Sie isolieren, sie transportieren und speichern Feuchtigkeit, und sie sitzen dank aufwendigster Konstruktionen wie an den Körper gegossen: Langarmunterhemden aus Kunstfasern sind Hightech-Wunderwerke. Und in Verbindung mit einer hochwertigen Softshell-Jacke sind sie Pflicht für Ganzjahresbiker. Denn die Erfindung des Softshell-Gewebes aus isolierendem Innenfutter sowie wind- und nässedichter Membran hat das alte Zwiebelprinzip aus Wintertrikot, Fleece und Regenjacke ersetzt. Doch nur mit einem leistungsstarken Unterhemd kann in einer Softshell-Jacke ein Trageklima entstehen, das die äußeren Temperaturschwankungen und das leistungsbedingte Klima im Inneren ausbalanciert.
In der Fotostrecke finden Sie die detaillierten Testergebnisse zu allen Rennrad-Unterhemden.
Lange Rad-Unterhemden: Einsatz von Herbst bis Frühjahr
So müssen Funktionsshirts beim Radfahren in der kalten Jahreszeit von Oktober bis April eine komplexe Aufgabe erfüllen, denn jedes Extrem ist zu vermeiden. Die Forschung von Sportphysiologen hat gezeigt, dass die früher gültigen Maximen „höchste Isolation“ und „maximaler Schweißtransport“ den Biker überhitzen lassen, da der Körper Schweiß zur Kühlung benötigt. Das Shirt muss also wärmen, Schweiß abtransportieren, diesen zugleich aber speichern. Sind Schweißtransport und Trocknung hingegen zu träge, gart der Radler im eigenen Saft. Kurzum: Im besten Fall funktioniert ein Shirt wie eine Klimaautomatik und reguliert Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einem.
Unterhemden ab 45 Euro im Test
Alle Hersteller versprechen top Isolation, Klima und Schweißtransport, dabei sind die Stoffe der getesteten Unterhemden unterschiedlich dick, teils sehr aufwendig, teils simpel gewebt.
Um herauszufinden, welches Shirt den Spagat aus Isolation und Klima-Management am besten meistert, hat ROADBIKE aktuelle Modelle für Männer und Frauen ab 45 Euro zum Test geladen, das Highend-Shirt von Assos markiert mit 105 Euro die preisliche Obergrenze. Die Testanforderung lautete: Das Shirt muss unter einer Softshell-Jacke zum Fahren bei Temperaturen von 0–10° C geeignet sein. Da nicht alle Shirts als Damen-Variante verfügbar sind, wurde für beste Vergleichbarkeit jeweils nur das Herren-Modell getestet.
So finden Sie das am besten zu Ihrem Anspruch passende Shirt: Vielschwitzer und solche, die sich gern ausbelasten, greifen zu einem Shirt mit starkem Klima-Management. Sportler, die lieber ruhig und konstant kurbeln oder auch bei Vollgas wenig schwitzen, wählen eins mit höherer Isolation.
Testfazit kompakt
Warme Unterziehshirts halten die Körpertemperatur in der kalten Jahreszeit in der Balance. In der Praxis überzeugen viele Modelle, isolieren jedoch verschieden stark.
Alle Testergebnisse gibt es in der Fotostrecke