Für fehlsichtige Radsportler bieten Brillenhersteller verschiedene Möglichkeiten, um Sportbrillen mit Korrekturgläsern zu kombinieren. Damit Sie den Durchblick behalten, hat RoadBIKE verschiedene Systeme und Brillenmodelle zusammengestellt.
Für fehlsichtige Radsportler bieten Brillenhersteller verschiedene Möglichkeiten, um Sportbrillen mit Korrekturgläsern zu kombinieren. Damit Sie den Durchblick behalten, hat RoadBIKE verschiedene Systeme und Brillenmodelle zusammengestellt.
Die meisten fehlsichtigen Menschen tragen ungerne Kontaktlinsen. Sie kämpfen mit gereizten Augen oder haben Probleme mit dem Einsetzen der nur wenige Millimeter großen Sehhilfen.
Radsportler, die mit einer Sehschwäche leben und ohne Kontaktlinsen Radfahren wollen, stehen dann allerdings vor dem Problem, dass sie gewöhnliche Radbrillen nicht tragen können.
Fakt ist: Fehlsichtigkeit ist keine Seltenheit. Laut einer Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach waren im Jahre 2008 62 Prozent der Deutschen (das entspricht 39,2 Millionen Bundesbürgern) von einer Fehlsichtigkeit betroffen.
Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei den 21- bis 29-Jährigen. Mehr als jeder vierte Deutsche dieser Altersgruppe trägt heute eine Brille (1952 war es noch jeder Zehnte).
Auf Grund dieser enormen Zahlen haben die Sportbrillenhersteller den Fehlsichtigen als Zielgruppe erkannt. "Die großen Hersteller bieten mittlerweile gute Einsätze an. Es gab in den letzten Jahren deutliche Fortschritte bei den optischen Gläsern", erklärt Peter Frankenstein, Leiter des Industrie-Fachverbandes Spectaris Consumer Optics.
Auf den folgenden Seiten zeigt Ihnen RoadBIKE, wo die Vorteile von Sport- und Radbrillen im Vergleich zu gewöhnlichen Korrekturbrillen liegen. Außerdem stellen wir Ihnen drei Systeme, wie Sie mit Hilfe von Radbrillen Ihre Fehlsichtigkeit ausgleichen, im Detail vor und nennen Vor- bzw. Nachteile des jeweiligen Systems.
Die großen Nachteile von gewöhnlichen Korrekturbrillen: Der Fahrtwind peitscht in die Augen, Insekten bahnen sich ihren Weg um die Gläser herum und meist sitzen die Bügel nicht angenehm zwischen Kopf und Helm.
Spezielle Sport- bzw. Radbrillen besitzen dagegen größere Gläser, die ausreichend Schutz vor Staub und umherfliegenden Insekten bieten. Zusätzlich sind die Gläser oft mit dem UV-Schutz einer Sonnenbrille versehen.
In Bezug auf die Ausstattung sind – wie bei fast allem Rennradzubehör – auch bei den Radbrillen kaum Grenzen gesetzt. Einige Modelle verbessern den Kontrast mit Hilfe verschiedener Filter oder selbsttönenden Gläsern (sogenannte photochromatische Brillen).
Bei Radbrillen mit Clip-Adapter oder Folienverglasung unterscheidet man zwischen den eigentlichen Scheiben und dem eingesetzten Korrekturglas. Beide sollten aus bruchfestem und splitterfreiem Material sein. Polycarbonat erfüllt diese Voraussetzungen sehr gut. Außerdem lässt sich dieser Kunststoff durch seine hohe Brechungskraft dünner verarbeiten als andere Brillengläser.
Was unterscheidet die Radbrille von einer gewöhnlichen Sportbrille?
Kai Bierwirth, Marketing Manager bei Rudy Project, erklärt die wesentlichen Unterschiede: "Charakteristisch bei Radbrillen ist die längliche Form der Gläser. Diese sind weiter ins Gesicht gezogen, um Fahrtwind bei hohen Geschwindigkeiten besser abhalten zu können."
Das System besteht aus einem Metall- oder Kunststoffträger, in den die geschliffenen Gläser eingefasst werden. Der Träger wird anschließend im Inneren der Brille befestigt.
Bei Brillen mit Rand wird der Clip über dem Nasenpad bzw. im Rahmen befestigt. Für randlose Brillen eignet sich die Befestigung direkt auf dem Nasenpad.
Vor- und Nachteile des Systems:
Vorteile: Das Plus an Flexibilität
Nachteile: leichte Einschränkung bei Sitz und Sicht
Der Einsatz besteht aus einer dünnen Trägerfolie. In diese werden die geschliffenen Gläser eingezogen. Beim Einsetzen in die Brille wird die Folie an den äußeren Enden in der Trägerfassung verankert.
Die Folienverglasung wird erst seit kurzem von den Herstellern Swiss Eye und Red Rock Eyewear angewendet. Ob sich das System zu einem weiter verbreiteten Standard durchsetzt, wird sich zeigen.
Vor- und Nachteile des Systems:
Vorteile: Leicht und vielseitig einsetzbar
Nachteile: kleineres Sichtfeld und zusätzliches Material
Bei dieser Methode werden die getönten Scheiben der Brille durch geschliffene Scheiben ersetzt. Diese können je nach Hersteller mit zusätzlichen Eigenschaften ausgerüstet werden:
Die Direktverglasung ist bei vielen Vollrandbrillen problemlos möglich. Bei Halbrandbrillen wird das geschliffene Glas mit einem Adapter befestigt. Dieser bietet dem Glas besseren Halt und lässt sich bei Bedarf entfernen, damit ungeschliffene Scheiben in das Gestell eingesetzt werden können.
Vor- und Nachteile des Systems:
Vorteile: leicht und großes Sichtfeld
Nachteile: Professionalität hat ihren Preis