Konzipiert für Langstrecken, Marathons und Radreisen: das Touren-Rennrad. Diesem Velo können Kopfsteinpflaster und leichte Schotterwege nichts anhaben. RoadBIKE erklärt die spezifischen Merkmale.
Konzipiert für Langstrecken, Marathons und Radreisen: das Touren-Rennrad. Diesem Velo können Kopfsteinpflaster und leichte Schotterwege nichts anhaben. RoadBIKE erklärt die spezifischen Merkmale.
Spitzenreiter beim Komfort, das sind Touren-Rennräder - auch Endurance genannt. Verantwortlich dafür ist der längere Radstand und das höhere Steuerrohr. Beides sorgt für eine enspannte Sitzposition. Weitere Merkmale: laufruhig, stabil, robust, dafür weniger agil als ein klassisches Rennrad. Schlecht asphaltierte Straßen bewältigt dieses Velo spielerisch. Der Rahmen ist nachgiebig und flexibel, die Reifen dicker, der Lenker breiter. Perfekt für Globetrotter: Schutzbleche und Gepäcksysteme sind nachrüstbar.
Die Rahmengeometrie bei Touren-Rennrädern sorgt für eine komfortable Sitzposition. Somit sind lange Strecken möglich, ohne eine zu hohe Belastung für Schultern und Rücken.
Beim Touren-Rennrad ist das Verhältnis von Oberrohrlänge zu Rahmenhöhe ungefähr gleich und unterscheidet sich kaum von klassischen Rennrädern.
Tourer haben ein längeres Steuerrohr als andere Rennrad-Kategorien. Fahrer sitzen dadurch weniger flach und gestreckt auf dem Velo. Bei mittleren Rahmen sind mindestens 18 cm gebräuchlich.
Der Radstand bei Touren-Rennrädern ist länger als in der Kategorie Race und Aero. Bei mittlerer Rahmengröße beträgt er 1000 mm. Daraus folgen eine höhere Laufruhe, ein sicheres Fahrgefühl und Stabilität.
Um Rahmengrößen miteinander zu vergleichen gibt es den Quotient aus Stack to Reach. Stack steht für die normierte Höhe des Rahmens. Reach für die normierte Länge des Rennrads. Er liegt i.d.R. zwischen 1,35 und 1,65. Kleinere Werte bis 1,45 weisen auf eine sportlich gestreckte Sitzposition hin. Ab 1,55 sitzt der Fahrer entspannt aufrecht. Je größer der Wert, desto mehr Windwiderstand durch die Sitzposition des Fahrers. Bei Touren-Rennrädern ist der Quotient eher hoch.
Zwischen 72 und 73 Grad beträgt der Lenkwinkel normalerweise bei Tourern. Je flacher, desto träger und weniger agil ist das Rennrad. Dafür verbessert sich das Handling.
Der Sitzwinkel bei Touren-Rennrädern liegt bei 73 bis 74 Grad. Der Fahrer sitzt bequem und trotzdem zentral über dem Tretlager.
Für Komfort und Stabilität sorgen große, dicke Reifen. Sie wirken wie Stoßdämpfer auf schlecht asphaltierten Straßen und Kopfsteinpflaster. Das liegt auch an weniger Luftdruck und geringerem Rollwiderstand. Gängig sind 28 mm. Es können auch mehr sein.
Die hintere Kassette bei Touren-Rennrädern hat normalerweise 11-28 oder 11-32 Ritzel. Für Anstiege ist eine kleine Übersetzung mit wenig Zähnen ratsam.
Hersteller setzen bei einem Touren-Rennrad vermehrt auf Scheibenbremsen. Sie haben eine größere Bremskraft und sind besser zu dosieren als Felgenbremsen.
Einsteigermodelle gibt es bereits um 1.000 €. Bei Carbon müssen Käufer mit 1.800 € aufwärts rechnen.