Look SRM Exakt Powermeter
Exakt: Wattmess-Pedale von Look und SRM im Test

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Einen pedalbasierten Powermeter mit dauerhafter Wasserfestigkeit – das verspricht der "Exakt" von Look und SRM. Wir haben das System getestet.

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Foto: Look SRM

kurz und knapp

  • Funkübertragung per ANT+ und Bluetooth
  • ca. 100 Stunden Betriebsdauer mit einer Ladung
  • ab 799 Euro (einseitige Messung)

Die wichtigsten Infos

Look und SRM, zwei Hersteller, die Benchmarks gesetzt haben: Look als Erfinder des Klickpedals, und SRM als die Referenz, wenn es um Fahrrad-Leistungsmessung geht. Für ihren gemeinsam entwickelten pedalbasierten Powermeter versprechen die beiden dauerhafte Wasserdichtigkeit, automatische Temperaturkompensation für exakte Messungen unter allen Bedingungen sowie Funkübertragung per ANT+ und Bluetooth. Den Strom für ca. 100 Stunden Betrieb liefern Akkus, die per Magnetstecker geladen werden.

Die Preise für die Leistungsmess-Pedale von Look und SRM starten bei 799 Euro für die einseitige Messung. Beidseitige Messung kostet 1399 Euro. Ein Bundle aus Pedalen für die beidseitige Messung inkl. SRM PC8 Radcomputer ist für 2179 Euro zu haben.

ROADBIKE-Testeindruck

 zuverlässige Messwerte

 USB-aufladbar

 einfache Montage

 nur ein Kabel im Lieferumfang

 aufwendige Kalibrierung

Leistungsmessung im Pedal ist beliebt bei Besitzern mehrerer Räder – im Handumdrehen lassen sich die Pedale zwischen den Rädern tauschen. Im Gegensatz zur kurbelbasierten Wattmessung stehen dabei keine Kompatibilitätsprobleme wie Innenlagergrößen oder Kurbelarmlängen im Weg.

Der LOOK SRM Exakt Dual Powermeter macht diesbezüglich keine Ausnahme und sammelt so bereits bei der Montage erste Pluspunkte. Schwieriger gestaltet sich hingegen die anschließende Kalibrierung: Zunächst muss der blaue Pfeil auf der Pedalachse gen Tretlager ausgerichtet und das Pedal festgezogen werden. Anschließend die Kette vom kleinen Ritzel abnehmen und das Pedal in 6-Uhr-Stellung bringen.

Nun wird es abenteuerlich: Mit der Hand muss eine Kraft von mindestens zehn Kilogramm auf dem Pedal lasten, während gleichzeitig mit Maul- und Inbusschlüssel die Leistungsnadel in der App auf dem Smartphone "genullt" wird – ein dritter oder gar vierter Arm sind hierbei hilfreich, ja erforderlich. "Die Wattzahlen können niemals stimmen", schießt bei diesem Tun ein kurzer Gedanke durch den Kopf.

Doch was seltsam anmutet, führt zum Ziel – und liefert durchaus reproduzierbare und zu anderen Systemen vergleichbare Werte. Dennoch erscheint die Kalibrierung etwas umständlich, vor allem wenn die Pedale "mal eben" an ein anderes Rad montiert werden sollen – denn genau das entspricht ja der typischen Nutzung von EWattmess-Pedalen. Die Einrichtung der Pedale via Exakt-App funktioniert dafür selbsterklärend per Bluetooth: einfach zur Aktivierung kurz beide Pedale drehen, jeweils per App suchen und verbinden.

Der Ladezustand beider Pedale ist separat ausgewiesen – etwa 100 Betriebsstunden schafft das System laut Hersteller, ein durchaus stolzer Wert für einen internen Akku. Zum Wiederaufladen wird das Pedal an der Achse einfach per mitgeliefertem USB-Kabel mit proprietärem Anschluss verbunden. Eine Leuchtdiode zeigt den Fortschritt: Rot bedeutet laden, Gelb heißt fast fertig und bei Grün ist der Akku voll aufgeladen. Leider zählt nur ein Kabel zum Lieferumfang, sodass sich die beiden Pedale nur nacheinander laden lassen.

Während der Fahrt überzeugten die Exakt Dual im Test durchgängig: Die Kopplung mit einem Radcomputer (Headunit) klappte problemlos, die Pedalplatten sind Look-kompatibel. Auf etwa 1000 Testkilometern traten keine Leistungsausreißer oder -lücken auf. Selbst bei Antritten und Tretpausen reagierte der Powermeter schnell und funkte entsprechend hohe/niedrige Werte an den Computer. Regen und Schmutz konnten dem System dabei nichts anhaben.

Auch auf der Rolle funktionierten die Exakt Dual trotz der zwei separaten Leistungssignale tadellos: Einfach in der Exakt-App den Haken bei "Zwift-Modus" aktivieren – schon werden beide Signale "gebündelt", was die Kopplung mit der Trainingssoftware ermöglicht.

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5 / 2024
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Erscheinungsdatum 09.04.2024