Neu: Campagnolo Bora Ultra WTO und Bora WTO
Campagnolo überarbeitet Bora-Laufradmodelle

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Breiter, aerodynamischer, leichter: Campagnolo überarbeitet seine Laufradmodelle Bora Ultra WTO und Bora WTO.

Campagnolo präsentiert neue Laufräder Bora WTO.
Foto: Campagnolo

Vor 30 Jahren präsentierte Campagnolo erstmals Laufräder mit dem Namen Bora und zählte damit zu den Pionieren im Systemlaufradbau – nun bekommen die High-End-Laufräder Bora Ultra WTO und Bora WTO ein umfangreiches Update. Campagnolo verspricht "ein raffiniertes Design, eine extrem präzise Kontrolle des Fahrverhaltens, noch aerodynamischere Formen und ein weiter reduziertes Gewicht".

Campagnolo präsentiert neue Laufräder Bora WTO.
Campagnolo

Zwei Ausführungen der Bora-Laufräder werden angeboten, die sich preislich zwischen 2590 und 3690 Euro bewegen.

In harten Zahlen ausgedrückt: Die Maulweite der Felgen wächst auf 23 Millimeter, was dem gängigen Trend zu breiteren Reifen entspricht und auch schon bei den Speed- sowie den Wind-Modellen von Campas Tochterfirma Fulcrum umgesetzt wurde. Anders als bei jenen setzt Campagnolo aber bei den beiden neuen Bora-Laufrädern auf die optisch auffällige G-3-Einspeichung.

Campagnolo präsentiert neue Laufräder Bora WTO.
Campagnolo

Mit 23 Millimetern Maulweite sind die neuen Bora-Laufräder von Campagnolo ganz zeitgemäß auf breitere Reifen ausgelegt.

Ein Entwicklungsschwerpunkt war die Aerodynamik: Die Integration zwischen Felge und Reifen ist laut Campagnolo so konzipiert, dass sie ein tropfenförmiges Profil aufweist, mit dem Ergebnis, dass ein dynamischerer Luftstrom entsteht. Tatsächlich soll der frontale Windwiderstand um 13 % geringer sein als beim Vorgängermodell, während er bei Seitenwind von 15 Grad um bis zu 80 % sinkt.

Campagnolo präsentiert neue Laufräder Bora WTO.
Campagnolo

Dank neuer Felgenformen will Campagnolo die Aerodynamik seiner Bora-Laufräder um 13 Prozent gegenüber der Vorgängerversion verbessert haben.

Was das Gewicht betrifft, so will Campa an den Felgen im Vergleich zur Vorgängerversion um bis zu 135 Gramm abgespeckt haben. Dank dem auch bei Fulcrum eingesetzten H.U.L.C.-Formenbau (Handmade Ultra-Light Carbon) sei ein optimales Gleichgewicht zwischen Carbonfaser und Harz möglich. Für die Top-Version Bora Ultra WTO meldet Campagnolo 1285 Gramm Gewicht für das Set aus Vorder- und Hinterrad.

Hingucker ist das neue C-LUX genannte Finish der Carbonfelgen, in deren Hochglanz-Optik man sich spiegeln können soll. Der neue Produktionsprozess macht eine Lackierung überflüssig, was Gewicht einspart. Dass die Felgen tubeless-tauglich sind und der gesamte Laufradsatz "nur" noch für Scheibenbremsen, nicht aber für Felgenbremsen angeboten wird, ist heutzutage fast selbstverständlich.

Campagnolo präsentiert neue Laufräder Bora WTO.
Campagnolo

Das C-Lux-Felgenfinish in Hochglanzoptik soll der Hingucker sein bei den neuen Campagnolo Bora WTO-Laufrädern.

Zwei Varianten bietet Campagnolo an: Die höherwertigen Bora Ultra WTO mit sieben Dreiergruppen der Speichen, in der Felge versenkten Speichennippel, höhrwertigen Carbonfasern und C.U.L.T.-Keramiklagern sowie die Bora WTO mit acht Dreiergruppen Speichen, außen liegenden Speichennippeln und USB-Lagern. Darüber hinaus gibt es beide Bora-Ausführungen in je drei Felgenhöhen: 35, 45 und 60 Millimeter.

Bleibt die Frage nach dem Preis: Die Bora WTO-Laufräder sind zu einem Verkaufspreis ab 2590 Euro erhältlich, für die Bora Ultra WTO-Laufräder ruft Campagnolo 3690 Euro auf.

Campagnolo präsentiert neue Laufräder Bora WTO.
Campagnolo

Die Vorderradnabe kommt mit Carbonkörper.

Test der Vorgängermodelle, Artikel vom 21.04.2021

Campagnolo bringt neue Carbon-Laufräder auf den Markt – und geht preislich in die Vollen: Stolze 3150 Euro rufen die Italiener für ihren jüngsten Wurf auf. Der Kunde erhält dafür im Windkanal entwickelte High-End-Teile mit wahlweise 33, 45 oder 60 Millimeter hohen Carbon-Felgen, Carbon-Naben mit Keramiklagern und goldenen Schriftzügen. Das ungelochte Felgenbett ist tubeless-ready, die Nippel sind aerodynamisch günstig in der Felge versenkt, elliptische Speichen sollen Luftverwirbelungen reduzieren. Das Set gibt es ausschließlich für Scheibenbremsen.

Bjoern Haenssler
Goldene Schriftzüge (und der Preis) zeugen von Campagnolos Anspruch, mit den neuen Bora Ultra WTO-Laufrädern einen gewissen Luxusartikel kreiert zu haben.

Fast drei Jahre Entwicklungszeit und -arbeit stecken in den neuen Laufrädern. Ergebnis laut Campagnolo: ein Laufradsatz, der leichter, schneller und steifer als seine Vorgängermodelle sein soll. Die interne Felgenbreite von 21 Milimetern entspricht dem Standard moderner Laufräder, die Außenbreite beträgt 27,4 Millimeter. Campagnolo empfiehlt eine 25-mm-Bereifung. Das Set-Gewicht für die 33-mm-Version: 1385 Gramm. Die 45-mm-Version (1425 Gramm) und die 60-mm-Ausführung (1530 Gramm) bringt entsprechend mehr Gewicht auf die Waage.

Bjoern Haenssler
Die Vorderradnabe kommt mit einer Carbon-Nabenhülse in sehr edel anmutender Optik.

Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar feierte im Februar diesen Jahres den Gesamtsieg bei der UAE-Tour auf den Bora Ultra WTO. Und auch im ersten ROADBIKE-Fahreindruck wussten die Laufräder zu überzeugen. Verbaut an einem Atmos, einem sportiven Gravel-Renner der jungen Marke Parapera aus Bayern, fiel der Fahreindruck durchweg positiv aus: Die Bora Ultra WTO beschleunigen schnell, sind spritzig und fahrstabil, die ungewöhnliche Optik der Carbon-Struktur betört.

Bjoern Haenssler
Montiert waren Campas neue Edel-Laufräder an einem Speed-Gravelbike: dem Atmos der jungen bayerischen Marke Parapera.

Ein dezentes "Bollern" der Hochprofillaufräder motiviert beim Fahren, und hat man die Laufräder einmal auf Touren gebracht rollen sie dank der leichtläufigen Keramik-Kugellager und des Segeleffekts beständig schnell. Ob einem die Performance den Preis von über 3000 Euro wert ist, ist eine individuelle Frage des Geschmacks (und des Geldbeutels). Der einzige echte Kritikpunkt ist jedoch: Vorderrad und Tubeless-Reifen von Schwalbe harmonierten nicht – trotz ungelochten Felgenbetts, korrekter Montage und der Verwendung von Dichtmilch, verlor der Reifen schnell Luft: Laut RB-Messung 0,5 bar innerhalb einer Stunde, über Nacht war der Pneu regelmäßig komplett leer. Das ist kein Fehler der Laufräder – andererseits möchte man in dieser Preiskategorie nun wirklich keine Abstriche machen oder Kompromisse eingehen...

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Erscheinungsdatum 09.04.2024