Erster Test: Campagnolo Super Record Wireless
Campagnolo bringt neue drahtlose Super Record-Gruppe

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Kabelloses schalten, neue Übersetzung, neue Griffe – Campagnolo bringt eine runderneuerte Super Record Wireless. Wir sind die Gruppe schon gefahren.

Campagnolo bringt neue drahtlose Super Record-Gruppe
Foto: Campagnolo/Nicola Vettorello

Kurz&Knapp

  • Name: Campagnolo Super Record Wireless
  • Besonderheiten: kabellos elektronisch schalten, neue Schaltlogik ohne Daumenhebel, 10er-Ritzel, neue Kettenblattabstufungen, Made in Vicenza
  • Anzahl Ritzel: 12
  • Gewicht: 2520 g
  • Preis: 5200 Euro
  • Bremsen: Disc (140er oder 160er Scheiben)
  • Kassetten: 10-25, 10-27, 10-29
  • Kurbeln: 50/34, 48/32, 45/29
  • Kurbellängen: 165, 170, 172,5, 175
  • Erhältlich: ab sofort
ROADBIKE/Moritz Pfeiffer
Das Testrad in Vicenza: Wilier Filante mit Campagnolo Super Record Wireless.

Campagnolo Super Record Wireless

Campagnolo hat seine Top-Gruppe Super Record grundlegend überarbeitet. Die neue Super Record Wireless schaltet nun drahtlos elektronisch und ist "ein großer Schritt vorwärts für Campagnolo", wie Product Manager Alessandro Paci bei der Präsentation am Firmensitz im norditalienischen Vicenza betonte. Campagnolo verspricht für die neue Top-Gruppe ein neues Fahrerlebnis, ein überlegenes Bremssystem, eine perfekte Übersetzungsbandbreite sowie eine einfache Wartung – und benennt damit jene Felder, auf denen Weiterentwicklungen stattgefunden haben sollen.

ROADBIKE/Moritz Pfeiffer
Die neuen Ergopower: Die Kontrollzentrale der neuen Campagnolo Super Record Wireless kommt mit neuer Ergonomie und neuer Schaltlogik - zwei Tasten hinter dem Bremshebel statt Daumenschalthebel.

Die vielleicht sichtbarste Änderung: Traditionshersteller Campagnolo hat das Alleinstellungsmerkmal Daumenschalthebel über Bord geworfen. "Er steht für Campagnolo", so Paci, "aber er hat auch polarisiert – manche haben ihn geliebt, andere gehasst." In der Tat war die Bedienung vom Unterlenker insbesondere für Fahrerinnen und Fahrer mit kleinen Händen mitunter eine Herausforderung – andererseits hatte sich die Form des Daumenschalthebels im Verlauf der Jahre ergonomisch zu ihrem Vorteil entwickelt, etwa durch Verlängerung nach unten. Trotzdem: Campagnolo wagt den radikalen Schritt, verzichtet auf den Daumenschalthebel und platziert statt dessen bei der neuen Super Record Wireless (das EPS fällt weg) zwei übereinander liegende Schalttasten pro Bremshebel: In der Werkseinstellung schaltet die obere Taste am rechten Ergopower auf ein größeres Ritzel, die untere auf ein kleineres; am linken Ergopower bewegt die obere Taste die Kette auf das große Kettenblatt, die untere Taste auf das kleine. Die Funktion der Tasten ist über eine neue App allerdings frei konfigurierbar.

Infos und erster Praxistest

Im ersten Praxiseindruck rund um Vicenza gefiel die neue Tastenanordnung, die neue Schaltlogik ging nach anfänglichem, vereinzelten Verschalten schnell in Fleisch und Blut über. Und egal mit welchem Finger man schaltet – die Fingerkuppe ruht fest in den kleinen "Löchern" der Schalttasten, ein Abrutschen ist ausgeschlossen, vermutlich auch mit langen Winterhandschuhen. Die Geschwindigkeit beim Schalten liegt subjektiv auf dem Niveau der ebenfalls vollständig kabellosen Sram-AXS-Antriebe – Shimanos Di2 hingegen schaltet gefühlt noch einen Tick schneller, vor allem am Umwerfer. Allerdings bewegen sich alle drei Anbieter auf sehr hohem Niveau.

Campagnolo/Nicola Vettorello
Nach einigem Verschalten zu Beginn gewöhnt man sich schnell an die neue Schaltlogik der Campagnolo Super Record Wireless.

Die Griffkörper der Ergopower sind darüber hinaus schlanker und geringfügig länger geworden und greifen sich sehr angenehm. Etwas irritierend ist allenfalls der Leerraum hinter dem Bremshebel, der laut Campa dem Hebelweg beim Bremsen geschuldet ist.

Apropos Bremsen: Am geschwungenen Bremshebel liegen die Finger gut an, was sowohl aus Bremsgriff- als auch Unterlenkerhaltung jederzeit volle Kontrolle, sicheres Verzögern und feines Dosieren der Bremskraft ermöglicht. Die Bremssättel und insbesondere die Bremsscheiben wurden ebenfalls überarbeitet. Letztere verfügen über einen neuen Spider, eine zusätzliche Kühlrippe soll dafür sorgen, dass die Scheibe nicht überhitzt. Zumindest bei den trockenen Bedingungen der Ausfahrt in Vicenza verzögerte das System einwandfrei, steckte auch längere "Fehlbremsungen" mit schleifender Bremse klaglos und ohne "Scheibenklingeln" weg – die Bremskraft entwickelt sich progressiv, bei Bedarf packt die Bremse mit enormer Power zu. Insgesamt vermittelte die neue Campa-Bremse soviel Sicherheit, dass wir es bergab trotz unbekannter Strecke und unbekanntem Rad auf technischen, serpentinen-reichen Straßen krachen lassen konnten. Eine Version mit Felgenbremse soll es übrigens vorerst nicht geben.

ROADBIKE/Moritz Pfeiffer
Die Bremse mit neu entwickelten Bremsscheiben und neuem Bremssattel überzeugt mit unverwechselbarem Bremsgefühl und wohl dosierbarer, auf Wunsch sehr hoher Bremskraft.

Um in den Genuss einer Abfahrt zu kommen, muss man erstmal klettern – und hier zeigt sich die neue Übersetzungsphilosophie von Campagnolo. Wie Sram setzen die Italiener ab sofort beim kleinsten Ritzel auf 10 Zähne. "Nur" noch drei, vergleichsweise kleine Kassettenabstufungen werden angeboten: 10-25, 10-27 und 10-29, was elegant auf den "Mountainbike-Look" am Hinterrad verzichten lässt. Weiterer Vorteil: Die eng gestufte Kassette mit Ein-Zahn-Sprüngen und erst am oberen Ende 2er- bzw. 3er-Sprüngen ermöglicht ein sehr flüssiges Pedalieren. Größere Gangsprünge oder das unschöne Gefühl, zu "dick" oder zu "dünn" zu treten, den perfekten Gang aber nicht zu finden? Fehlanzeige!

Damit die Übersetzung nicht zu "dick" wird, verkleinert Campagnolo übrigens – ähnlich wie zuvor Sram – die Größe der Kettenblätter: Kurbeln gibt es ab sofort in den Abstufungen 50/34, 48/32 und 45/29. Bei der Testfahrt in Vicenza war eine 48/32 mit 10-29er-Kassette montiert – an den teils steilen Hügeln des Veneto eine durchaus knackige Wahl (oder unsere Bergform ist zu schlecht). Wer in den Bergen Spaß haben will, insbesondere am letzten Anstieg einer langen Ausfahrt, sollte lieber zur 45/29-Kurbel greifen und mit 10-29er-Kassette eine 1-1-Übersetzung genießen (Lesetipp: So findet ihr den richtigen Gang am Berg).

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Bildschön, mit neuen Kettenblattgrößen und bereits für einen bald erhältlichen Campagnolo-Leistungsmesser vorbereitet: die Carbonkurbel der Campagnolo Super Record Wireless.

Übrigens: Wie von Campagnolo gewohnt sind Design und Oberflächen-Finish der Teile eine Augenweide. Insbesondere die Kurbel, an der eine Aussparung bereits einen Powermeter vermuten lässt, der aktuell aber noch nicht angeboten wird, ist ein Hingucker. Neben hochwertigen Carbonfasern kommen Titan und Aluminium zum Einsatz. Feinheiten wie das kleine Campagnolo-Logo auf dem Schaltwerk zeugen von Liebe zum Detail und lassen die Herzen von Campa-Fans höher schlagen. Mit ihren Akkus sind Schaltwerk und Umwerfer aber deutlich größer geworden, vor allem das Schaltwerk ist ein ordentlicher Brummer – umso mehr, wenn man am Hinterrad fahrend von hinten drauf schaut.

Apropos Akkus: Diese lassen sich per USB-Kabel mit Magnetanschluss laden – wahlweise am Rad, aber auch abseits davon, denn die Akkus können mit wenigen Handgriffen demontiert werden. Campagnolo wäre nicht Campagnolo ohne kleinere Wunderlichkeiten: Die Akkus von Schaltwerk und Umwerfer sind unterschiedlich geformt und können nicht von vorne nach hinten oder retour getauscht werden. Das Wiedereinsetzen des Schaltwerk-Akkus ist zudem etwas frickelig und verlangt Kraft.

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Erinnert an Sram: Campagnolos neue Super Record Wireless kommt mit herausnehmbaren Akkus, die aber nicht zwischen Schaltwerk und Umwerfer getauscht werden können. Eine komplette Ladung soll 750 Kilometer Reichweite bieten.

Positiv: Ein vollständiger Ladevorgang soll nur eine Stunde dauern, als konservative Schätzung nennt Campagnolo bei komplett aufgeladenen Akkus und intensivem Schalten 750 Kilometer Reichweite. Die elektronische Schaltkomponenten sind nach IP69 wasser- und staubdicht, auch am Tretlager kommt eine patentierte staubdichte Außendichtung zum Einsatz.

Gewicht & Preise, strenge Fragen & strategische Ausrichtung

Dass sich Campagnolo seine neue Top-Gruppe teuer bezahlen lässt, war zu vermuten: 5200 Euro rufen die Italiener für ein komplettes Ensemble auf, das übrigens 2520 Gramm wiegen soll und damit auf Augenhöhe mit den Top-Gruppen der Konkurrenz von Shimano und Sram liegt.

Apropos Sram: Einige Features der neuen Super Record Wireless erinnern verblüffend an Technologien der US-Amerikaner, so etwa das drahtlose Schalten, 10er-Ritzel und kleinere Kettenblätter sowie die herausnehmbaren Akkus und deren Reichweite. Darauf angesprochen wiegelt man bei Campagnolo ab: "Wir sind anders", betont Product Manager Alessandro Paci, "unsere Super Record Wireless ist, abgesehen von Rohmaterialien, 100 Prozent made in Vicenza. Hier, mitten in der EU, sitzen unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die Fertigung, das Marketing, der Verkauf, hier sind unsere Teststrecken, auf denen wir Prototypen testen – unser Produkt entsteht nicht über den gesamten Erdball verteilt, das unterscheidet uns von den Global Playern unserer Konkurrenz." Diese hätten übrigens "die Straße mit Patenten gepflastert", wie Firmenchef Valentino Campagnolo einräumt, die neue Super Record Wireless respektiere diese jedoch.

Doch warum nicht 13-fach, wie bei der Gravelgruppe Ekar schon Standard und technisch auf den neuen N3W-Freiläufen problemlos möglich? "Die Übersetzungsbandbreite ist durch die neuen Kassetten- und Kettenblattabstufungen größer geworden als zuvor und reicht nach unserer Ansicht völlig aus", so Product Manager Paci, "13-fach würde zudem mehr Gewicht bedeuten."

ROADBIKE/Moritz Pfeiffer
Kleine Enttäuschung: 12 Gänge statt 13 - wie bei der Gravelgruppe Ekar schon seit längerem bewährt. Dafür hat das kleinste Ritzel nur 10 Zähne und ermöglicht eine große Übersetzungsbandbreite ohne große Gangsprünge.

Bleibt die Frage, wer die potenziellen Käufer der teuren Super Record Wireless sein sollen, ob auch günstigere Gruppen die neu vorgestellten Technologien übernehmen werden und wie sich Campagnolo allgemein strategisch positioniert. Davide Campagnolo, Firmenchef von Campa-Tochter Fulcrum, sagte dazu im Gespräch mit ROADBIKE: "Campagnolo war und ist eine Premiummarke. Die Super Record Wireless ist der Auftakt für zahlreiche weitere Produkte, die im Bereich der Schalt-Brems-Komponenten und Laufräder in den kommenden Monaten folgen werden, auch zu günstigeren Preisen. Wir wollen aber immer das Besondere bieten – und werden in jedem Segment, auch bei den Gruppen der gehobenen Mittelklasse, preislich immer am oberen Ende rangieren. Bei Campagnolo wird es keine Billiglösungen geben." Als Hauptabsatzmärkte sieht Davide Campagnolo Europa, insbesondere Italien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien. In Asien seien Japan und China wachsende Märkte, großes Potenzial böten neben Lateinamerika zudem die USA.

Fazit ROADBIKE

Von wegen Traditionsunternehmen – Campagnolo hat Mut bewiesen, sich von einem jahrzehntelangen Alleinstellungsmerkmal wie dem Daumenschalthebel zu trennen. Die technischen Lösungen erinnern an Sram, allerdings mit eigener Handschrift. Funktional überzeugt das Ensemble, vor allem die Bremse sticht hervor.

Mit der strategischen Ausrichtung auf das Premiumsegment scheint Campagnolo endgültig Abstand zu nehmen von den Versuchen, mit preisaggressiven Gruppen wie Potenza, Centaur oder Athena Marktanteile zurückzuerobern, die an Shimanos 105 oder Ultegra verloren gingen. Wird Campagnolo das, was Premiummarken wie Ferrari oder Lamborghini im Automobilsektor sind – das Material zum Träumen, das sich solvente Liebhaber leisten? Das kann funktionieren – allerdings nicht "nur" mit einer Super Record Wireless. Es wird spannend sein zu sehen, welche Produkte die Italiener in den kommenden Monaten nachschieben werden.

Campagnolo/Nicola Vettorello
Hoher Spaßfaktor bei der Probefahrt in den Hügeln nördlich von Vicenza.

Vorstellung der vorherigen Super Record EPS, Artikel vom 28.03.2019:

Egal ob 8fach, 9fach, 10fach oder 11fach: Schon mehrfach hat Campagnolo mit seinen Rennradgruppen neue Maßstäbe gesetzt. Zuletzt hatte der italienische Traditionshersteller im vergangenen Jahr als erster den 12fach-Antrieb fürs Rennrad präsentiert. Jetzt legt Campagnolo nach und hat – wie erwartet – auch die nächste Generation seiner elektronischen EPS-Schaltgruppe mit dem zwölften Ritzel ausgestattet. Allerdings zunächst nur bei der Top-Gruppe Super Record. Eine Record EPS 12fach steht hingegen noch aus.

Kurz&Knapp

  • Name: Campagnolo Super Record EPS
  • Gewicht: 2505 g (Disc)/2255 g (Felge)
  • Preis: 4677 Euro (Disc)/4327 Euro (Felge)
  • Bremsen: Felgenbremse und Disc (140er oder 160er Scheiben)
  • Kassetten: 11-29, 11-32
  • Kurbeln: 53/39, 52/36, 50/34
  • Kurbellängen: 165, 170, 172,5, 175

Was sind die wesentlichen Neuerungen?

Angesichts der bereits im vergangenen Jahr gezeigten 12fach-Antriebe muss man mit Blick auf die neue Super Record EPS eher von einer Evolution als einer Revolution sprechen. Im wesentlichen galt es, die EPS-Umwerfer und -Schaltwerk auf das 12-Speed-Antriebssystem zu übertragen. Die Verbesserungen dabei liegen vor allem in zahlreichen Details, die oftmals nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. So wurde unter anderem die Ergonomie der Ergopower Bremshebel noch weiter optimiert, beispielsweise mit einer noch angenehmeren, noch weicheren Gummi-Mischung. Auch der Daumenhebel wurde leicht vergrößert, um ihn besser erreichbar zu machen. Das verbesserte Design soll auch dazu beitragen, dass durch eine bessere Hebelwirkung noch geringere Handkräfte für das Bremsen nötig sein sollen. Weiteres Highlight am Ergopower ist das neue Multishift: Hält man die Schalttaste gedrückt, werden bis zu 11 Gänge auf einmal durchgeschaltet für noch raschere Gangwechsel. Der Umwerfer ist dabei so designt, dass sämtliche 12 Ritzel auf der Kassette mit beiden Kettenblättern fahrbar sind, das Trimmen des Umwerfers, um ein Schleifen am Umwerferkäfig zu vermeiden, übernimmt dabei die EPS-Steuerungseinheit voll automatisch. Im Vergleich von Felgen- und Scheibenbremsversion soll der neue Ergopower-Disc-Hebel nur 8 mm höher sein als sein Felgenbrems-Pendant.

Noch mehr zum Thema Schaltung finden Sie im Rennrad-Podcast gleich hier im Webplayer sowie aktuell auf iTunes/Apple Podcasts, Spotify, Deezer, CastBox, Google Podcasts und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.

Ebenfalls überarbeitet wurde die neue Schnittstelle, die mit einer doppelten internen Antenne ausgestattet ist und sowohl per ANT+ als auch Bluetooth mit externen Geräten wie Garmin-Computern oder Smartphones verbunden werden kann. Dank des verbesserten Designs kann sie sowohl unter dem Vorbau, im Lenkerende oder aber auch im Unterrohr verbaut werden. Der neue Akku soll mit sämtlichen Rahmen auf dem Markt kompatibel sein und über 10% mehr Kapazität für noch selteneres Aufladen verfügen.

Der neue Umwerfer soll künftig noch zuverlässiger und präziser arbeiten, dank des stärkeren Motors soll auch das Schalten unter Last kein Problem sein. Gleiches gilt für das verbesserte Schaltwerk, das es nur noch mit einer Käfiglänge gibt, die mit den beiden neuen Super Record Kassetten kompatibel ist. Zur Wahl stehen künftig eine 11-29 und eine 11-32 Kassette. Damit sollen Rennradfahrer für alle Einsatzzwecke ausgerüstet sein. Der große Vorteil des 12. Ritzels laut Campagnolo ist, dass bis zum 7. Ritzel jeweils nur ein Zahn dazu kommt, erst dann beginnen die etwas größeren Sprünge. Die Kassetten sind mit den bisherigen Freilaufbreiten kompatibel.

Bei den Bremsen übernimmt die neue Super Record EPS die Felgenbremse von der bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Super Record. Bei den Scheibenbremsen gibt es einige Verbesserungen im Detail. Vor allem die neuen Bremsbeläge aus einem Bio-Harz-Verbundwerkstoff sollen zu einer noch besseren, modulierbareren Bremsperformance beitragen.

Wie fährt sich die neue Super Record EPS

RB Campagnolo Super Record EPS Neuheit 2019
Campagnolo
Die neue Super Record EPS von Campagnolo.

ROADBIKE hatte die Möglichkeit, die neue Super Record EPS Disc ausführlich Probe zu fahren. Dabei bestätigte sich der sehr gute Eindruck, den die neuen 12fach-Gruppen bereits im vergangenen Jahr hinterlassen haben. Das 12. Ritzel sorgt für ein sehr breites, fein abgestuftes Gangspektrum, mit dem sich für fast jedes Terrain die perfekte Übersetzung finden lässt. Nerviges hin- und herschalten auf der Suche nach dem besseren Gang gehört in der Regel der Vergangenheit an. Die neue EPS besticht dabei durch ein sehr präzises, knackig-sportliches Schaltverhalten, das sehr direkt reagiert. Auch die Möglichkeit, quasi die komplette Kassette in einem Zug durchzuschalten, gefällt. Über die "My Campy"-App lässt sich die EPS zudem noch weiter personalisieren und anpassen. Extrem beeindruckend präsentiert sich auch die aktuelle Generation von Campagnolos Scheibenbremse. Sie lässt sich sehr gut modulieren und die Bremskraft anpassen.

Zu guter Letzt: Gewichte und Preise

Campagnolos Super Record EPS soll in der Felgenbrems-Variante 2255 g wiegen und damit – trotz des zusätzlichen Ritzels – nur 125 g mehr als die alte Super Record EPS. Als Scheibenbrems-Variante soll sie laut Campagnolo 2505 g auf die Waage bringen.

Preislich gibt es die Super Record EPS für 4327 Euro für die Felgenbrems-Version, die Disc-Version kostet 4677 Euro.

Auch neu und 12-fach: Sram Red Etap AXS

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Erscheinungsdatum 09.04.2024