Interview: Pascal Ackermann und Maximilian Schachmann
Bora-Hansgrohes junge Wilde im Doppelinterview

Inhalt von

Maximilian Schachmann und Pascal Ackermann vom Team Bora-Hansgrohe zählen zu den erfolgreichsten deutschen Radprofis. ROADBIKE traf die Beiden zum Doppelinterview.

RB 2019 Interview Pascal Ackermann Maximilian Schachmann
Foto: Moritz Pfeiffer

Professionell und fokussiert, zugleich jungenhaft und übermütig wirken die zwei Bora-Hansgrohe-Profis, als RB sie zum Interview trifft. „Wir machen gerne Späße“, sagt Sprinter Pascal Ackermann, „manchmal wird das als Arroganz missverstanden. Aber wenn wir Rennen fahren, fahren wir Rennen!“ 13 Saisonsiege, darunter zwei Etappen und – als erster deutscher Radprofi – das Punktetrikot beim Giro d´Italia geben dem 1994 in Kandel geborenen Pfälzer recht. Auch Maximilian Schachmann, 1994 in Berlin geboren und nach zwei Jahren bei Quick-Step und der Empfehlung eines Etappensiegs bei einer Giro-Bergetappe Anfang des Jahres zu Bora-Hansgrohe gekommen, kann mit der Saison 2019 zufrieden sein: sechs Siege, darunter drei Etappen bei der Baskenlandrundfahrt und der Deutsche Meistertitel sowie zahlreiche hochkarätige Top-Ten-Platzierungen, darunter Platz drei bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und jeweils Platz fünf bei Flèche Wallone und Amstel Gold Race. So kann es weitergehen.

Übrigens: Das Interview können Sie sich auch im ROADBIKE-Pocast „Faszination Rennrad“ anhören bei Spotify, iTunes und Co. Oder direkt hier im Player:

ROADBIKE: Pascal Ackermann, zum Jahresurlaub ging es nach Bali. War das nach einer langen Saison einfach fällig?

Pascal Ackermann: Das war spontan, ich reise mit meinem Teamkollegen Michael Schwarzmann. Der ist wie ein Bruder für mich, wir waren auch letztes Jahr schon zusammen in Kalifornien im Urlaub. Dieses Jahr haben wir gesagt, wir wollen noch was machen, wo es warm ist, wo man in Badehose rumlaufen kann, wo man ein bisschen Action haben kann. Jeder durfte Vorschläge machen, wo es hin gehen soll, dann haben wir gesagt, es wird Bali, abends gebucht, tags darauf ging’s los.

RB: Wie viel Urlaub hat man eigentlich als Radprofi?

PA: Man denkt immer, es ist viel, aber wir sind bis Mitte Oktober Rennen gefahren. Gleich nach der Rückkehr waren wir beim Teamtreffen, und dann hat man noch drei Wochen. Da will man Familie besuchen, Freunde, dies machen, das machen. Ich war jetzt nicht mal eine Woche zu Hause, jetzt geht’s in den Urlaub, dann gleich wieder aufs Rad.

RB 2019 Interview Pascal Ackermann Maximilian Schachmann
Moritz Pfeiffer
Pascal Ackermann, Team Bora-Hansgrohe

RB: Macht man in dieser Urlaubszeit tatsächlich gar nichts oder muss man sich als Profisportler auch in dieser Zeit fit halten?

PA: Das ist persönlichkeitsabhängig. Ich kann keine drei oder vier Wochen ohne Sport sein, ich muss was machen. Ich brauche Action. Man steht das ganze Jahr so unter Stress, dass man gar nicht runter kommen will.

RB: Findet man ausreichend Gelegenheit, das ganze Erlebte körperlich und mental zu verarbeiten?

PA: Während der Saison nicht. Ich bin durch das ganze Jahr gegangen mit Rennen, Rennen, Rennen, Reisen, Reisen, Reisen. Während der Saison dachte ich oft, „ah, schon wieder Zweiter geworden, dies verpasst, das verpasst“. Man bereitet schon wieder das nächste Rennen vor, kommt nicht zur Ruhe. Erst jetzt am Saisonende realisiere ich, was das für eine erfolgreiche Bilanz war. Ich bin fast überrascht, wie gut es lief.

RB: Ist das auch ein Sprinterding, trotz aller Siege dann eher das eine Rennen zu sehen, das man verloren hat?

PA: Ja klar! Ich denke, wenn man sich mit dem zweiten Platz zufriedengibt, ist man falsch. Wir wollen immer Rennen gewinnen und arbeiten dafür, auch als Team. Man muss immer gucken: Warum sind wir jetzt Zweiter geworden, warum haben wir nicht gewonnen, was können wir besser machen. Daran sieht man auch, was das Team erreichen will.

PAscal Ackermann Maximilian Schachmann
Gettyimages/Justin Setterfield
Pascal Ackermann beim Giro d'Italia 2019.

RB: 13 Saisonsiege, darunter zwei Etappen beim Giro d´Italia und als erster deutscher Fahrer das Sprintertrikot. Besser hätte das Jahr ja eigentlich nicht laufen können, oder?

PA: Klar. Also, der schwere Sturz beim Giro d´Italia hätte nicht sein müssen. Andererseits denke ich: Der Sturz war gut für mich, denn dadurch habe ich erst gemerkt, was man erreichen kann, wenn man will. Ich war kurz davor, den Giro zu verlassen, aber ich hatte Teamkollegen, die gesagt haben: Wir fahren bis zum bitteren Ende, wir gewinnen zusammen, und wir sterben zusammen. Die haben auf mich gewartet, wenn ich abgehängt wurde. Das hat uns geprägt, und da sind wir toll zusammengewachsen.

RB: Was liebt Ihr an Eurem Beruf, und worauf könntet Euch verzichten?

Maximilian Schachmann: Also, die Tage, an denen man tot vom Rennen nach Hause kommt, sich körperlich wieder komplett neu aufbauen muss, auf die kann man verzichten. Es ist keine einfache Berufswahl, und ich glaube, in der Öffentlichkeit ist auch kaum bekannt, wie viel wir außerhalb des Rennens investieren und nicht zu Hause sind, von Trainingslager zum Rennen und wieder zum Trainingslager reisen und einfach nicht zu Hause sind. Bei zig Familienfeiern, Treffen, Geburtstagen muss ich absagen, weil es eben nicht geht. Das ist natürlich schon ein Abstrich im eigenen Leben. Und trotzdem ist es ein Traumjob, und ich will ihn nicht tauschen. Am Ende fahren wir irgendwo in der Sonne mit Gleichaltrigen Rennrad, was andere nach Feierabend machen. Und wir kämpfen um Siege. Dann steht bei uns auch noch ein ganzes Team dahinter, das sich kümmert: Geht es den Jungs gut, haben sie gut gegessen, gut geschlafen. Das interessiert im normalen Beruf niemand. Man muss es lieben lernen, aber es ist ein toller Beruf.

RB 2019 Interview Pascal Ackermann Maximilian Schachmann
Moritz Pfeiffer
Maximilian Schachmann, Team Bora-Hansgrohe

RB: Wie wichtig ist allgemein der Kopf im Spitzensport? Entscheidet die mentale Verfassung über Sieg und Niederlage?

MS: Ich denke, der Kopf spielt schon eine sehr große Rolle beim Gewinnen. Ich habe für mich gelernt: Man gewinnt kein Radrennen ohne höllische Schmerzen. Jedes Rennen, das ich gewonnen habe, war ein kontinuierliches Über-den-Punkt-gehen. (unterbricht sich) Moment! Ein Rennen war cool, da wusste ich schon ziemlich früh, dass ich gewinne. Das war eine Etappe der Baskenlandrundfahrt 2019, da bin ich einen Berg runtergerollt und unten wusste ich schon, jetzt fährst du unten um die Kurve, fährst an den anderen vorbei, gewinnst, alles gut. Aber das war die Ausnahme!

PA: Im Sprint ist der Kopf fast das Wichtigste, da laufen auch viele kleine Spielchen mit den Anderen. Mal hier am Berg stark präsentieren, die anderen einschüchtern. So sind wir Sprinter, wir sind alle ein bisschen eigenartig. Das macht auch ein bisschen den Spaß aus. Du musst an den Start gehen und denken: Mich schlägt hier heute keiner. Das musst du ja auch den Teamkollegen kommunizieren: Wir gewinnen das heute! Natürlich geben die dann auch erst 100 Prozent, wenn man dran glaubt, gewinnen zu können. Das wäre bei mir auch nicht anders.

RB: Arbeitet Ihr bei Bora-hansgrohe auch mit Mental Coaches?

MS: Individuell. Es gibt die Option, aber ich nehme es zum Beispiel nicht in Anspruch.

PA: Ich auch nicht. Stark genug (lacht).

RB: Maximilian Schachmann, waren die Erfolge in der Saison 2019 der logische nächste Schritt oder war auch das neue Umfeld bei Bora-hansgrohe mitentscheidend?

PA: Ganz eindeutig das neue Umfeld, würde ich sagen (lacht).

MS: Das Umfeld spielt immer eine Rolle. Logische Schritte gibt es im Sport aber nicht. Weil man zwei Jahre in Folge besser geworden ist, muss es im dritten Jahr nicht immer noch bergauf gehen. Eigentlich beginnt es jedes Jahr wieder bei null. Es wird in keinem Jahr leichter, die Erfolge zu erreichen. Das darf man nicht denken, wenn man einmal da gewesen ist. Wenn man einmal anfängt, gemütlich zu werden, ist der Erfolg auch schnell wieder weg. Wir sind jetzt noch jung, haben noch nicht soviel erlebt, bei uns geht’s zur Zeit aufwärts. Ich für meinen Teil weiß: Ich muss mich jedes Jahr voll dahinter klemmen und ackern. Sonst wird’s wahrscheinlich nichts werden.

RB 2019 Interview Pascal Ackermann Maximilian Schachmann
Bernd Landwehr
Maximilian Schachmann (l.) und Pascal Ackermann im Gespräch mit RB-Redakteur Moritz Pfeiffer (r.).

RB: Gab es 2019 ein Schlüsselmoment, eine ganz wichtige Erkenntnis oder Erfahrung, vielleicht auch ganz losgelöst von zählbaren sportlichen Ergebnissen?

PA: Mein Schlüsselmoment war definitiv der Sieg in Frankfurt [Eschborn-Frankfurt am 1. Mai, d. Red.]. Da wurde vorher gesagt, du kannst hier nicht gewinnen. Ich hab gesagt: Ich zeig’s euch, ich will das hier. Und das hat mir gezeigt: Wenn man wirklich hart drauf trainiert, klappt’s. Wichtig, denn das war auch mein einziger Test für den Saisonhöhepunkt Giro.

MS: Bei mir war es am Anfang der Saison bei Strade Bianche. Das ist ja schon ein schweres Eintagesrennen, und da gibt es einen Schlüsselsektor, ein langes, schweres Schotterstück, wo die Selektion stattfindet. Da bin ich vorne reingefahren, wo es sicher ist, habe ich mich reingeklemmt, bin sogar noch mit einem anderen Fahrer ein Stück rausgefahren. Leider hatte ich dann später einen Platten, aber anstatt am Ende der Gruppe zu kämpfen, habe ich das Rennen machen können, danach waren nur noch 14 Leute dabei. Dass ich die Möglichkeit hatte dort, hat mir gezeigt, dass es noch gut laufen wird.

RB: Euer Teamkollege ist Peter Sagan. Ist er im persönlichen Umgang im Team auch so locker und lässig, wie er nach außen wirkt? Wie ist es, mit ihm Rennen zu fahren?

MS: Immer nervös. Völlig unentspannt. Total spießig (lacht).

PA: Wir bauen ihn immer auf, bevor er den Bus verlässt (lacht).

MS: Peter, musst jetzt wieder cool sein (lacht)!

PA: Nein, er ist schon so, wie er nach außen rüber kommt. Er verstellt sich nicht. Ich bin zwar noch nicht soviel mit ihm Rennen gefahren, muss ich gestehen. Aber es ist motivierend, so jemanden im Team zu haben. Er ist meiner Meinung nach der weltbeste Radfahrer.

PAscal Ackermann Maximilian Schachmann
Gettyimages/Justin Setterfield
Maximilian Schachmann, Emanuel Buchmann, Ralph Denk, Gregor Mühlberger, Peter Sagan (v.l.n.r)

RB: Für 2020 hat Peter Sagan Starts bei Giro d´Italia und Tour de France angekündigt. Da werden die verbleibenden Startplätze für Sprinter rar. Kann Bora-hansgrohe langfristig zu klein werden für Sagan und Ackermann?

PA: Das muss man Ralph Denk fragen, das darf man nicht mich fragen. Im Jahr gibt es fast 200 Rennen, wir haben als Fahrer maximal 80 Renntage. Es gibt immer einen Weg. Man findet immer eine Lösung. Man muss gucken, wer was will und wie man das fair aufgeteilt kriegt.

RB: Maximilian Schachmann, Du bist dieses Jahr zum ersten Mal bei der Tour de France gestartet. Was ist da los, wie muss man sich das vorstellen?

MS: Vorm Start ist es stressiger als während der Rundfahrt. Gerade die erste Etappe in Brüssel, da waren schon extrem viele Zuschauer, 200 Kilometer lang durchgängig. Das erlebt man echt selten. Es gab aber auch ganz normale Etappen. Es ist noch mal mehr Medieninteresse. Aber auch beim Giro habe ich es als groß erlebt.

RB: Euer Teamkollege Emanuel Buchmann erreichte Platz vier in der Gesamtwertung.

MS: Das ist eine Wahnsinnsleistung. Vierter Platz bei der Tour de France ist richtig, richtig stark. Die Form so zu timen, dass sie in genau den drei Wochen richtig gut ist, ist extrem schwer. Ist man nur zwei Wochen zu früh dran, fällt die Form in der letzten Tour-Woche ab. Oder es geht schon in der ersten Woche richtig zur Sache, man ist aber noch nicht bei 100 Prozent… Sehr schwierig, gerade auch so eine Leistung zu wiederholen. Ich verstehe ihn schon, dass er sich jetzt nicht hinstellt und sagt, er gewinnt die Tour.

PA: Er ist ein sehr ruhiger Typ, auch im Umgang im Team. Das ist einfach seine Art. Aber ich glaube, er weiß sehr genau, wo er hin will. Bei uns geht es mehr um Etappensiege oder mal eine einwöchige Rundfahrt. Da hat man viele Chancen im Jahr. Bei der Tour hat man eine Chance, sonst ist das ganze Jahr hinüber. Drei Wochen keinen schlechten Tag zu haben, kann man vorher nicht planen. Da muss man nur mal ein bisschen Fieber kriegen oder was falsches essen. Also, ich wollte das nicht machen, ganz ehrlich (lacht).

RB 21019 Interview Pascal Ackermann Maximilian Schachmann
Benjamin Hahn Fotografie
Mit 13 Saisonsiegen gehörte Pascal Ackermann 2019 zu den drei erfolgreichsten Worldtour-Profis (Dylan Groenewegen 15 Siege, Primoz Roglic 13 Siege).

RB: Maximilian Schachmann, ist es langfristig ein Ziel für Dich, zu sehen, wo es bei den Dreiwochen-Rundfahrten hingehen kann?

MS: Das muss man gucken. Bei den einwöchigen Rundfahrten habe ich mich dieses Jahr schon oft sehr gut gefühlt, war aber häufig in der Helferrolle. Das wird sich nächste Saison bei der ein oder anderen Rundfahrt sicher ändern. Und dann muss man mal gucken.

RB: Jahrelang wurden André Greipel, Tony Martin, Marcel Kittel und John Degenkolb als die Zugpferde des deutschen Profiradsports genannt. Nun wachst Ihr selbst – neben anderen – in diese Rolle hinein. Nehmt Ihr das wahr? Was macht es mit Euch?

MS: Mir macht es Spaß. Ich finde die Rolle gut, den Sport in Deutschland zu repräsentieren. Ich glaube, wir haben eine Verantwortung der älteren Generation gegenüber, weil die den Radsport auf gut deutsch aus der Scheiße geholt haben. Ich denke, wir haben es auch deutlich leichter als die vier. Als zum Beispiel Tony Martin Profi wurde, ging es dem Sport [infolge vieler Dopingenthüllungen, d. Red.] richtig schlecht. Und die ganze Generation hat hart dafür gearbeitet, dem Radsport seine Glaubwürdigkeit zurück zu geben. Es ist unsere Verantwortung, dieses Erbe anzutreten und fortzuführen. Dessen sind wir uns bewusst, und wir machen das – denke ich – auch ganz gut.

RB: Erwächst aus Eurer steigenden Popularität auch eine zunehmende Verantwortung? Sollten sich in der Öffentlichkeit stehende Persönlichkeiten einbringen in der Förderung des sportlichen Nachwuchses, zum Thema Doping, aber auch in politischen und gesellschaftlichen Fragen?

MS: Als Radprofis ist für uns vorrangig erst mal wichtig, unsere Verpflichtungen gegenüber dem Team zu erfüllen, sportliche Leistung abzurufen. Da ist der Tag schon gut ausgefüllt. Ich sehe es selbst so, dass man seine Meinung schon nennen darf, aber es ist auch etwas für die Zeit nach der aktiven Laufbahn. Dann hat man die Zeit und ist auch reifer geworden. Andererseits: Mitte November reise ich nach Äthopien und gucke mir an, was die Stiftung „Right to play“ macht. Diese bringt in Asien, im Nahen Osten und Afrika Kinder über den Sport miteinander in Verbindung und vermittelt Bildung und Werte. Die Organisation gibt es schon länger, in Deutschland ist sie aber noch recht neu und sucht Botschafter. Den Ansatz finde ich gut, und ich schaue mir vor Ort an, was sie machen. Und wenn dem nichts im Wege steht, werde ich das, soweit das in den Sport zu integrieren ist, unterstützen.

RB 21019 Interview Pascal Ackermann Maximilian Schachmann
Benjamin Hahn Fotografie
Maximilian Schachmann im Gespräch mit RB-Autor Bernd Landwehr (l.) und Redakteur Moritz Pfeiffer.

RB: Apropos Kinder und Jugendliche: Was sagt Ihr denen, warum sie den (Renn)Radsport ausprobieren sollten?

PA: Das Radfahren ist eine Sportart, in der du sehr viel rumkommst. Fußballplätze sehen alle gleich aus. Mit dem Rad, allein beim Training, lernt man die Umgebung kennen, das ist einzigartig, denke ich, das gibt es in keiner anderen Sportart. Auch wenn man Wettkämpfe fährt – ich denke, es gibt keine Region in Deutschland, in der wir noch nicht gewesen wären. Auch jetzt als Profi: eine knallharte Berufswahl, aber wir reisen durch die ganze Welt, sammeln Eindrücke, wie zuletzt in China [bei der Tour of Guangxi, d. Red.], das nimmst du sonst nirgends mit.

MS: Das sehe ich auch so. Selbst im Urlaub denke ich manchmal, dass man eigentlich das Rad dabei haben müsste, um die Gegend kennenzulernen. Es ist einfach eine andere Wahrnehmung. Der Radsport vermittelt aber auch viele positive Werte an junge Sportler: Teamgeist, Disziplin… klar, es ist ein knallharter Sport. Als junger Sportler gehst du trainieren, bei Regen und Kälte. Das macht keinem Spaß, es aber mental durchzuhalten, bringt einen auch außerhalb des Sports weiter. Nicht alle können Profi werden, aber wenn man einige Jahre Radsport gemacht hat, hat man gute Werte vermittelt bekommen.

RB: Gedankenspiel: Wir treffen uns 2025 noch mal wieder – was wollt Ihr erreicht haben?

PA: Ein paar Tour-Etappensiege wären gut.

MS: Ja, das wäre gut. Eine Olympiamedaille wäre auch nicht schlecht. Weltmeistertitel wäre groß. Monument-Siege.

PA: Am besten alles (lacht).

RB: Dann alles Gute dafür. Vielen Dank für das Gespräch!

Die aktuelle Ausgabe
5 / 2024
 5 / 2024

Erscheinungsdatum 09.04.2024