Radeln für eine bessere Welt
Charity-Projekte im Rennrad-Sport

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Ganz gleich ob Profis oder Hobby-Radsportler: Immer mehr Aktive treten für karitative Zwecke in die Pedale. RoadBIKE gibt einen Überlick über die wichtigsten Charity-Projekte in der Rennrad-Szene.

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Foto: Wolfgang Bendlin
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Wolfgang Bendlin
Tour der Hoffnung: Millionen für die Kinder gesammelt.

Viele Profis und Hobby-Radler nutzen den Rennradsport, um karitative Projekte zu unterstützen und benachteiligten Menschen dadurch ein besseres Leben zu ermöglichen.

In den letzten Jahren hat das Wachstum karitativer Radsport-Veranstaltungen merklich zugenommen. Hervorzuheben ist dabei, dass nicht nur die bekannten Namen der Szene soziale Projekte ankurbeln, sondern viele Hobby-Radsportler, Amateure und Jedermänner entgeldlos ihre Freizeit investieren, um über den Radsport bedürftigen Menschen zu helfen.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine ausführliche Übersicht zu den Charity-Aktionen von Profi- und Hobbysportlern - inklusive der Organisationen, denen die Spendensumme zugute kommt.

Charity-Projekte von Rennrad-Profis

Livestrong

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dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Mit Livestrong gegen den Krebs: Lance Armstrong.

Mit seiner Stiftung setzt der siebenfache Toursieger Lance Armstrong sich seit 1997 für den weltweiten Kampf gegen Krebs ein.

Bekanntestes Werbemittel ist das gelbe Livestrong-Armband. Insgesamt wurden bislang über 325 Millionen US-Dollar gesammelt.

Mehr Infos: www.livestrong.org

Wings for Life

Das Projekt setzt sich für die Heilung von Querschnittslähmungen ein. Die Organisatoren des Ötztaler Radmarathons haben dazu gemeinsam mit Scott ein Rennrad versteigert, ebenso DTM-Profi Timo Scheider mit Simplon. Und Gerhard Gulewicz hatte das Logo beim Race Across America auf dem Trikot.

Mehr Infos: www.wingsforlife.com

Charity Classics

BMC-Profi Markus Zberg sammelt mit diesem 80 Kilometer langen Jedermann-Rennen rund um den Thuner See Geld für Right to Play. Dieses Projekt fördert Kinder und Jugendliche in benachteiligten Regionen und Krisengebieten.

Mehr Infos: www.charityclassic.ch

United Worldtour

Der österreichische Ex-Profi Peter Luttemberger reist um die Welt, um mit Hilfe von Internet-Kontakten Geld für arme Menschen zu sammeln. Er ist dabei nicht ausschließlich mit dem Rad unterwegs, hat es aber immer dabei.

Mehr Infos: www.unitedworldtour.com

Charity-Projekte von Hobby-Radsportlern

Dass zunehmend immer mehr Freizeitradler einen sozialen Beitrag leisten, um den Lebensstandard bedürftiger Menschen zu verbessern, scheint umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass viele der Hobby-Radler ihre Freizeit investieren, ohne dabei einen materiellen Anspruch einzufordern.

Velo Challenge

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Velo Challenge Hannover
Velo Challenge in Hannover

www.velo-challenge.de

  • Aktion: Jedermann-Radsportrennen
  • Partner: Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V.
  • Empfänger: krebskranke Kinder
  • Summe: 2.000 Euro (2010)

In 2010 wurde Hannovers erstes Jedermann-Radrennen "Velo Challenge" gegründet. Obwohl der karitative Radsportverein noch recht jung ist, hat er bereits großen Anklang unter den Hannoveranern und der umliegenden Umgebung gefunden. Mit insgesamt 2.000 Teilnehmern konnten die Organisatoren Detlef Rehbaock und Reinhard Kramer dem Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover 2.000 Euro bei der Siegerehrung überreichen.

Vor-Tour der Hoffnung

www.vortour-der-hoffnung.de

  • Aktion: Jedermann-Radrennen
  • Partner: Tour der Hoffnung
  • Empfänger: krebs- und leukämiekranke Kinder, Krebsforschung
  • Summe: 165.000 Euro (2010)

Seit ihrem Auftakt in 1996, hat die Vor-Tour der Hoffnung rund eine Million Euro gesammelt, und zugunsten krebs- und leukämiekranker Kinder gestiftet. Jährlich rollt die Initiative durch die verschiedensten Bundesländer Deutschlands. Politiker, Manager, Sportler, Ärzte und idealistisch gesinnte Jedermänner treten kräftig in die Pedale, um die Krebsforschung zu unterstützen und kranken Kindern eine bessere medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Global Biking e.V.

www.gbi-ev.de

  • Aktion: Benefiz-Marathon
  • Partner: verschiedene Sponsoren aus aller Welt
  • Empfänger: weltweite Menschen-Hilfsorganisationen
  • Summe: 211.370 Euro (2010)

Der Verein Global Biking Initiative e.V. wurde Anfang 2009 gegründet, und unterstützt mit kariativen Veranstaltungen Hilfsprojekte für Menschen weltweit. In 2010 rollten mehr als 250 Teilnehmer von Prag nach Düsseldorf mit dem Ziel 200.000 Euro zu sammeln. Da die Versorgung der Fahrer während der Tour durch Sponsoren gewährleistet wird, können sich die Radler voll und ganz auf das Einsammeln von Spenden konzentrieren.

Charity Cycling

www.charitycycling.de

  • Aktion: Marathon- und Triathlon-Wettkämpfe
  • Partner: Stiftung Deutsche Kinder-Krebshilfe und andere karitative Aktionen
  • Empfänger: v.a. krebskranke Kinder sowie Stiftungen und Vereine für Krebsforschung
  • Summe: 22.000 Euro (2007-2009)

Matthias Reitenspieß ist passionierter Radfahrer und Initiator von Charity Cycling. Mit Radsportevents und Spendenaktionen unterstützt das Charity Cycling Team sozial benachteiligte Kinder aus aller Welt und fördert maßgeblich Bildungs- , Gesundheits- und Radsportprojekte für heranwachsende Generationen. Inspiriert wurde der gebürtige Franke von seinem Mentor und Trainer Eberhard Tzscheuschner, der im Janaur 2007 verstarb.

Alpenüberquerung

www.sportlich-helfen.de

  • Aktion: Alpencross
  • Partner: Sportlich helfen e. V.
  • Empfänger: schwerstkranke Kinder
  • Summe: etwa 5.000 Euro

313 Kilometer und über 5000 Höhenmeter legte Thomas Kapfhammer für den Verein "Sportlich helfen" zurück – an einem Tag. Von Garmisch-Partenkirchen fuhr er, teilweise begleitet von einer Kollegin, quer über die Alpen an den Gardasee. Dabei stand dem A-Klasse-Fahrer unter anderem das Timmelsjoch im Weg.

Die Idee zu der Tour kam ihm übrigens bei der RoadBIKE-Lektüre. Die über Sponsoren und Spenden gesammelten Mittel werden für die Unterstützung schwerstkranker Kinder verwendet.

Race Against Poverty

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Steffen Rößler
Das Race-Against-Poverty-Team

www.race-against-poverty.com

  • Aktion: Charity-Amateur-Team
  • Partner: Wir für Burkina e. V.
  • Ziel: Entwicklungshilfe
  • Summe: etwa 6.500 Euro (2010)

Sechs ehemalige U23-Bundesligafahrer haben sich in der Elite-Amateurmannschaft "Race against Poverty – Radfahrerkiche Hörden" zusammengefunden, um für den guten Zweck zu fahren. Sie wollen auf die Armut in den Entwicklungsländern aufmerksam machen.

Für jeden in Training und Rennen zurückgelegten Kilometer sowie für gute Platzierungen in Rennen gibt es Prämien von den Sponsoren. Das gesammelte Geld wird dem Verein "Wir für Burkina" übergeben, der Entwicklungshilfe in Burkina Faso leistet.

Tour zum Regenbogen

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Andre Bezerra
Tour zum Regenbogen

www.tour-zum-regenbogen.de

  • Aktion: eintägige Radtour
  • Partner: Aktion Regenbogen
  • Empfänger: krebskranke Kinder
  • Summe: 41.600 Euro (2010)

Zum zweiten Mal nach 2009 startete am 1. Mai eine Gruppe von Hobbysportlern zur 333 km langen Nonstop-Tour von Bonn nach Niklashausen bei Würzburg. Dabei sammelten die Rennradfahrer Geld für die Aktion Regenbogen, die sich dem Kampf gegen den Krebs bei Kindern verschrieben hat.

"Wir wollten eine richtig lange Strecke fahren, und das für eine gute Sache. So kamen wir auf die Aktion Regenbogen", erklärt Mitorganisator Michael Wilkens. Das Geld kommt von Spenden sowie von Sponsoren, die einzelnen Teilnehmern pro gefahre­n­em Kilometer eine bestimmte Summe zahlen.

Tour der Hoffnung

www.tour-der-hoffnung.de

  • Aktion: mehrtägige Radtour
  • Partner: Kinderkliniken, Elternvereine und soziale Einrichtungen
  • Empfänger: krebskranke Kinder
  • Summe: 1.405.000 Euro (2010)

1983 rief Prof. Dr. Fritz Lampert die Tour ins Leben, um Spenden für krebs- und leukämiekranke Kinder zu sammeln. Seitdem konnten durch die Tour der Hoffnung schon über 23 Millionen Euro gesammelt werden. Regelmäßig nehmen Promis und Politiker an der Tour teil, darunter Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder oder der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler.

Kapitän des Feldes ist der vierfache Cyclocross-Weltmeister Klaus-Peter Thaler. 2010 wurde über drei Tage eine Strecke von 366 km von Gießen nach Halle (Saale) zurückgelegt.

Chariteam München

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Das Chariteam München

www.chariteam-muenchen.de

  • Aktion: Charity-Jedermann-Team
  • Partner: Horizont e. V.
  • Empfänger: obdachlose Mütter
  • Summe: rund 2.000 Euro (2010)

Das Chariteam entstand 2008 aus einer bunt zusammengewürfelten Jedermann-Trainingsgruppe in München. Seit der Saison 2009 wirbt das Team bei den größten deutschen Jedermann-Rennen für den Verein "Horizont", der obdachlosen Müttern und ihren Kindern ein Zuhause auf Zeit bietet.

Das Team wird von namhaften Partnern aus der Branche ausgestattet, darunter Cannondale, Sugoi, X-Bionic und Continental. Es besteht im Kern aus zehn Hobbysportlern, die durch weitere Fahrer unterstützt werden.

Charity Bike Cup

www.charity-bike-cup.de

  • Aktion: Hobbyrennen mit Promis
  • Partner: Star Care e. V.
  • Empfänger: behinderte,kranke oder sozial benachteiligte Kinder
  • Summe: 33.284 Euro (2009)

Hobbysportler fahren gemeinsam mit Profis und Promis Renn­rad und tun dabei etwas für die gute Sache – mit dieser Idee startet am 3. Oktober in Besigheim bei Stuttgart der 4. Lila Lo­gistik Charity Bike Cup.

Der Rein­erlös aus der Veranstaltung, bei der auch RoadBIKE traditionell ein eigenes Team ins Rennen schickt, kommt der Organisation "Star Care – Wir helfen Kindern" zu. Sie setzt sich für behinderte, kranke oder sozial benachteiligte Kinder im Großraum Stuttgart ein.

Für 2010 haben unter anderem Tour-de-France-Sieger Stephen Roche, Ex-Triathlon-Weltmeister Daniel Unger und Radprofi Danilo Hondo ihre Teilnahme zugesagt. Kurzentschlossene können sich noch online anmelden, solange Starplätze frei sind.

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Erscheinungsdatum 09.04.2024