Garmin Varia Radar mit Kamera
Neus Varia Radar von Garmin: das RTC716

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Man hat hinten keine Augen? Doch! Garmins neues Varia-Radar mit Kamera warnt vor Fahrzeugen von hinten und kann auch Video aufzeichnen.

Garmin Varia Radar Dashcam
Foto: Garmin

Für 2022 kommt ein neue Varia Radargerät von Garmin auf den Markt. Das RTC716 ist Radarsensor, Rücklicht und Videokamera in einem. In der neuen RTC716 ist eine Dashcam integriert, die Video in 1080p oder 780p aufzeichnen kann. Verschiedene Kamera-Modi helfen dabei, die Akkulaufzeit zu maximieren. So kann die Kamera entweder durchgehend laufen oder bei längeren Fahrten im Radar-Modus verwendet werden, um den Akku zu schonen. Dabei wird die Videoaufnahme erst gestartet, wenn das Radar ein Fahrzeug erkennt. Bei einem Sturz oder Unfall speichert die Kamera automatisch Videoausschnitte vor, während und nach dem Ereignis.

Wie bei den anderen Varia-Modellen erkennt das Radar sich annähernde Fahrzeuge bereits ab ca. 140 Metern und gibt die Warnung an einen gekoppelten Garmin- Computer oder ein Smartphone weiter. Ein StVZO-konformes Rücklicht ist auch mit an Bord.

Garmin Varia Radar Dashcam
Garmin
Das neue Garmin Varia RTC716 mit Rücklicht und Kamera.

Kurz&Knapp

  • Name: Garmin Varia RTC716
  • StVZO-konformes Rücklicht
  • Kamera für 1080p- oder 780p-Aufnahmen
  • Neue Varia-App für iOS und Android
  • Preis: RCT716 399,95
  • Akku-Laufzeit: mit Videoaufnahme in 1080p bis zu 5 Stunden (Dauerlicht)/ 6 Stunden (Blinklicht (Herstellerangabe)
  • Erhältlich ab Juni 2022
  • Hier im Partnershop erhältlich
Garmin Varia Radar
Garmin
Das Varia RVR315 (links) und das RTL516.

Welche Garmin Varia Modelle gibt es?

Die Garmin Varia-Radars sind schon seit einigen auf dem Markt (Test von 2018 siehe unten). Die Modelle RTL516 und RVR315 sind weiterhin erhältlich. Das RTL516 verfügt über Radar und Rücklicht, ohne Kamera. Das RVR315 ist das Radar ohne Licht und Kamera. Alle Modelle kommen mit Adapter, so dass die Geräte sowohl an runden als auch an Aero-Sattelstützen befestigt werden können.

Die Varia-Geräte geben dem Rennradfahrer akustische und optische Warnsignale, wenn sich ein Fahrzeug von hinten nähert. Die Signale werden auf dem Garmin Radcomputer, der Smartwatch, oder der Smartphone App angezeigt.

Garmin Varia Radar
Garmin
Die Varia-Geräte funktionieren auch mit Smartphone-App.

Varia-App fürs Smartphone

Die Varia-App fürs Smartphone ist eine Möglichkeit, sich die Radar-Warnung anzeigen zu lassen. So kann man die Varia-Radars auch ohne Radcomputer oder Smartwatch nutzen. Praktisch für alle, die das Smartphone als Radcomputer oder zum Navigieren am Lenker montiert haben. Beim neuen Varia RTC716 hilft die App auch bei der Ausrichtung der Kamera. Hierzu kann man sich ein Live-Video anzeigen lasse und so prüfen, ob die Kamera korrekt eingestellt ist.

Das neuste Varia-Gerät RTC716 ist ab Juni 2022 erhältlich, die UVP liegt bei 399,95 Euro. Wer auf die Kamera verzichten kann, kann das RTL516 mit eingebautem Rücklicht für 199,95 Euro (UVP) bekommen. Ohne Rücklicht und Kamera kostet das Varia RVR315 149,95 Euro (UVP).

ROADBIKE hat den Vorgänger Varia RTL515 schon 2018 getestet:

Das Garmin Varia RTL515 (2018) im ROADBIKE-Test

Unterwegs macht sich das Radar gleich an die Arbeit und warnt per Piepston vor hernannahenden Fahrzeugen, meist schon deutlich früher als man sie hören kann. Garmin gibt die Reichweite mit rund 140 Metern an, was aus meiner Erfahrung sicherlich zutrifft. Auch mehrere Autos hintereinander oder auch Motorräder werden zuverlässig erfasst und angezeigt. Zusätzlich färben sich die seitlichen Ränder des Radcomputers gelb oder rot, je nach Nähe und Geschwindigkeit des Autos. Ist es vorbei, wechselt die Farbe kurz wieder auf grün, ehe sie verschwindet. Das funktioniert erstaunlich zuverlässig, allerdings mit einigen Einschränkungen:

  • Auch wenn man auf einem Rad-/Wirtschaftsweg neben der Straße unterwegs ist, werden die Autos vom Radar erfasst und angezeigt, selbst wenn der Weg nicht direkt, sondern mehrere Meter neben der Straße verläuft.
  • Bleibt der Abstand zum Auto konstant – etwa weil es abgebremst hat und auf einen geeigneten Moment zum Überholen wartet – verschwindet das Auto aus dem Radar. Biegt man dann ohne Schulterblick links ab und das Auto setzt gleichzeitig zum Überholen an, können gefährliche Situationen entstehen.

Wie sicher ist ein Garmin Varia Radar?

RB Garmin Varia Radar Detail
Christian Brunker/RoadBIKE
Das Garmin Varia Radar zeigt auch Autos an, wenn die Straße einige Meter neben dem Radweg verläuft.

Das Beispiel zeigt: Auch mit Radar sollte man sich nicht ausschließlich auf die Technik verlassen, ein Schulterblick vor dem Abbiegen bleibt unverzichtbar. Zudem kann das Radar auch nerven, etwa wenn es im Stadtverkehr quasi ständig piept. Es zwischendurch auszuschalten ist wegen des kleinen, oben auf dem Gerät angebrachten Knopfs auch nicht zu empfehlen. Immerhin ist die Akku-Laufzeit laut Garmin mit rund zehn Stunden ausreichend für die allermeisten Tagestouren, sodass man es nicht aus Stromspargründen zwischenzeitlich ausschalten muss.

Fazit: Garmin Varia RTL515 (2018)

200 Euro für ein Rücklicht mit Radarfunktion? Das ist eindeutig ein stolzer Preis, für den man Kosten und Nutzen sorgfältig gegeneinander abwägen sollte. Was gut gefällt, ist die frühzeitige Warnung vor herannahenden Autos, deutlich bevor man sie hören kann. So hat man jederzeit eine gute Übersicht über die die Verkehrssituation hinter sich – mit den erwähnten Schwächen. Auf einen Schulterblick vor dem (Links-)Abbiegen sollte man keinesfalls verzichten, und auch die Ohren sollte man sich nicht mutwillig mit lauter Musik beschalllen. Das Garmin Varia ist höchstens eine Ergänzung zu den eigenen Sinneswahrnehmungen, aber kein Ersatz.

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Erscheinungsdatum 05.03.2024