Test: Lazer Bullet 2.0
Aero-Helm Lazer Bullet 2.0 im Alltags-Test

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Auf der Jagd nach der letzten Sekunde: Der belgische Helmspezialist Lazer hat seinen ikonischen Bullet-Aerohelm überarbeitet. Was kann der neue Bullet 2.0? ROADBIKE hat ihn getestet.

Aero-Helm Lazer Bullet 2.0 im Alltags-Test
Foto: Christian Brunker

Optimale Aerodynamik bei gleichzeitig sehr guter Belüftung: Das ist eine Herausforderung, an der viele Aero-Helme regelmäßig scheitern. Der belgische Helmspezialist Lazer hat für dieses Problem bei seinem neuen Bullet 2.0 eine ganz eigene Lösung, das „Airslide System“: Per Slider lässt sich eine zentrale Belüftungsöffnung an der Stirn bei Bedarf öffnen oder schließen.

Christian Brunker
Die Belüftungsöffnung lässt sich für bessere Aerodynamik schließen.

Kurz&knapp

  • Hersteller: Lazer
  • Modell: Bullet 2.0 Lens/LED
  • Preis (UVP): 259,95 Euro
  • Gewicht: 382 g (inkl. Visier)
  • Größen: S (52-56), M (55-59), L (58-61)
  • weitere Versionen: Bullet 2.0 MIPS für 299,95 Euro

Visier von Zeiss

Das zweite wesentliche Merkmal ist die Visier von Zeiss, die per Magnet befestigt wird. Will man ohne Linse fahren, ist hinten auf der Oberseite ein zweiter Magnet angebracht, wo die Linse ebenfalls befestigt werden kann. Zudem ist der Helm mit Lazers „Lifebeam“ kompatibel. Dabei wird die Herzfrequenz nicht per Brustgurt ermittelt, sondern die Herzfrequenz-Messung ist in den Helm integriert. Aber das ist nicht alles: Als weiteres, optionales Zubehör gibt es den „Inclination Sensor“. Das ist ein Kästchen, dass Alarm schlägt, wenn der Kopf den aerodynamisch optimalen Anstellwinkel verlässt.

Christian Brunker
Das Visier kann bei Nichtgebrauch per Magnet hinten am Helm verstaut werden.

Der Helm im Praxistest

Doch wie schlägt sich der Helm in der Praxis? Der erste Eindruck beim Anziehen ist sehr gut. Der Helm sitzt dank der großflächigen Polster sehr satt und angenehm auf dem Kopf, die Gurte lassen sich per Rutscher sehr leicht einstellen.

Ebenfalls sehr gut gefällt das Einstellrädchen zur Kopfweitenanpassung. Es ist sehr fein gerastert und gibt ein sehr gutes Feedback. Nettes Detail: Beim Bullet 2.0 Lens/LED ist ein kleines Rücklicht auf dem Rädchen integriert für eine zusätzliche Sichtbarkeit bei Dunkelheit/schlechtem Wetter. Die Höhe der Kopfweiteneinstellung lässt sich in acht Stufen anpassen.

Allerdings fällt beim ersten Anziehen auch das vergleichsweise hohe Gewicht auf: Rund 360 g (ohne Visier) sind auch für einen Aerohelm eher viel. Zum Vergleich: Der S-Works Evade II von Specialized wiegt nur 240 g, auch der Gamechanger von Abus fällt mit 267 g deutlich leichter aus. Gerade auf längeren Touren macht das schon spürbar etwas aus.

Sehr angenehm ist hingegen das Fahren mit dem Visier, wenn kein Steg auf der Nase oder Bügel auf den Ohren drücken. Auch das Sichtfeld ist herausragend groß und die Augen sind perfekt vor dem Fahrwind geschützt. Kleiner Nachteil: An heißeren Tagen lässt sich auch der Schweiß nicht einfach von der Stirn wischen.

Apropos heiß: Zwar ist durch das Airslide-System in der Tat ein Unterschied bei der Belüftung spürbar, Wunderdinge sollte man aber nicht erwarten. Die Belüftung ist für einen Aerohelm durchaus ordentlich, aber an wärmeren Tagen würde man sich aber definitiv etwas mehr Belüftung wünschen.

Christian Brunker

Fazit

Der neue Bullet 2.0 von Lazer gefällt mit seinem sehr hohen Tragekomfort dank weicher Pads und fein anpassbarer Einstellung. Die Belüftung ist für einen Aero-Straßenhelm in Ordnung, aber an wirklich heißen Sommertagen dennoch nicht optimal.

Dank des großen Visiers bietet er ein herausragendes Sichtfeld, zudem bietet er viele praktische Details wie das integrierte LED-Rücklicht. Größter Nachteil ist das vergleichsweise hohe Gewicht, was auf längeren Touren die Nackenmuskulatur etwas stärker beansprucht.

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Erscheinungsdatum 05.03.2024