Im Test: Garmin Rally RK/RS
Garmin Rally RK/RS: Neues Powermeter-Pedal für Rennrad, Gravel und MTB

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Ein Leistungsmesspedal für Allesfahrer: Der Rally RK/RS erweitert das Powermeter-Portfolio von Garmin – und ermöglicht vergleichbare Wattmessung auf der Straße und im Gelände.

Garmin Rally RK/RS: Neues Powermeter-Pedal für Rennrad, Gravel und MTB

Wattmessung auf der Straße und im Gelände – das verspricht das neue Wattmesspedal Rally von Garmin. Das Pedal kommt entweder mit SPD-SL-, Look- oder SPD-kompatiblen Pedalkörper und kann auch vom Radfahrer selbst umgebaut werden. ROADBIKE konnte das Pedal schon vor Veröffentlichung testen.

Preise und Ausführungen

Wie erwähnt gibt es das Garmin Rally Pedal in drei verschiedenen Cleat-Ausführungen. Die Rennrad-Versionen Rally RS (SPD-SL) und Rally RK (Look Keo) gibt es als ein- und beidseitige Versionen. Bei der einseitigen Version werden nur die Wattwerte von einem Pedal gemessen und anschließend verdoppelt.

Das Rally RS100 und RK100 gibt es für 649,99 Euro. Selbstverständlich erhält man auch bei der einseitigen Version zwei Pedale, aber nur das linke enthält die Messtechnik. Wer auf beidseitige Messung wert legt, greift zum Rally RS200 und RK200. Die beiden Sets gibt es fü 1099,99 Euro.

Für die SPD-Version der Garmin Rally muss man etwas tiefer in die Tasche greifen. Das Rally XC100 mit einseitiger Messung kostet 699,99 Euro, für die beidseitige Messung werden 1199,99 Euro fällig.

Ein Pedal für alle Cleats

Clever: Der entweder Shimano-SPD-SL- (Modellbezeichnung: RS) oder Look-kompatible Pedalkörper (RK) lässt sich selbstständig für den Einsatz im Gelände umbauen – basierend auf dem weit verbreiteten SPD-System aus dem Hause Shimano. So bleibt ein und derselbe Powermeter sowohl auf der Straße als auch im Gelände nutzbar, was leistungsorientierten Fahrern vergleichbare Wattwerte liefert. Die MTB-/Gravel-Pedalkörper Rally XC100/200 sind separat (als Kit für 249,99 Euro) erhältlich. Der Umbau erfordert kein besonderes Geschick, dauert aber 5–10 Minuten. Erfreulich: Für den Umbau ist kein Spezialwerkzeug nötig, nur ein Inbus-, ein 15-mm-Pedalschlüssel und ein kleiner Kreuzschlitz-Schraubendreher.

Umgekehrt ist das selbstverständlich auch möglich. Wer ein SPD-kompatibles Garmin Rally XC100/200 Pedal für den Cross-, Gravel- und Mountainbike-Einsatz besitzt, kann es für den Straßeneinsatz mit dem SPD-SL- oder Look-Pedalkörper (je 199,99 Euro) umrüsten.

Garmin bietet den Rally für die Straße als Shimano-Version (im Bild) oder Look-kompatibel an.

Montage und Einrichtung des Rally

ROADBIKE hat die Shimano SPD-SL-Version mit beidseitger Messung getestet, das Garmin Rally RS200. Die Montage der Pedale gelingt, wie schon beim Garmin-Vorgänger Vector 3, kinderleicht: anschrauben, festziehen – fertig. Lästige Zusatzpods? Fehlanzeige! Zwar fehlt ein 15-mm-Pedalschlüssel im Lieferumfang, der sollte sich aber in jeder gut sortierten Werkzeugkiste finden. Das Anschrauben per Inbus klappt nämlich nicht – zentral in der Pedalachse sitzt eine Status-LED.

Die Einrichtung des Rally funktioniert intuitiv via Radcomputer, im Test mit einem Modell von Garmin genauso wie mit einer Headunit von Wahoo: Einfach Pedale kurz drehen, die Headunit nach Sensoren suchen lassen, verbinden, Kurbel­länge eingeben und "kalibrieren" wählen. Das linke ist das Masterpedal, das per ANT+ oder Bluetooth an die Headunit funkt – oder zur Trainings-Software beim Indoor-Einsatz. So muss das Signal nicht erst für die Nutzung auf der Rolle extra gebündelt werden. Künftige Softwareupdates für den Rally lassen sich bequem über die Garmin-Connect-App per Smartphone aufspielen.

Die XC-Variante für den Geländeeinsatz kommt nur mit Shimanos verbreitetem SPD-System.

Der Rally im Praxistest

In der Nutzung war kein Unterschied zum (künftig nicht mehr produzierten) Vector 3 spürbar: Die Pedale liefern zuverlässige und reproduzierbare Werte. Garmin gibt die Messgenauigkeit mit +/–1 % an. Die optische Ähnlichkeit zum Vector 3 indes trügt: Laut Garmin wurde die Elektronik neu entwickelt und soll kein bloßes Update darstellen. Auch der Batteriedeckel wurde überarbeitet – bei älteren Vector-3-Modellen sorgte der teilweise nach einem Batterietausch für Wackelkontakte – und so für Datenaussetzer.

Apropos Batterie: Die CR-1/3-N-Zelle hält laut Garmin bis zu 120 Stunden und lässt sich schnell selbst tauschen. Für 1100 Euro gibt es den Rally als beidseitig messendes System RK/RS 200, die linksseitige Variante (RK/RS100) kostet 650 Euro.

Fazit

 Powermeter für Straßen- und Offroad-Einsatz

 leichte Montage

 Offroad-Pedalkörper recht teuer

Eric Gutglück, Redakteur: "Derselbe Powermeter für die Straße und fürs Gelände, deshalb keine Abweichung durch verschiedene Systeme: Garmins Rally macht die Leistungsmessung vergleichbar."

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Erscheinungsdatum 09.04.2024