Im Test: Gaerne G.Ice Storm Road 1.0
Nie mehr kalte Füße: der Gaerne G.Ice Storm 1.0

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Warme und trockene Füße im Winter – egal, wie hart die Bedingungen auch sind. Das verspricht Gaerne für den G.Ice Storm Road 1.0 Winterschuh, den es sowohl als Straßen- wie auch als Mountainbike-Version gibt. ROADBIKE hat den Schuh intensiv getestet.

Nie mehr kalte Füße: der Gaerne G.Ice Storm 1.0
Foto: Gaerne

Wenn die Füße, von den Zehen angefangen, langsam zu Eisklumpen werden, ist das definitiv eine Spaßbremse bei winterlichen Ausfahrten. Die Aufgabe, die Füße auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und darunter warm (und trocken) zu halten, gehört aber definitiv zu den schwierigsten Herausforderungen. Schließlich sind sie Spritzwasser und dem kalten Fahrtwind stark ausgesetzt. Eine günstige Lösung sind Überschuhe, aber gerade wer viel im Winter draußen fährt, wird den zusätzlichen Komfort von echten Winterschuhen schnell zu schätzen wissen, schließlich entfällt das meist etwas fummelige Überziehen der Überzieher. Allerdings drängt sich aktuell im Herbst 2022 der Eindruck auf, dass der Markt an Winterschuhen – insbesondere für die reinen Straßenmodelle – kleiner wird und lange nicht mehr jeder Hersteller ein entsprechendes Modell im Angebot hat. Gaernes G.Ice Storm hingegen ist seit Jahren und mehreren Evolutionsstufen eine feste Bank, so auch der im Herbst 2021 vorgestellte G.Ice Storm Road 1.0 Goretex.

Der erste, generelle Tipp bei Winterschuhen: Auf jeden Fall auch eine Nummer größer als gewohnt anprobieren und vergleichen. Denn ein Winterschuh sollte auch noch mit einem paar dickeren Socken passen und nicht zu eng sein oder gar drücken. Der G.Ice Storm von Gaerne lässt sich auf jeden Fall gut anziehen, dank des weicheren Schafts und der kleinen Schlaufe gleitet der Fuß gut rein. Per Boa IP-1-Drehverschluss lässt sich der Druck auch gut auf dem Spann verteilen. Ein Plus: Der Drehverschluss bleibt auch während der Fahrt gut erreichbar und ist nicht wie bei anderen Modellen unter einer weiteren Lage versteckt, sodass man ihn auch unterwegs bequem nachstellen kann. Außerdem wirken die G.Ice Storm nicht so klobig wie andere Modelle.

Kleiner Nachteil: Der Schaft liegt am Unterschenkel nicht ganz eng an, auch trotz der Klettlasche bleibt ein Spalt offen, durch den ca zwei Finger locker passen. Der Abschluss an den Unterschenkeln ist aber ein generelles Problem von Winterschuhen. Meist sind sie so dick, dass man auch nicht die Tight oder die Beinlinge über die Schuhe ziehen kann, um die Schuhe wirklich dicht abzuschließen. Bleibt die Öffnung jedoch, kann an dieser Stelle kalte Luft reinziehen, oder aber – unangenehmer – auch Regen oder Spritzwasser kann von oben eindringen. Kleiner Tipp: Im ROADBIKE-Testalltag haben sich die Cyclingaiter Hi-Vis Ankle Cuffs von GripGrab an dieser Stelle bewährt. Das sind zwei Überzieher aus Neopren, mit denen man den Übergang von Winter-Tights/Beinlingen zu Überschuhen oder Winterschuhen abdichten kann. Sie kosten nur rund 15 Euro und erhöhen überdies die Sichtbarkeit.

Unterwegs gefällt der Gaerne G.Ice Storm gut, aber man sollte darauf achten, die Cleats soweit nach Innen wie möglich zu montieren, damit der Schuh nicht an der Kurbel schleift. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ist zu konstatieren, dass der Schuh die Füße angenehm warm hält, und – vor allem – die Füße dank der GORETEX-Membran auch nicht schwitzig werden. Dabei helfen auch die 5 Belüftungsöffnungen in der Sohle. Damit die Füße dennoch nicht auskühlen, setzt Gaerne auf eine Innensohle mit Aluminium-Beschichtung. Auch Spritzwasser und leichter Regen sind für den G.Ice Storm kein Problem. Positiv fiel auch die angenehm steife Sohle für eine effiziente Kraftübertragung aus.

Optimierungsbedarf besteht allerdings definitiv bei der Sichtbarkeit. Die sehr kleinen, reflektierenden Elemente könnten deutlich größer ausfallen, um gerade von hinten die Sichtbarkeit bei schlechten Bedingungen zu erhöhen

Die G.Ice Storm von Gaerne gibt es sowohl als Straßen- wie auch als MTB-Version, die sich insbesondere fürs Gravelbike empfiehlt. Erhältliche Größen: 39 bis 48, halbe Größen von 41,5 bis 45,5. Der bereits erhältliche Schuh kostet 249,90 Euro (Road wie MTB).

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Erscheinungsdatum 09.04.2024