Der Schwerpunkt liegt auf Aerodynamik
Eigenschaften eines Aero-Rennrads

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Schnell sein und dabei kaum Energie verlieren ist das Ziel von Sprintern, Triathleten und Tempomachern. Aero-Rennrädern machen diesen Traum war. Sie sind auf Höchstgeschwindigkeit getrimmt. RoadBIKE erklärt die spezifischen Merkmale dieser Velos.

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Foto: Cannondale

Bei einem Aero-Rennrad ist alles auf Speed ausgelegt. Die Rennmaschinen sind aerodynamisch geformt, um den Windwiderstand so gering wie möglich zu halten. Das spart dem Fahrer Körner. Die Rahmenrohre sind dick, Bremsen, Kabel und andere Komponenten integriert. Zum typischen Erscheinungsbild gehören die windschnittigen Felgen. Aero-Räder sind steif und ihre Geometrie zwingt zu einer aggressiven Sitzposition. Komfort und Gewicht sind zweitrangig.

Aero-Rennräder: Tests, Infos und Neuheiten

Rahmen

Ein typisches Erkennungsmerkmal der Aero-Rennräder sind die großflächigen Rahmenrohre. An den Enden laufen sie oft kegelförmig zu. Sie machen das Bike steif und windschnittig, aber auch schwerer als ein klassisches Rennrad. Um diesen Nachteil auszugleichen verwenden Hersteller als Rahmenmaterial häufig leichtes Carbon. Günstigere Modelle sind aus Alu. Das Verhältnis von Höhe und Länge ist in der Regel ausgewogen. Die Frontpartie verläuft schmal nach vorn.

Oberrohr

Im Gegensatz zu Race- und Touren-Rennrädern ist das Oberrohr bei Aero’s extrem gerade. Das kommt der Steifigkeit zugute. Entwickler verwenden teilweise längere Oberrohre und erzwingen damit eine gestrecktere Sitzposition. Die Folge: weniger Windwiderstand.

Steuerrohr

Das Steuerrohr bei Aero-Rennrädern ist kurz und liegt bei ca. 140 mm. Der Fahrer sitzt flach auf dem Bike mit dem Oberkörper nach unten. Das verringert den Luftwiderstand beim Fahren und sorgt für Aerodynamik.

Radstand

Üblich sind 990 mm, bei einer mittleren Rahmengröße. Das sichert die Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten wie sie im Sprint, Zeitfahren oder Triathlon vorkommen.

Stack to Reach

Um Rahmengrößen miteinander zu vergleichen, gibt es den Quotient aus Stack to Reach. Stack steht für die normierte Höhe des Rahmens. Reach für die normierte Länge des Rennrads. Er liegt i.d.R. zwischen 1,35 und 1,65. Kleinere Werte bis 1,45 weisen auf eine sportlich gestreckte Sitzposition hin. Ab 1,55 sitzt der Fahrer entspannt aufrecht. Je größer der Wert, desto mehr Windwiderstand durch die Sitzposition des Fahrers.

Lenkwinkel

Bei Aero’s beträgt der Lenkwinkel meist 73 Grad. Das sorgt für Laufruhe.

Sitzwinkel

Um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen sollte der Sitzwinkel bei 73,5 bis 74 Grad liegen. Dadurch sitzt der Fahrer in einer zentralen Position über bzw. vor dem Tretlager. Für Triathleten empfiehlt sich ein Sattel, der sich weit nach vorn verschieben lässt.

Laufräder

Aero-Rennräder haben eine Profilhöhe von mindestens 40 mm. Das vermindert den Luftwiderstand. Manche Hersteller gehen auf bis zu 80 mm hoch. Damit steigt aber auch das Gewicht und die Anfälligkeit bei Seitenwind.

Übersetzung

Für hohe Geschwindigkeiten ist ein großes Übersetzungsverhältnis nötig. Eine Kurbel mit 53 und 39 Zähnen ist bei aerodynamischen Rennrädern üblich. Leichter schalten lässt es sich mit einer 11-25 Kassette hinten.

Bremsen

Häufig befinden sich die Bremsen hinter dem Tretlager oder sind in den Rahmen integriert. In der Regel haben Aero-Rennräder Felgenbremsen.

Preisklasse

Aero-Rennräder gibt es ab circa 1.700 €. Die Modelle mit hochwertigeren Features fangen bei etwa 3.000 € an.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024