So fahren Sie sicher über losen Untergrund
Untergrund-Bewegung

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Auf schlechtem Untergrund geraten Sie schnell ins Rutschen. Wie Sie das verhindern, zeigt Ihnen Fahrtechnikexperte Mike Kluge.

RB Fahrtechnik fahren über losen Untergrund
Foto: Daniel Geiger

Nur selten haben es Radfahrer so gut wie die Profis bei der Tour, die auf feinstem Asphalt – häufig extra fürs Rennen frisch aufgebracht – rollen. Der Hobbyalltag sieht anders aus: Lose Steine, die oft in Kurven lauern, oder eine unerwartete Schotterpassage auf dem Radweg neben der Straße. Wer da nicht aufpasst, kann plötzlich und schmerzhaft stürzen. Einmal weggerutscht, fahren viele Radfahrer dann verkrampft weiter – was noch mehr Unsicherheit bringt. „Der Fahrer muss mit seinem Körper einen ruhenden Pol bilden, um die Kontrolle übers Rennrad zu behalten“, sagt RoadBIKE-Fahrtechnikexperte Mike Kluge. „Je geschmeidiger man sitzt, desto besser lässt sich das Wegrutschen der Räder verhindern. Außerdem empfiehlt es sich, das Rad laufen zu lassen – Geschwindigkeit bringt Sicherheit.“

Was dem dreifachen Querfeldeinweltmeister Mike Kluge wie im Schlaf gelingt, können auch Hobby-Renn­radfahrer lernen. Wichtig ist, das Fahrverhalten der Situation und dem Straßenbelag entsprechend anzupassen. Wie Mike Kluge bei seinen nebenstehenden Tipps zeigt, gilt es, den Körper und somit den Schwerpunkt so zu verlagern, dass das Rad an der entscheidenden Stelle den optimalen Bodenkontakt hat.
Nicht nur für die perfekte Kraftausbeute, sondern auch aus Sicherheitsgründen ist ein runder Tritt erforderlich. Wer seine Kraft gleichmäßig auf den hinteren Reifen bringt, nicht am Lenker zerrt und in entspannter Haltung den Sattel mit den Schenkeln umschmiegt, beherrscht sein Rad und rollt sicher durch jede Schotterpassage.

Mit den RoadBIKE-Praxis-Tipps fahren Sie sicher über losen Untergrund

Breite Reifen sind nicht nur komfortabler, sondern rollen auf losem Boden auch deutlich sicherer ab. Pneus von 25 bis 28 Millimeter Breite brauchen einen Luftdruck von nur rund fünf Bar.

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Daniel Geiger
Lassen Sie bei Nässe etwas Luft aus dem Reifen.

Wolkenbrüche sorgen nicht nur für schlechte Laune, sie machen den losen Untergrund noch viel unberechenbarer. Alles wird glitschig und erfordert noch mehr Fahrgeschick. Lassen Sie bei Nässe etwas Luft aus den Reifen ab und fahren Sie vorausschauend, so dass Sie das Rad jederzeit beherrschen. Und: Zu langsames Fahren über nassen Schotter vergrößert die Rutschgefahr sogar, Geschwindigkeit stabilisiert.

Prävention

Wenn Sie schon bei der Streckenplanung wissen, dass lange Passagen mit lockerem Belag auf Sie zukommen, können Sie im Vorfeld Vorkehrungen für eine sichere Ausfahrt treffen: Neben breiteren Reifen und weniger Luftdruck lohnen sich Rad­schuhe mit profilierter Sohle und abriebfeste Handschuhe, die im Falle eines Sturzes die Hände schützen.

Nacharbeit

Bei Trockenheit kann es auf steinigem Untergrund richtig staubig werden. Pflegen sie nach solchen Ausfahrten die Kette und spendieren ihr ein paar Tropfen neues Öl.

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Erscheinungsdatum 09.04.2024