Leichte Sommer-Trikots im Test
Für heiße Tage: superleichte Rennrad-Trikots

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Genau richtig für heiße Tage: ultraleichte Sommer-Trikots für Rennradfahrer. Doch welches kühlt am besten? ROADBIKE hat den Test gemacht!

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Foto: Daniel Geiger

UPDATE 2022: Gute Nachrichten! Viele der Trikots aus dem Test aus dem Jahr 2019 sind auch in diesem Jahr noch zu haben. Perfekt für den Hitze-Sommer 2022!

🏆 Die besten im Test 🏆

Die Sonne knallt unerbittlich auf den Asphalt, kein Schatten weit und breit. Kein Lüftchen kühlt den erhitzten Oberkörper, Schweiß quillt aus jeder Pore. An den heißesten Tagen des Jahres kann das Jersey gar nicht luftig genug sein. Doch welches ultraleichte Sommertrikot lässt wirklich viel Luft an den Oberkörper? Und welches ist nicht nur minimalistisch, sondern bewährt sich auch in der Praxis – etwa auf langen Tagestouren? Um das herauszufinden, hat ROADBIKE bei 16 Herstellern nach ihren leichtesten Rennradtrikots mit maximaler Belüftung bei minimalem Gewicht für heiße Tage gefragt.

Luftige Trikots für wenig Geld

Die erste gute Nachricht: Schon für relativ wenig Geld gibt es extrem luftige Trikots. Die Modelle von Castelli, Endura, Santini SMS, Scott und Sportful kosten rund 90 Euro. Am oberen Ende der Skala liegt das SS.centoJersey_evo8 von Assos, für das 190 Euro fällig werden. Ähnlich groß wie bei den Preisen ist auch die Spanne beim Gewicht: Nur 65 Gramm wiegt das wirklich hauchdünne Nano Jersey SS von Katusha, auch hier bildet das Trikot von Assos mit 165 Gramm den Gegenpol.

Was außerdem auffällt: Obwohl die Trikots teilweise aus extrem dünnen, oft durchscheinenden Stoffen genäht sind, gibt nicht jeder Hersteller den UV-Schutz an. Selbst auf Nachfrage von RoadBIKE waren Angaben nicht für jedes Modell zu bekommen. Aber: Wer im Hochsommer stundenlang im Sattel sitzt, dabei Rücken und Schultern intensiver Sonnenstrahlung aussetzt, sollte wissen, ob er sich unter seinem Jersey zusätzlich mit Sonnencreme schützen muss.

Wichtig: ausreichender UV-Schutz

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Benjamin Hahn
Das Sommer-Trikot von Castelli im ROADBIKE-Test.

Im Testfeld bieten die Modelle von Dos Caballos und Q36.5 mit einem UPF ("Ultraviolet Protection Factor") von 40 bzw. 50 den besten UV-Schutz. Zur Einordnung: Dieser Wert gibt den Faktor an, um den sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert. Bei extrem hellhäutigen Menschen liegt sie bei rund zehn Minuten, bei dunkleren Hauttypen kann sie bis zu 40 Minuten betragen. An Tagen mit hoher UV-Belastung und langen Touren sollten Sie sich daher im Zweifel auch unter dem Trikot eincremen.

Doch welches Jersey ist das luftigste bzw. kühlt am besten? RoadBIKE hat dies bei Temperaturen von knapp unter 30° C auf einer festgelegten Testrunde mit Anstiegen und schnellen Abfahrten ermittelt. Dabei zeigte sich deutlich: Vor allem Trikots, die an der Front- wie auch an der Rückenpartie auf sehr luftiges Mesh-Material setzen, überzeugten.

Bestnoten vergaben die Tester an das Climbers Jersey FZ von Castelli, das Nano Jersey SS von Katusha sowie an das Tono 2.0 Jersey von Santini SMS. Alle Modelle boten exzellente Belüftung und ließen viel Fahrtwind durch. Spürbar dicker und auch wärmer war das SS.centoJersey_evo8 von Assos. Es ist zwar ein insgesamt exzellentes Trikot mit hohem Tragekomfort, bei der Luftigkeit an heißen Tagen konnte es aber nicht mit den deutlich leichteren Leibchen im Test mithalten.

Leicht und bequem?

Überhaupt der Tragekomfort: Extrem leichte und luftige Trikots tragen sich nicht immer angenehm auf der Haut, beispielsweise weil die Fasern rau, nicht ausreichend elastisch sind oder weil aus Gewichtsgründen an Bündchen und Verarbeitung gespart wird. Das RC Premium Jersey von Scott beweist, dass es auch anders geht: Obwohl nur 128 Gramm schwer, setzt es auf extrem elastisches Material und breite, nicht einschneidende Bündchen an Ärmeln und Bauch. So verdiente es sich die Topnote beim Tragekomfort. Beim Bodyfit Pro Light Jersey von Sportful kritisierten die Tester hingegen das etwas zu raue, nicht ausreichend elastische Material, das sich dem Körper nicht so gut anpasst.

Ausreichender Stauraum

Sehr erfreulich waren die Ergebnisse hinsichtlich der Praxistauglichkeit. Alle Trikots boten ausreichend Platz für Smartphone, Windweste sowie Riegel und Gels auch für längere Ausfahrten. Allerdings zeigte sich eine Schwäche der Trikots mit zu leichtem Material am Rücken: Mitunter hingen die gefüllten Taschen deutlich nach unten, wie etwa beim Nano Jersey SS von Katusha. Beim Climbers Jersey von Castelli führten zu stark gefüllte Taschen dazu, dass der Bund leicht abstand.

Die Bestnote in dieser Disziplin verdiente sich das SS.centoJersey_evo8 von Assos, das neben ausreichend großen und festen Taschen (eine davon verschließbar) über Reflektorstreifen verfügt. Auch das Zennhoh Win Jersey von Dos Caballos erwies sich mit großen, gut verarbeiteten Taschen und Reflektoren als extrem praxistauglich, hinzu kommt der hohe UV-Schutz (UPF40+).

Dünne Sommer-Trikots: Testfazit kompakt

Extrem angenehm, luftig und leicht, hoher Tragekomfort und zudem günstig: Das RC Premium Jersey von Scott punktet in nahezu allen Disziplinen und sichert sich so den klaren Testsieg. Auf Platz zwei landet das Pro Team Leuchtstoff Trikot von Biehler mit nur einem Punkt Vorsprung auf das ebenfalls exzellente Pro SL Lite Trikot von Endura. Alle Trikots im Detail gibt es in der Fotostrecke.

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Erscheinungsdatum 09.04.2024