Fahrrad-Reiniger und Kettenöle made in Germany
Antidot Bikecare: nachhaltig und umweltbewusst

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Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind in der Rad-Branche in aller Munde: Klar, als Radfahrer wollen wir die Natur, in der wir uns bewegen, nicht unnötig belasten. Seit 2019 gibt es von der Firma Antidot je zwei neue, besonders umweltbewusste Reiniger und Kettenöle. Antidot-Projektmanager Patric Edel erklärt uns, was es damit auf sich hat.

Antidot Bikecare: nachhaltig und umweltbewusst
Foto: Maike Hohlbaum

Ein sauberes Rad freut Ross und Reiter, geht aber leider meist auf Kosten der Umwelt: Die meisten Radfahrer putzen ihre Räder in der Einfahrt oder im Garten, freuen sich über das blitzblanke Ergebnis und denken nicht weiter über die Probleme nach, die sie verursachen. Neben dem Dreck wird zum Beispiel Kettenöl abgespült, das ungehindert ins Grundwasser gelangen kann. Der Bikereiniger versickert ebenfalls im Boden: Je nachdem, welche Inhaltsstoffe darin enthalten sind, bedeutet das eine ordentliche Chemie-Keule für Flora und Fauna.

Zur Eurobike 2019 stellte Antidot eine neue Produktlinie für die Reinigung und Pflge von Fahrrädern vor. Das besondere daran: Die Firma kommt aus der Industrie-Reinigung und -schmierung, wo wegen des Arbeitsschutzes strengere Auflagen für die verwendeten Produkte bestehen. Die zweite Besonderheit: Die Produkte sind stark auf den Umweltschutz und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Eine hohe biologische Abbaubarkeit, nachwachsende Rohstoffe, recycleter Kunststoff und der Verzicht auf Mineralöle und PTFE unterscheiden sie von vielen anderen Produktem auf dem Markt der Bike-Reiniger.

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Antidot Bike Reiniger und Kettenreiniger

Maike Hohlbaum

Der Antidot Bike Reiniger in der großen 750-ml-Flasche kostet 12,95 Euro (als Nachfüll-Flasche 11,95 Euro). Der Reiniger ist zu 100 Prozent aus biologisch abbaubaren Stoffen, die Flasche (aber nicht der Sprühkopf) aus 100 Prozent recyceltem PET. Der Inhalt ist frei von Lösemitteln, Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen und kann auf Lack, Carbon, Metall und Gummi angewendet werden – ein Allrounder. Durch die Verwendung eines Refill-Packs und die Wiederverwendung des Sprühkopfs kann man laut Hersteller bereits 40 Prozent Verpackungsmüll einsparen.

Mit dem Antidot Kettenreiniger (300 ml, 13,95 Euro) werden Kette, Kassette und Kettenblätter wieder rein. Laut Herstellerangaben besteht er „soweit technisch möglich“ aus biologisch abbaubaren Wirkstoffen. Wie der Antidot Bike Reiniger soll er sich auch für E-Bikes eignen. Um Ressourcen zu sparen und das Recycling zu vereinfachen, kommt der Antidot Kettenreiniger in einer unlackierten Sprühdose mit Papierettikett.

Antidot Kettenöle

Maike Hohlbaum

Zwei Kettenöle hat Antidot im Programm: den Allrounder Antidot Kettenöl für alle Wetterbedingungen und das Antidot Kettenöl Speed für trockene Bedingungen. Sie bestehen nicht aus Mineralöl, sondern auf vollsynthetischer Basis. 50 ml kosten je 8,95 Euro. Die Produkte von Antidot sind im Webshop auf der Homepage erhältlich.

Interview

Patric Edel ist Projektmanager bei Antidot. Im Interview beantwortet er unsere Fragen zu den neuen Produkten.

Die Firma Bremer und Leguil kommt aus der Industrie-Schmiermittelindustrie – wie seid ihr darauf gekommen, Reiniger und Kettenöle für Fahrräder zu produzieren?

Seit über 50 Jahren entwickeln und produziert Bremer & Leguil Schmierstoffe, Reiniger und Korrosionsschutz. Daher verfügen wir über ein großes Knowhow in diesem Bereich. Insbesondere wenn es um Kettenschmierung geht, vertrauen uns namenhafte Hersteller und Anwender von Ketten. Wir wurden oft gefragt, ob unsere Produkte auch privat zu kaufen sind. Gerade für den Freizeitbereich, wie z.B. den Radsport. Daraufhin haben wir uns den Markt an Schmierstoffen und Reinigern für Fahrräder intensiv angeschaut und teilweise Erschreckendes feststellen müssen.

Was hat euch erschreckt?

Wir sind seit je her bestrebt und gesetzlich verpflichtet dem industriellen Anwender und der Umwelt höchstmögliche Sicherheit mit unseren Produkten zu bieten. D. h. so wenig wie möglich Gefahrstoffe einzusetzen und sich in keinen Kennzeichnungen und Piktogrammen wiederspiegelt. Bei bisherigen Fahrradpflegeprodukten ist die größtenteils anders.

Welche Unterschiede habt ihr festgestellt?

Tatsächlich sind eine Vielzahl der Wettbewerbsprodukte als gefährlich und/oder umweltschädigend gekennzeichnet. Gerade Kettenöle basieren oftmals auf Mineralöl, die bei einer üblichen Reinigung im Garten oder Hof ungehindert ins Grundwasser gelangen können. Davon wollen wir uns klar abgrenzen und dem Kunden etwas anderes anbieten, nämlich antidot. bikcare. Unsere antidot. Produkte sind auf vollsynthetischer biologisch abbaubarer Basis entwickelt worden, bis zu 90 % aus nachwachsenden Rohstoffen und bieten eine genauso gute, wenn nicht gar bessere, Funktionalität.

Auch unser antidot. bike reiniger geht einen klaren und transparenten Weg. Wir verwenden keine Duft- und Farbstoffe, da wir denken dies schlicht und einfach unnötig ist. Zudem sind viele Aromaten vermutlich krebserregend und solch einer Gefährdung wollen wir keinen unserer Kunden aussetzen.

Konntet ihr bestehende Produkte aus eurem Angebot übernehmen oder musstet ihr neue Mittel entwickeln?

Wir konnten aus unserem bestehenden Produktprogramm schnell ein Basisprodukt finden und dieses auf die Bedürfnisse der Anwender im Fahrradmarkt abstimmen. Sowohl was die antidot. kettenöle als auch reiniger betrifft. Daher kann man schon in gewisser Weise sagen, dass wir die antidot. bikecare Produkte speziell für Fahrräder entwickelt haben.

„Noch ein Bikereiniger am Markt“, denken jetzt wahrscheinlich einige – wie unterscheiden sich eure Produkte von anderen, bei Radfahrern bereits etablierten Produkten?

Zum einen unterscheiden wir uns produktseitig. Denn antidot. ist die erste Bikecare, die nachweislich 100 % biologisch abbaubare Inhaltsstoffe einsetzt. Zum Teil werden bis zu 90 % nachwachsende Rohstoffe verwendet. Unsere Produkte sind alle umweltfreundlich, nicht auf Mineralölbasis, ohne Duft-, Farb- und Festschmierstoffe wie z.B. PTFE, welches bekanntlich aus Kunststoff besteht und somit unter die Rubrik Mikroplastik fällt. Dennoch bieten wir mindestens gleiche Funktionalität. Sie können antidot. Produkte bedenkenlos Zuhause, im Garten oder in der Einfahrt verwenden und sicher sein, dass keine schädlichen Stoffe in die Natur gelangen oder Sie ihre Familie schädigen.

Zum anderen denken wir nachhaltig. Wo immer möglich setzen wir auf recyceltes Material oder neue Alternativen. So sind z.B. die Flaschen aus recyceltem PET/LDPE, die Etiketten nicht aus Folie sondern Papier, die Dose nicht lackiert und der Karton teilweise aus Graspapier. Leider gibt es noch nicht alle Teile aus recyceltem Material. Der Sprühkopf oder die Deckel beispielsweise. Den Sprühkopf kann man jedoch immer wieder verwenden, daher bieten wir für unseren Bike Reiniger einen Nachfüllpack an. Einfach den Deckel ab- und den Sprühkopf draufschrauben. So spart man bereits 40 % Verpackung. Die Hersteller arbeiten bereits daran, dass alle Teile recyclebar werden und sobald diese verfügbar sind setzen wir sie auch umgehend ein.

Der Hinweis „biologisch abbaubar“ steht auf vielen Produkten, was bedeutet das für Anwender?

Hier muss man die Begrifflichkeit genau betrachten. Der Begriff biologisch abbaubar ist kein geschützter Begriff. Industriell hergestellte Chemikalien gelten als biologisch abbaubar, wenn sie durch biologischen Abbau aus der Umwelt entfernt und dem mineralischen Stoffkreislauf zugeführt werden. Dabei stellt sich die Frage, wie die biologische Abbaubarkeit geprüft wird, wie weit in dem Test der Abbau betrachtet wird und ob die notwendigen Abbaubedingungen (beispielsweise Temperatur, sonstige Nährstoffe) am jeweiligen Ort gegeben sind.

Wie ist es bei euren Reinigern?

Unsere antidot. Produkte sind nach den allgemein anerkannten Richtlinien zur Prüfung von Chemikalien der OECD geprüft (OECD 301B) und die Inhaltsstoffe sind zu 100 % abbaubar. Wenn Sie dann im Vergleich dazu die Inhaltsstoffe von Wettbewerbsprodukten betrachten, werden Sie schnell erkennen können, dass die Inhaltsstoffe nur zum Teil abbaubar oder gar als gefährlich eingestuft sind.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024