem Untergrund und festem Schotter, rollen aber noch richtig gut und nehmen den Rädern nichts von ihrem Rennradcharakter.