So rüsten Sie Ihr Rennrad für Herbst und Winter
Bereit für Wind und Wetter

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RoadBIKE hat die wichtigsten Tuning- und Pflegetipps, damit Ihr Rennrad gut gerüstet durch Herbst und Winter kommt.

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Foto: Benjamin Hahn

Kommt der Herbst, dann ziehen sich Rennradfahrer ihre warme, wind- und wasserfeste Kleidung über und trotzen so der Natur. Dass auch ihre Rennmaschine einen "Frostschutz" braucht, daran denken nur die wenigsten Sportler. Dabei kann doch jeder Radfahrer die Saison um viele Wochen oder sogar um mehrere Monate verlängern, wenn er seinen Renner mit Schutzblechen, Beleuchtung und "Winterreifen" ebenfalls wetterfest macht.

RoadBIKE gibt wichtige Tipps und zeigt die nötigen Teile, mit denen selbst Randonneure und Ganzjahresfahrer Nässe, Schmutz und Kälte trotzen. Neben diesen Profi-Lösungen mit fest installierten Teilen zeigt RoadBIKE auch kos­tengünstige und schnell montierte Alternativen für alle, die ohne großen Aufwand wetterfest in den Herbst und vielleicht sogar durch den Winter radeln wollen.

Schutzbleche: Damit Sie trocken bleiben

Zur festen Montage eignen sich die Schutzbleche Bluemels von SKS (24,99 Euro) hervorragend. Vor dem Kauf sollten Sie allerdings prüfen, ob zwischen den Befestigungsbolzen der Bremsen und Reifen genug Platz für die Schutzbleche bleibt – vor allem, wenn Sie breitere Gummis aufziehen möchten.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

SKS bietet die Schutzbleche für verschiedene Reifenbreiten an, doch manche Rahmen und Gabeln bieten generell zu wenig Platz.

Die Montage läuft für das vordere und hintere Schutzblech gleich ab: Zuerst lösen Sie den Befestigungsbolzen der Bremse, fädeln vor der Unterlegscheibe der Bremse das abgewinkelte Befestigungsblech der Schiebebrücke des Schutzblechs ein und ziehen die Schraube wieder fest (Bild oben).

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Dann befestigen Sie die Streben der Schutzbleche an den Sitzstreben beziehungsweise den Gabelholmen mit Befestigungsschellen (Bild li.) – diese liegen den Schutzblechen nicht bei, weil sie eigentlich für Trekkingräder mit Anlötteil vorgesehen sind.

Cateye bietet diese Schellen in vielen Durchmessern an (je 3 Euro). Bei sehr breiten Gabelholmen funktioniert diese Schellenlösung nicht, in diesem Falle montieren Sie die Schnellspann-Adapter von Tubus (24,95 Euro) und schrauben dort die Streben der Schutzbleche fest.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Nun fädeln Sie die Streben der Schutzbleche in den davor vorgesehenen Halterungen am Schutzblech ein und schrauben die­se so fest, dass noch genug Luft zwischen Schutzblech und Reifen bleibt (Bild re.).

Danach kürzen Sie die Streben und setzen die Schutzkappen auf.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Am hinteren Schutzblech befestigen Sie noch das vordere Schutzblechende mit dem mitgelieferten Kabelbinder am Sitzrohr (Bild li.). Prüfen Sie, ob die Reifen frei laufen und ziehen alle Schrauben fest.

Licht: Damit Sie sehen und gesehen werden

Wer oft bei Dunkelheit und Dämmerung fährt, sollte in eine feste Lichtanlage investieren. Nicht gerade preiswert, dafür belohnt solch ein Vorderlicht mit gleißend hellem Licht und macht unabhängig von Akkus.

Ganzjahresfahrer schwören auf einen hochwertigen Nabendynamo wie den nur 390 Gramm schweren SON 20R von Schmidt Maschinenbau (199 Euro) und die passende Lampe Edelux (139 Euro). Obendrein muss der Dynamo eingespeicht werden, was noch einmal knapp 100 Euro (Felge und Arbeitszeit) kostet.

Die Montage einer festen Lichtanlage ist (abgesehen vom Aufbau eines Vorderrades) unproblematisch:

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Die Halogenlampe montieren Sie mit der mitgelieferten Befestigungsschelle am Lenker (Bild re.), am besten im Stil der Randonneure direkt neben dem Vorbau unterhalb des Lenkers.

Verlegen Sie das Kabel der Lampe wie beim Tacho, indem Sie es entlang des vorderen Bremszugs führen und dann mit Kabelbindern am Gabelholm befestigen.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Beim Rücklicht sind Sie auf Akkustrom angewiesen, auch wenn Sie vorne mit einem Nabendynamo unterwegs sind. Montieren Sie an der Sattelstütze ein LED-Rücklicht wie das Cuberider von Sigma (9,95 Euro, Bild li.). Die LED-Dioden strahlen nicht nur hell nach hinten, sondern auch zur Seite.

Ein zusätzlich montierter Reflektor (rund 3 Euro) schadet nicht – denn gut gesehen zu werden, ist im herbstlichen Schummerlicht für Rennradfahrer eine Lebensversicherung.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Das Vorderrad mit Dynamo montieren Sie wie jedes andere Laufrad in den Ausfallenden der Gabel (Bild re.).

Achten Sie dabei auf die richtige Position des Anschlusses der beiden Stecker des Stromkabels für die Lampe. Kabel einstecken und fertig.

Reifen und Laufräder: Mehr Grip auf feuchter Straße

Auch wenn Sie im Sommer mit renntauglichen 23-Millimeter-Reifen fahren, im Herbst sollten Sie auf breitere Pneus umsteigen – viele Profis und die Experten der Reifenhersteller schwören auf deren besseren Pannenschutz und höheren Komfort auf verdreckten Straßen.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich die pannenanfälligen Leichtbau-Schläuche einmotten und allwettertaugliches Felgenband aufziehen.

Fahren Sie im Herbst und Winter immer Standardschläuche wie den rund 100 Gramm schweren Standardschlauch von Continental (6,50 Euro, Bild re.). So ein solides Modell bietet wesentlich besseren Pannenschutz als ein Leichtschlauch.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Haben Sie den Schlauch von der Felge gezogen, kontrollieren Sie bei dieser Gelegenheit gleich die Felgenbänder auf Risse, Falten und Verformungen.
Ein eingeklebtes Gewebefelgenband wie das Textilband von Velox (rund 3 Euro, Bild li.) kann nicht verrutschen; so bleibt kein Wasser im Felgenbett stehen.

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Benjamin Hahn
Rennrad-Service für den Herbst

Bei den Reifen hat mittlerweile jeder Hersteller mehrere haltbare Allroundreifen für schlechte Bedingungen im Angebot.

Drei Kriterien sollte ein guter Herbst-/Winterreifen erfüllen: Achten Sie auf eine griffige Gummimischung, die auch bei Nässe und Kälte Grip bietet; eine Pannenschutzschicht, die Rollsplitt, Ästen und Frostrissen im Asphalt widersteht, und auf größeres Reifenvolumen.

Prüfen Sie vor dem Reifenkauf, ob Ihr Rahmen und die gegebenenfalls montierten Schutzbleche genug Platz für einen 25er oder gar ein 28er bieten. Ein 25er wie der Durano von Schwalbe (33,90 Euro) erfüllt all diese Kriterien und passt in fast jeden Rahmen.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024