Rund um St. Anton am Arlberg
Weißer Sport

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St. Anton ist ein Skisport-Mekka. Doch wenn auf den Dreitausendern noch der letzte Schnee leuchtet, geht es mit dem Rennrad schon auf die Asphaltpiste – ein fürwahr aussichtsreiches Unterfangen.

RB 0716 Reise St. Anton Arlberg Teaser
Foto: Christian Lampe

Das Frühstück auf der Sonnenterrasse der Sennhütte ist ein Panorama-Erlebnis. Doch es könnte die Traumtour gefährden, bevor sie richtig begonnen hat. Auf jeden Fall sollte man etwas mehr Zeit als für ein gewöhnliches Frühstück einplanen, wenn man die 140 Kilometer lange Silvretta- Runde nach der ersten Serpentinenkehre an der Sennhütte beginnen lässt.

Der Grund dafür hat einen Namen: Karl. Seit 1982 ist der 68-Jährige hier oben, hoch über dem Ski-Dorf St. Anton, der Maître de Plaisir. Früher als Wirt, heute, nachdem der Sohn die Geschäfte übernommen hat, nurmehr als Gelegenheitsgastgeber – und als Geschichtenerzähler. Ohne ein paar Anekdoten zu den prominenten Gästen, deren Fotos die Wände der Hütte zieren, kommt hier keiner raus, wenn der Karl da ist. Zu jedem Foto weiß Karl eine Schote zu erzählen. Und in so ziemlich jeder spielt der rubinrote Zirbenschnaps eine Rolle.

Wer sich nicht mit Händen, Füßen und guter Ausrede wehrt, muss mindestens ein Stamperl davon probieren, gern auch mal zum Frühstück. Ist ja Medizin, sagt der Karl. Selbst der König Jordaniens ist ihm nicht entkommen. „Der Hussein hat bis vor ein paar Jahren immer in Lech Urlaub gemacht und kam auch bei uns vorbei“, erzählt Karl, „da bin ich theatralisch vor ihm niedergekniet und hab ihm den Zirbenschnaps überreicht. Er sagte: ‚Kein Schnaps.‘ Da hab ich gesagt: ‚Trink, König! Allah is far away!‘“ Und der König trank, gar nicht mal so wenig, sagt der Karl: „Dann wollte er essen, aber kein Schweinefleisch. ‚Dann isst’ halt Hirschwurst‘, hab ich gesagt. Am Schluss hat er 200 Paar davon mit nach Hause genommen. Dass die zu 60 Prozent aus Schweinefleisch besteht, hab ich ihm nicht erzählt.“

So geht es dahin, ein Gag jagt den nächsten, und schon ist das Stamperl wieder gefüllt. „Ihr müsst auch noch probieren“, sagt der Karl. Doch zum Glück greift unsere Ausrede: „Wir müssen Rad fahren.“ Und wie! Die Silvretta-Runde wartet.

Die komplette Geschichte lesen Sie In RoadBIKE Ausgabe 07/2016. Ab 08.06.2016 am Kiosk oder direkt bestellen: als Heft oder ePaper.

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