Test: Garmin Edge 130 Plus
Garmins kleinster Fahrradcomputer Edge 130 Plus im Test

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Der Garmin Edge 130 Plus ist die neueste Version des kleinsten GPS-Fahrradcomputer von Garmin. Wie schlägt sich das Einsteigermodell im Test? PLUS: Der Garmin Edge 130 Plus im tagesaktuellen Preisvergleich.

Garmin Edge 130 Plus
Foto: Sebastian Hohlbaum

Fokussieren auf das Wesentliche – diesem Motto huldigen viele Rennradfahrer. Der GPS-Radcomputer Garmin Edge 130 Plus stößt genau in diese Lücke. Minimalistisches Äußeres, kompakte Maße (Grundfläche 4,1 x 6,3 cm), kein Touchscreen, keine Kartendarstellung. Dafür koppelbar mit allen gängigen Sensoren (Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Leistungsmesser) und natürlich eingebunden in Garmins Connect-Welt mit eigener App und Trainingsplattform.

Was kann der Garmin Edge 130?

Neu dazugekommen ist bei der Plus-Version gegenüber dem Vorgänger (Testbericht s.u.) die Fähigkeit, vorher geplante Intervalleinheiten zu absolvieren. Außerdem verfügt der kleine GPS-Computer jetzt über die ClimbPro genannte Funktion der größeren Brüder. Auf vorher angelegten Routen erkennt der 130 Plus die Anstiege; sobald es bergauf geht, zeigt der Computer die Steigung der verschiedenen Abschnitte und die Entfernung zum "Gipfel" an.

Garmin Edge 130 Plus
Sebastian Hohlbaum

Der neue Garmin Edge Plus im Praxistest

"Ist das ein Radcomputer für Ameisen?", lautete einer der ersten Kommentare, als der nur 33 g leichte Garmin Edge 130 Plus in der Redaktion eintraf. Keine Frage, im Vergleich zum Flaggschiff 1030 Plus kommt einem das Display mit seiner 45 mm Diagonalen winzig vor. Aber nach den ersten Fahrten ist schnell klar, das weniger völlig ausreichen kann: Der kleine Schwarzweißbildschirm lenkt nicht ab und bietet Platz, um drei bis vier Datenfelder gut lesbar anzuzeigen. Möglich sind bis zu acht, dann werden die Zahlen aber doch klein.

Navigation

Bedient wird der Computer mit all seinen Funktionen über fünf Knöpfe an den Außenseiten. Kartenmaterial sucht man auf dem 130 Plus allerdings vergeblich. Die gespeicherten Routen werden beim Navigieren nur als Linie auf weißem Hintergrund angezeigt. Auf Touren erwies sich der nach IPX7 zertifizierte, wasserdichte Garmin 130 Plus mit bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit als zuverlässiger Begleiter und damit deutlich ausdauernder als sein Vorgänger. Das Übertragen von Strecken und das Hochladen gefahrener Touren via Garmins Connect-App dauerten allerdings manchmal etwas länger.

Garmin Edge 130 Plus
Sebastian Hohlbaum
Strukturierte Trainings (links) und die ClimbPro-Funktion des Edge 130 Plus.

Die ClimbPro-Funktion fand bei den Testern großen Anklang. Allerdings musste dafür die Route vorher geplant und auf den Edge 130 Plus übertragen worden sein. Auf spontanen Runden zeigt der Edge 130 Plus zwar ein Steigungsprofil an, aber er kennt selbstverständlich die Entfernung zum Gipfel nicht.

Auch die Möglichkeit, strukturierte Trainingseinheiten zu absolvieren, ist ein Vorteil gegenüber dem Vorgänger-Modell. Mit dem Garmin besteht auch die Möglichkeit Workouts auf einem smarten Rollentrainer zu absolvieren. Der Widerstand wird dann von der gespeicherten Trainingseinheit auf dem Fahrradcomputer gesteuert. Alle Workouts können anschließend auf Fitnessplattformen, wie Strava, hochgeladen werden.

Kompatibilität & Kostenpunkt

Wie oben bereits erwähnt, lassen sich zahlreiche Sensoren mit dem Garmin Edge 130 Plus durch Bluetooth und ANT+ problemlos verbinden. Die unverbindliche Preisempfehlung für den GPS-Fahrradcomputer liegt bei 159,99 Euro, im Internet findet man den Edge 130 Plus aber auch schon für weniger Geld. Für den Edge 130 Plus mit dem sehr guten Pulsgurt werden laut Liste rund 200 Euro fällig.

Fazit von ROADBIKE-Redakteur Sebastian Hohlbaum:

Der Garmin 130 Plus vereint viele Funktionen in einem kompakten Gerät. Die Navigation ist eher eine Orientierungshilfe, die ClimbPro-Funktion für Anstiege aber eine tolle Ergänzung.

 kompaktes Gerät mit vielen Funktionen

 tolle Visualisierung von Anstiegen

  Display gut ablesbar, aber etwas klein

 recht hoher Listenpreis

Der Vorgänger Edge 130 im Langzeit-Test

Schon 2019 hat ROADBIKE den Vorgänger Edge 130 (ohne Plus) über einen längeren Zeitraum getestet. Äußerlich sind die beiden Modelle identisch. Auch der etwas älterer Edge 130 misst 4,1 x 6,3 cm, verfügt über den gleichen Schwarzweißbildschirm und wird über die fünf Tasten an der Außenseite bedient. Die Verbindung mit dem Smartphone sowie der automatische Daten-Upload funktionierten im Test stets problemlos – auch mit Strava. Die Bedienung klappt auch ohne Touchscreen schnell intuitiv, die Tasten geben ausreichend Feedback.

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Benjamin Hahn

Die Aufzeichnungen im viermonatigen Testzeitraum waren akkurat, (barometrische) Höhenmessung inklusive. Das 1,8-Zoll-Monochrom-Display ist sehr gut ablesbar, die Datenfelder lassen sich nach Bedarf anpassen. Wer nicht ständig unzählige Daten parallel im Blick haben muss, kommt damit klar.

Der Verzicht auf eine Kartendarstellung ist angesichts der Displaygröße sinnvoll, Routen lassen sich zwar auf den 130er übertragen und nachfahren, die Orientierung erfolgt aber nur anhand einer Liniendarstellung, die eigene Position wird relativ dazu angezeigt. Da leisten die größeren Garmins – erwartungsgemäß – mehr.

Abhängig von der Anzahl gekoppelter Sensoren sank die Akkulaufzeit im Test auf teils unter zehn Stunden: für lange Marathons zu wenig.

Testfazit: Garmin Edge 130

  • Preis: ab 169,99 Euro
  • Gewicht: 33 g (Gerät ohne Halter)
  • Positiv: kontraststarkes Display, schlüssige Bedienung, koppelbar mit vielen Sensoren (ANT+ und Bluetooth BLE)
  • Negativ: Navigation ohne Karte, Akku-Laufzeit etwas kurz

Fazit von ROADBIKE-Redakteur Alexander Walz:

"Der Edge 130 ist klein, unauffällig, gut zu bedienen – perfekt fürs Rennrad. Nur etwas mehr Akkuleistung wäre wünschenswert."

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Erscheinungsdatum 09.04.2024