Preisgünstige E-Schaltungen fürs Rennrad
Shimano 105 Di2 vs. Sram Rival eTap AXS

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Mit seiner neuen 105 Di2 macht Shimano Srams Rival eTap AXS Konkurrenz im vergleichsweise günstigen Preissegment. ROADBIKE hat die zwei 12-fach-Gruppen verglichen.

Shimano 105 Di2 vs. Sram Rival eTap AXS
Foto: Hersteller/Getty Images

Strom wird endlich günstiger – zumindest am Rennrad. Mit dem Erscheinen von Srams Rival eTap AXS im April 2021 haben die US-Amerikaner das elektronische Schalten deutlich attraktiver gemacht – und so Marktführer Shimano gehörig ins Schwitzen gebracht. Denn obwohl die Japaner lange betonten, eine Di2 nicht unterhalb der höherpreisigen Top-Gruppen Ultegra und Dura-Ace anzubieten, haben sie im Sommer 2022 nachgezogen und ihre 12-fach 105 Di2 unter Strom gesetzt – zu einem ebenfalls sehr interessanten Preis.

Das Ringen von Sram und Shimano um die preisattraktivste elektronische Schaltung nutzt vor allem – Konkurrenz belebt das Geschäft – uns Rennradfahrern. Denn während bislang viele Sportler vor den Preisen für eine elektronische Schaltung zurückschreckten und deshalb weiter auf mechanische Antriebe setzten, macht der Preiskampf den Wechsel für viele zunehmend attraktiv. Denn E-Schaltungen bieten schließlich eine ganze Palette an Vorzügen gegenüber den klassischen, per Schaltzug bedienten Ensembles. Einmal sauber eingestellt, bestechen sie durch dauerhaft präzise Schaltvorgänge – kein Zug, der sich längen oder reißen könnte. Zusätzlich lassen sich elektronische Gruppen fast nach Belieben konfigurieren und individualisieren. Kein Wunder also, dass sich viele Nutzer einen Wechsel zurück zur mechanischen Schaltung nur schwer vorstellen können.

Doch der im Vergleich zu den Top-Gruppen günstigere Preis macht viele auch skeptisch: Wo wurde bei 105 Di2 und Rival eTap AXS der Rotstift angesetzt? Welche Kompromisse müssen Radsportler eingehen, die auf die Preisbrecher setzen? Und welcher Hersteller bietet den besten Einstieg? Wir haben Shimanos 105 Di2 und Srams Rival eTap AXS genau unter die Lupe genommen und verglichen – um den besten "Stromtarif" zu ermitteln

Worin liegen die Unterschiede zu den Highend-Gruppen?

Die gute Nachricht vorweg: Trotz ihres Mehrgewichts brauchen sich beide Gruppen vor ihren großen Geschwistern nicht zu verstecken. Shimanos 105 Di2 R7100 etwa kommt zwar rund 600 Gramm schwerer als das Flaggschiff Dura-Ace Di2, was vor allem an den verwendeten Materialien liegt. Die 105-Kassette etwa setzt auf Ritzel aus Stahl, an der Dura-Ace kommt auch Titan zum Einsatz.

Shimano 105 Di2
Shimano
Im Sommer 2022 vorgestellt: Shimanos elektronische 12-fach-Gruppe 105 Di2.

Außerdem auffällig: Der eher wuchtige Umwerfer entstammt den Di2-Vorgängern von Ultegra und Dura-Ace. Zudem kommt die 105 mit Hyperglide- statt Hyperglide+-Technologie – was die Geschmeidigkeit der Gangwechsel minimal reduziert, aber dennoch für saubere Schaltvorgänge sorgt. Dafür gehören (teil-)automatisierte Gangwechsel ebenso zum Funktionsumfang wie die verbesserte Disc-Performance – mit mehr Abstand zwischen Belägen und Scheibe für eine erleichterte schleiffreie Ausrichtung des Bremssattels.

Zwar verzichten die STIs auf die versteckten Schaltknöpfe auf dem Höcker, dafür bleibt innen mehr Platz: für jeweils zwei Knopfzellen, die eine Batterielaufzeit von etwa drei Jahren ermöglichen sollen. Bei den Top-Gruppen sitzt hier jeweils nur eine Knopfzelle.

Auch Srams Rival eTap AXS setzt in weiten Teilen auf die Technologie der höherwertigen Gruppen Force und Red. So sind etwa die Motoren, Funkeinheiten und Akkus identisch. Abstriche müssen Rival-Käufer hauptsächlich bei den verwendeten Materialien hinnehmen. So sind der Kurbelarm, die Schalthebel sowie das Schaltwerk teils aus Aluminium statt aus Carbon, was sich vor allem auf der Waage, aber kaum im Fahreindruck bemerkbar macht.

Hersteller
Sram legte im April 2021 mit seiner günstigsten Elektrogruppe, der Rival eTap AXS, vor.

Zudem ist im Schaltwerk eine Federkupplung verbaut, wohingegen Force und Red hier auf eine hydraulische Einheit setzen. Zusatzshifter für den Ober- oder Unterlenker lassen sich bei Shimano (hier Satellites genannt) nicht zusätzlich installieren. Srams sogenannte Blips hingegen sind mit der Rival eTap AXS kompatibel – Funk sei Dank.

Marktführer vs. Herausforderer

Modell

Shimano 105 Di2

Shimano Ultegra Di2

Shimano Dura-Ace Di2

Sram Rival eTap

Sram Force eTap

Sram Red eTap

Gewicht*

2996 g

2650 g

2385 g

3109 g

2812 g

2518 g

Preis**

ca. 1910 €

ca. 2720 €

ca. 4690 €

ca. 1470 €

ca. 1950 €

ca. 3990 €

*Herstellerangaben für Disc-Komplettgruppe, bestehend aus Akku, Bremsen-Set inkl. STI, Bremsscheiben, Innenlager, ggf. Kabel, Kassette, Kette, Kurbel, Schaltwerk, Umwerfer **UVP des Herstellers für ein 2-fach-Set-up

Wie unterscheidet sich die Schaltlogik von Shimano und Sram?

Sowohl die Japaner als auch die US-Amerikaner setzen auf ihre eigene, über alle Elektro-Gruppen hinweg bewährte Schaltlogik. Bei Shimano bedient der linke STI mit zwei Tasten wie üblich den Umwerfer, das Schaltwerk wechselt über zwei Tasten am rechten Hebel die Gänge – egal ob Dura-Ace, Ultegra oder 105. Via "E-Tube"-App lässt sich die Tastenbelegung zudem beliebig konfigurieren.

Shimano 105 Di2
Shimano
Shimano setzt auf seine bewährte Schaltlogik: Die rechte, hintere Taste bewegt das Schaltwerk nach rechts, der vordere Knopf schaltet hinten einen Gang leichter. Der linke, vordere Knopf schaltet aufs große Blatt, mit der hinteren Taste geht's aufs kleine Blatt.

Sram geht hier wie gewohnt einen etwas anderen Weg: Das Schaltwerk wandert per Klick auf linken Schalthebel auf einen leichteren Gang und legt über den rechten Hebel einen Zahn zu. Der Kettenblattwechsel erfolgt durch gleichzeitiges Drücken beider Hebel. Auf jeder Seite gibt’s hier nur eine Schalttaste. Welche "Logik" die bessere ist? Eine Frage der persönlichen Vorlieben – und der Gewohnheit.

Auch die Sram-Logik gilt an der Rival: Ein Klick rechts, und das Schaltwerk legt einen Zahn zu. Links wird’s hinten einen Gang leichter. Beide Tasten gleichzeitig wechseln das Kettenblatt.

Kann ich beide Schaltungen individuell konfigurieren?

Beide Hersteller bieten mit ihren Smartphone-Apps (Shimano: E-Tube; Sram: AXS App) die Möglichkeit, das Verhalten der Komponenten individuell anzupassen – einem der zentralen Kernargumente pro Elektroschaltung. So kann etwa der Umwerfer selbstständig das Kettenblatt wechseln, sollte die Kette zu schräg laufen. Auch lassen sich "verschleißintensive" Gangkombinationen wie groß/groß oder klein/klein sperren.

In den jeweiligen Apps lässt sich zudem das Schaltverhalten bestimmen. Etwa, ob durch längeren Tastendruck mehrere Gänge gleichzeitig geschaltet werden können oder ob das Schaltwerk beim Kettenblattwechsel hinten ein oder mehrere Ritzel "ausgleicht". Weiterhin ist die Feinjustierung des Schaltwerks via App möglich, sollte die Kette mal nicht wie gewünscht auf das nächste Ritzel wandern – so muss nicht wie bei einer mechanischen Gruppe die Einstellschraube am Schaltwerk bedient werden. Auch Firmware-Updates lassen sich über die Apps aufspielen.

Wer bietet die bessere Übersetzung?

Das 12. Ritzel erlaubt grundsätzlich breitere Übersetzungsspektren, ohne dass die Sprünge zwischen den Gängen zu groß werden. Daher lässt -- sich mit beiden Gruppen für jedes Terrain der passende Gang finden. Im Hause Shimano setzt man ausschließlich auf die klassische 2-fach-Kurbel, wahlweise mit 50/34 Zähnen (kompakt) oder 52/36 Zähnen (semikompakt). Dazu bietet Shimano zwei Kassetten an: mit 11–34 oder 11–36 Zähnen – also mit Reserven auch für fiese Rampen, sie sind aber dennoch vollgastauglich in schnellen Abfahrten.

Sram hingegen setzt wie auch mit der Force und Red auf kleinere Kettenblätter und Ritzel als der Kontrahent aus Japan – mit den Abstufungen 48/35 oder 46/33. In Kombination mit wahlweise 10–30 oder 10–36 Zähnen an der Kassette ergibt sich ein noch enger abgestuftes Übersetzungsspektrum als bei der 105 Di2 – die kleinstmögliche Kombination von 30x36 macht steile Anstiege sogar nochmals 2,9 Prozent "erträglicher" als Shimanos 34x36. Auch für schnelle Abfahrten hält Sram, trotz der kleineren Kettenblätter, die größere Übersetzung bereit – die Kombination 48x10 bringt 1,5 Prozent mehr Entfaltung als Shimanos 52x11.

Darüber hinaus stehen bei Sram – vor allem fürs Gravelbike – eine 43/30-Kurbel und ein 1-fach-Antrieb mit wahlweise 38, 40 oder 42 Zähnen am Kettenblatt zur Verfügung. Und für gerade mal 225 Euro Aufpreis stattet Sram die Rival-Kurbel mit einem (nur einseitig messenden) Quarq-Powermeter aus. Bei Shimano hingegen kommt die 105 Di2 ohne eigenen Leistungsmesser – hier sind bei Bedarf ggf. die recht teuren 12-fach-Powermeter-Kurbeln von Dura-Ace und Ultegra kompatibel.

Blue and Purple technology background circuit board
Getty Images
Übersetzungsverhältnisse im Vergleich: Srams Rival eTap AXS bietet das minimal breitere Spektrum im Vergleich zu Shimanos 105 Di2.

Worin unterscheiden sich die Bremsen?

Hier sind sich beide Hersteller weitestgehend einig: Der Scheibenbremse gehört die Zukunft am Rennrad. Folglich gibt es sowohl die 105 Di2 als auch die Rival eTap AXS derzeit nur als Disc-Variante. Die 105er-Bremsen können wie bei Ultegra und Dura-Ace wahlweise mit organischen oder mit Metallbelägen mit oder ohne Kühlrippen gefahren werden.

Ebenso sind 140er-, 160er- oder 180er-Scheiben kompatibel – wenn Rahmen und Gabel des Renners dafür ausgelegt sind. Im Gegensatz zur Ultegra und DuraAce verzichtet die 105 Di2 allerdings auf die Servo-WaveTechnologie in den Hebeln, die bei den beiden Top-Gruppen trotz größerem Belagabstand zu einem früheren Kontaktpunkt mit der Bremsscheibe führt und etwas geringere Handkräfte erfordert. Dafür wurde der Entlüftungsprozess – wie bei Dura-Ace und Ultegra – durch die nach außen weisende Entlüftungsschraube vereinfacht.

Shimano 105 Di2
Shimano
Shimanos 105 Di2 erlaubt Scheibengrößen von 140, 160 und – falls am Rad möglich – 180 mm.

Bei Sram kommt der Bremsgriff der Rival eTap AXS schlanker als bei Red und Force. Zudem besteht der Bremshebel aus Aluminium statt Carbon – ein kleiner Gewichtsnachteil also. Dafür soll die Bremsperformance laut Sram dieselbe wie bei den Top-Gruppen sein, auch weil das Design der Bremskolben identisch ist. Der Bremssattel ist für Scheibengrößen von 140 sowie 160 mm ausgelegt. Der Entlüftungsprozess funktioniert wie bei den höherwertigen Gruppen, nur dass die Öffnung am Bremssattel an der Rival mit einem Schraubgewinde anstelle einer Steckverbindung kommt.

Sram setzt auf die gleichen Bremskolben und -scheiben wie an den Top-Gruppen Force und Red.

Ist die Anbindung an ein Smartphone / eine Headunit möglich?

Grundsätzlich: ja! Beide Gruppen besitzen eine Bluetooth-Schnittstelle im Schaltwerk und können per Funk mit einem Smartphone oder einem Radcomputer kommunizieren – ein zusätzliches Bluetooth-Modul wie bei den 11-fach-Gruppen von Shimano ist nicht (mehr) notwendig. Über das Smartphone lässt sich die Schaltung nach individuellen Vorlieben konfigurieren (siehe oben).

In Verbindung mit einem Radcomputer / einer Headunit à la Garmin oder Wahoo können so etwa der Ladezustand des Akkus von Di2 oder eTap AXS sowie die ausgewählte Gangkombination, das Übersetzungsverhältnis etc. angezeigt werden. Einzige Ausnahme: Shimanos Di2-Gruppen lassen sich nicht (mehr) mit Computern von Hammerhead koppeln – seit der noch junge Anbieter vom Mitbewerber Sram übernommen wurde.

Kann ich einzelne Komponenten einer Gruppe upgraden oder tauschen?

Das ist grundsätzlich bei beiden Herstellern problemlos möglich, solange du sortenrein kombinierst: also Shimano mit Shimano und Sram mit Sram – bei der neuen Shimano 105 nur innerhalb der 12-fach-Gruppen. Familienintern sind die Komponenten beliebig auszutauschen – eine schwerere 105-Kassette kann so beispielsweise gegen das leichtere Dura-Ace-Pendant getauscht werden. Allerdings gilt es beim Wechsel von Schaltwerk und/oder Kassette die entsprechenden maximalen Kapazitäten zu beachten und gegebenenfalls die Kettenlänge anzupassen.

Die 12-fach-Kassette der Shimano 105 Di2 kommt mit 11-34- oder 11-36-Übersetzung. Die 12-fach-Kassetten der Ultegra und Dura-Ace sind kompatibel.

Ähnliches gilt auch bei Sram: Die 12-fach-Kassetten 10–28 und 10–33 von Red und Force können problemlos mit der Rival gefahren werden. Allein die 10–26-Kassette ist nicht kompatibel, da die Rival "nur" mit langem Schaltwerkkäfig kommt. Dank der vollständigen Kompatibilität der Rival-Komponenten mit der gesamten AXS-Familie von Sram lassen sich aber auch Mountainbike-Teile kombinieren. Interessant ist das vor allem für die Ausstattung am Gravelbike. Nur die 50/37-"Heldenkurbel" ist nicht für die Rival gedacht.

Srams 12-fach-Kassette für die Rival eTap AXS kommt in 10-30 oder 10-36. Wie bei Shimano sind alle 12-fach-Kassetten kompatibel.

Wie funktioniert die Stromversorgung?

Shimanos Di2 kommt traditionell mit einem zentralen Akku, der je nach Rad meist in der Sattelstütze oder im Unterrohr verbaut wird – und der per Kabel mit den übrigen Komponenten verbunden ist. Bei der 105 Di2 handelt es sich um die neuen Kabel EW-SD300-I, die an allen 12-fach-Gruppen zum Einsatz kommen und etwas schlanker und leichter sind als bei den 11-fach-Gruppen. Die drahtlosen Schalt-/Bremshebel benötigen hingegen keine Kabel mehr, Knopfzellen in den Hebeln liefern Strom für Schaltbefehle per Funk. An der 105 Di2 kommen sogar zwei – nicht ganz gängige – CR1632-Knopfzellen pro STI zum Einsatz, der Strom soll so für etwa drei Jahre reichen.

Zum Prüfen des Ladezustands müssen an einem Hebel beide Schalttasten zusammen mehr als eine halbe Sekunde gedrückt werden. Leuchtet die LED am Schalthebel gelb-grün, sind noch 11 bis 100 Prozent Ladung vorhanden. Leuchtet sie rot, verbleiben weniger als 10 Prozent. Bleibt die LED aus, sind die Knopfzellen leer. Für den zentralen Akku gibt Shimano eine sehr konservative Laufzeit von 1000 Kilometern an – nach ROADBIKE-Erfahrung kann er aber auch doppelt so lange halten. Ist der Akku leer, funktioniert zunächst der Umwerfer nicht mehr. Rund 50 km später ist dann auch am Schaltwerk Schluss – das reicht in den meisten Fällen allerdings noch für den Nachhauseweg.

Hersteller
Während Sram auf zwei untereinander austauschbare externe Akkus (links) an Umwerfer und Schaltwerk setzt, verbaut Shimano einen internen Akku setzt (rechts).

Sram verzichtet hingegen konsequent auf Kabel, die Schalthebel kommunizieren per Funksignalen mit Schaltwerk und Umwerfer, die jeweils von einem abnehmbaren Akku mit Strom versorgt werden. Die Laufzeit eines Akkus gibt Sram mit knapp 60 Betriebsstunden an, was bei einem 25erSchnitt rund 1500 Kilometer bedeutet, allerdings stark von der Anzahl der Schaltvorgänge und Kettenblattwechsel abhängt. In der Praxis ist oft deutlich früher Schluss. Vorteil Sram: Beide Akkus sind identisch und untereinander austauschbar. Sollte also dem Schaltwerk der Saft fehlen, kann der Umwerfer-Akku aushelfen – oder umgekehrt.

Eine kleine LED am Schaltwerk leuchtet bei mehr als 25 Prozent grün, bei unter 25 Prozent rot – und blinkt rot, wenn weniger als 15 Prozent zur Verfügung stehen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, steckt sich als Sram-Fahrer einen Ersatz-Akku in die Trikottasche. Übrigens sind alle Akkus der AXS-Serie kompatibel: Du kannst also auch den Akku eines anderen Rades – etwa vom Mountain- oder Gravelbike – verwenden. An den Hebeln verbaut Sram im Gegensatz zu Shimano jeweils nur eine gängige CR2032-Knopfzelle. Auch hier zeigt eine kleine Leuchte am Schalthebel bei jedem Gangwechsel den Ladezustand an, der sich zudem per AXS-App auslesen lässt.

Wie sieht es mit der Verfügbarkeit der beiden Gruppen aus?

Srams Rival eTap AXS ist seit April 2021 auf dem Markt. Dennoch beschreiben die Amerikaner auf ROADBIKE-Anfrage die Verfügbarkeit ihrer Gruppen für Endkunden im deutschsprachigen Raum als "nicht perfekt", rechnen aber mit einer Entspannung ab September 2022. Auch die neuen 105-Di2-Shimano-Gruppen sollen – so Shimanos Aussage – ab September 2022 endlich verfügbar sein.

Fazit

Sowohl Shimano als auch Sram haben mit ihren preisgünstigen Gruppen die Einstiegshürde in die Welt der E-Schaltungen deutlich abgesenkt und elektronisches Schalten erschwinglicher gemacht. Dennoch behält Sram beim Preis die Nase vorn: Rund 440 Euro weniger im UVP für eine Komplettgruppe sind eine Ansage – allerdings dürfte der tatsächliche Preisunterschied im Handel kleiner ausfallen, erst recht beim Kauf eines Neurades.

Zudem bietet Sram das breitere Übersetzungsspektrum sowie die Möglichkeit zur vielfältigen Kombination von Gelände- und Straßenparts. Shimano wiederum punktet mit einer in der Praxis längeren Akkulaufzeit und dem um etwas mehr als 100 Gramm geringeren Gewicht seiner Komplettgruppe.

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Erscheinungsdatum 05.03.2024