Test: Aero-Laufräder (60mm) für Scheibenbremsen
5 Aero-Laufräder mit 60 mm Felgenhöhe im Test

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Hochprofilräder sehen schnell aus und sind heiß begehrt. Roadbike hat fünf der angesagtesten Modelle getestet – im Labor, auf der Straße und im Windkanal.

Reifentest
Foto: Björn Hänssler

Das Testfeld in der Übersicht:

DT Swiss ARC 1100 Dicut 62 db

Aero-Laufräder erfreuen sich unter Rennradfahrern großer Beliebtheit. Kein Wunder: Hohe Felgen sehen schnell aus und verleihen selbst einem in die Jahregekommenen Rennrad neuen Glanz, der typische „BollerSound“ motiviert, und bei den Radprofis sieht man ohnehin kaum noch etwas anderes.

Doch wie viel bringen die Aero-Laufräder im Vergleich zu Laufrädern mit flacheren Felgen wirklich? Welche Aspekte werden gerne übersehen? Und wie schlagen sich aktuelle Modelle im direkten Vergleich? Um diese Fragen zu beantworten, hat RoadBIKE aufwendige Tests im Windkanal, auf den RB-Prüfständen und auf der Straße durchgeführt.

Eingeladen waren Laufräder mit Felgen um 60 Millimeter Höhe: Diese versprechen erhebliche Aero-Vorteile, bleiben dabei alltagstauglich und erinnern optisch nicht an reine Zeitfahr-Modelle. DT Swiss, Enve, Mavic, Reynolds und Zipp schickten ihre Aero-Flaggschiffe, die Testkandidaten stellen die Crème de la Crème im aktuellen Laufradbau dar.

Infos zu den Aero-Neuheiten für 2020 und viele weitere Trends finden Sie im Rennrad-Podcast gleich hier im Webplayer sowie aktuell auf iTunes/Apple Podcasts, Spotify, Deezer, CastBox, Google Podcasts und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.

Die Tests wurden mit den Disc-Versionen durchgeführt, da die Hauptkritik an Carbon-Laufrädern – Bremsverhalten, besonders bei Nässe, und Defekte durch Bremshitze – hier nicht mehr gilt. Die Versionen, die auch für den Felgenbrems-Einsatz verfügbar sind, sparen gegenüber den von RB ermittelten und hier abgedruckten Lufwiderstandswerten etwa zwei Watt ein.

Die Messungen im Windkanal führte ROADBIKE in Kooperation mit den Experten von Swiss Side durch. Die Schweizer Firma um den ehemaligen Formel-1-Ingenieur Jean-Paul Ballard berät unter anderem Weltklasse-Triathleten und WorldTour-Teams in Sachen Aerodynamik.

Reifentest
Björn Hänssler

Klare Erkenntnis der Tests im Windkanal: Aero-Laufräder sind messbar schneller als Modelle mit flacheren Felgen. Über 10 Watt sparen die Hochprofillaufräder gegenüber einer Referenz mit 30 Millimeter hohen Felgen. Das bedeutet: Ohne mehr Leistung erbringen zu müssen, wäre ein 75 Kilogramm schwerer Rennradfahrer auf einer 100-Kilometer-Strecke mit 1500 Höhenmetern deutlich über eine Minute schneller.

Der Grund dafür: Egal von welcher Seite der Wind kommt, bleibt der Luftwiderstand bei flachen Felgen nahezu unverändert oder steigt sogar an. Bei Hochprofilfelgen ist der Luftwiderstand hingegen schon bei normalem Fahrt- und frontalem Gegenwind geringer, bei Seitenwind sinkt er sogar noch einmal deutlich: Bei Anströmwinkeln der Luft zwischen zehn und fünfzehn Grad muss ein Fahrer mit Aero-Laufrädern für dieselbe Geschwindigkeit 20 Watt weniger Leistung aufwenden als ein Fahrer mit 30 Millimeter-Felgen, bei Berglaufrädern mit komplett flacher Felge oder Felgen mit kastenförmigem Profil wäre der Vorteil der Aero-Sets sogar noch größer. Das zu Grunde liegende Phänomen wird Segeleffekt genannt: Die seitlich anströmende Luft greift in die hohen Felgen wie in ein Segel und trägt so zum Vortrieb bei.

Messung im Standard-Rahmen

Firma

Luftwiderstand Mittelwert in Nm

Nachteil in Nm

Referenz*

0.06

0

Reynolds

0,57

0,51

Enve

0,69

0,63

Zipp

0,79

0,73

DT Swiss

0,84

0,78

Mavic

0,85

0,79

Messung im Standard-Rahmen

Firma

Luftwiderstand Mittelwert in W

Nachteil in W

DT Swiss

103

0

Reynolds

103,6

0,6

Mavic

103,6

0,6

Zipp

103,6

0,6

Enve

103,6

0,6

Referenz*

113,4

10,4

Messung im Aero-Rahmen

Firma

Luftwiderstand Mittelwert in W

Nachteil in W

Enve

70,5

0

Zipp

70,5

0

DT Swiss

70,6

0,1

Mavic

70,6

0,1

Reynolds

71,2

0,7

Referenz*

81,2

10,7

Messung im Aero-Rahmen

Firma

Luftwiderstand Mittelwert in Nm

Nachteil in Nm

Referenz*

0,13

0

Reynolds

0,61

0,48

Enve

0,78

0,65

Zipp

0,85

0,72

Mavic

0,94

0,81

DT Swiss

0,96

0,83


Vor- und Nachteile


Trotz dieser messbaren Vorteile sind Aero-Laufräder nicht pauschal und uneingeschränkt zu empfehlen, warten sie doch auch mit einigen Nachteilen auf. Jeder Rennradfahrer muss deshalb für sich entscheiden, was überwiegt.

Was gegen Aero-Laufräder spricht? Beispielsweise das veränderte Fahr- und Lenkverhalten sowie die höheren Kosten: Hohe Felgen bedeuten mehr Material und folglich auch mehr Gewicht. Um das so gering wie möglich zu halten, kommen zwar alle Testkandidaten mit teuren Carbon-Felgen, wiegen aber trotzdem zwischen knapp 1600 und fast 1800 Gramm – manches deutlich günstigere Disc-Laufrad aus Alu ist leichter. Und höheres Gewicht macht sich beim Fahren bemerkbar: Schwere Laufräder beschleunigen weniger spritzig. Doch nicht nur die Beschleunigung wird durch das Aero-Profil beeinflusst, auch das Lenkverhalten.

„Egal ob auf gerader Strecke oder beim Einlenken in Kurven – Seitenwind und insbesondere Böen wird man bei Hochprofl-Laufrädern immer wieder spüren“, sagt Jean-Paul Ballard von Swiss Side, „wobei man sich auch recht schnell daran gewöhnen kann.“

Wer über die Anschaffung eines Aero-Laufradsatzes nachdenkt, sollte sich folglich fragen: Bin ich bereit, ein höheres Gewicht und verändertes Handling in Kauf zu nehmen, um aerodynamische Vorteile zu erzielen?

Die Beantwortung dieser Frage hängt auch davon ab, wie ambitioniert Rennrad gefahren wird: Leistungsorientierte Wettkampfsportler bewerten auch geringe Zeitersparnisse sicher anders als reine Hobby- und Genussfahrer. Wer vor allem schneller werden möchte, sollte sich aber auch im Klaren sein: Aero-Laufräder sind, was den Kosten-Nutzen-Faktor angeht, die teuerste Stellschraube, an der man drehen kann.

Andere Maßnahmen, wie eine aerodynamisch optimierte Sitzposition oder windschlüpfrige Bekleidung, bringen größere Vorteile und sind deutlich günstiger zu haben (vgl. RB 07/18). Geht es aber darum, noch das letzte Watt einzusparen, werden Aero-Laufräder zur Pflicht. Klar ist auch: Kaufentscheidungen müssen nicht immer rational erklärbar sein.

Reifentest
Björn Hänssler


Kopf-an-Kopf-Rennen


Welches Laufrad aus dem Testfeld ist nun das schnellste? Einfach ist die Antwort nicht, da hier unterschiedliche Philosophien deutlich werden. Reynolds etwa geht davon aus, dass man mit Aero-Laufrädern möglichst schnell fährt, was die Bedeutung des seitlich anströmenden Windes relativiert. Entsprechend optimieren die US-Amerikaner ihre Felgen für frontalen (Fahrt-)Wind und geringe Anströmwinkel. Mit Erfolg: Kein Laufrad ist in diesem Bereich schneller, zudem sind die seitlich gegen das Vorderrad wirkenden Kräfte am geringsten – das Laufrad fährt sich auch subjektiv schnell – und sehr stabil.

Dafür ist der Segeleffekt geringer ausgeprägt, die Luftwiderstandswerte steigen bei Seitenwind früher als bei der Konkurrenz. Ganz anders die anderen Kandidaten: Hier will man so viel Seitenkraft wie möglich generieren, um den Segeleffekt maximal auszunutzen.

„Für Hobbyfahrer ist der Segeleffekt fast wichtiger als für Profis, da sie langsamer fahren, und der Schub von seitlich anströmender Luft effektiver zur Geltung kommt“, erklärt Swiss Side Experte Ballard.

Die Kehrseite der Medaille ist das etwas nervösere Lenkverhalten dieser Sätze. Trotz der unterschiedlichen Herangehensweisen liegen die korrigierten Mittelwerte aus allen Messungen in jedem Anströmwinkel extrem dicht beieinander.

Das bedeutet: Was die Aerodynamik angeht, kann man mit den getesteten Modellen wenig falsch machen, eine Kaufentscheidung ließe sich folglich an anderen Aspekten festmachen. Betrachtet man vor diesem Hintergrund die „klassischen“ Kriterien von RoadBIKE-Laufradtests, setzen sich DT Swiss und Mavic mit soliden Steifigkeitswerten von der Konkurrenz ab – freilich ohne dabei selbst Fabelwerte zu erreichen. Mavic lässt dagegen, wie schon in der Vergangenheit, Punkte bei der Torsionssteifgikeit liegen und leidet etwas an Übergewicht.

Reynolds gefällt hingegen mit dem besten Torsionswert, Enve mit dem geringsten Gewicht. Schade: Nicht zum ersten Mal in einem RB-Laufradtest zeigte sich mangelnde Sorgfalt beim Aufbau. Diesmal waren die Modelle von Enve, Mavic und Zipp teils deutlich aus der Mitte zentriert. Sind auch die Garantiebestimmungen ein Kaufkriterium, setzen sich Reynolds und Enve mit lebenslanger Garantie von den Konkurrenten ab, die „nur“ jeweils zwei Jahre Herstellergarantie bieten, teilweise unter Ausschluss von Wettkampfeinsätzen (DT Swiss).

Augen auf bei der Reifenwahl


Wer sich für einen Aero-Laufradsatz entscheidet und wem es dabei in erster Linie um die Verbesserung der eigenen Aerodynamik geht, sollte ein kleines, aber feines Detail nicht außer Acht lassen: den Reifen. „Entscheidend ist das Profl“, erklärt Experte Ballard, „es lenkt die Luftströme und beeinflusst somit den Segeleffekt. Bei einem profillosen Slick reißen die Luftströme viel früher ab, ironischerweise sind Slicks aber oft bei Rennmaschinen oder Zeitfahrrädern montiert. Dabei kann ein aerodynamisch schlechter Reifen jeden Vorteil eines Aero-Laufrads zunichtemachen.“

Gute Ergebnisse im Windkanal liefert der auch im RB-Test verwendete Continental GP 4000 S II. Darüber hinaus kooperieren derzeit verschiedene Laufradhersteller bei der Entwicklung ihrer neuen Modelle mit Reifenfabrikanten.

Testfazit kompakt: Aero-Laufräder machen schneller. Punkt. Dennoch sind andere Maßnahmen teils effektiver und kosten weniger. Im Windkanal liegen die Testkandidaten eng beisammen, Unterschiede zeigen sich vor allem im Labor und auf der Straße. DT Swiss trägt hier den knappen Testsieg vor Reynolds davon. Wer vor allem den Look hoher Felgen schätzt und keine maximale Aero-Performance sucht, findet in Modellen mit 40 bis 50 Millimetern Felgenhöhe eine interessante und fahrstabilere Alternative.

So testet Roadbike

Messwerte von eigenen Prüfständen, dazu ausgiebige Fahrtests: ROADBIKE treibt großen Aufwand, um Laufräder zu testen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Faktoren Gewicht (20 %), Seitensteifigkeit (20 %), Torsionssteifigkeit (5 %), Trägheit (5 %), Aufbau (10 %), Fahreindruck (20 %) und Aerodynamik (20 %). Detaillierte Informationen zum Test-Prozedere finden Sie hier.

Reifentest
Björn Hänssler

DT Swiss ARC 1100 Dicut 62 db

Reifen im Detail
Björn Hänssler

 ausgewogene Performance auf hohem Niveau

 großer Lieferumfang

 Seitenwind spürbar

Wie so oft sammelt DT Swiss mit einer ausgewogenen Leistung viele Punkte. Der Satz ist der zweitleichteste im Test, die Steifigkeiten sind gut, der Aufbau tadellos. Die Felge ist mit 17 Millimetern vergleichsweise schmal, entsprechend bauen die Reifen weniger breit als bei der Konkurrenz. Vielleicht auch ein Grund für den sportlich-flinken Fahreindruck. Im Praxistest gefiel neben der Beschleunigung das sehr gleichmäßige und vorhersehbare Lenkverhalten, Seitenwind ist aber spürbar und kann nach RB-Erfahrungen insbesondere bei schnellen Abfahrten recht unangenehm werden. Was die Garantie angeht, sind die Schweizer eher knauserig: zwei Jahre ohne Renneinsatz. Als Crash-Replacement bietet DT Swiss bei Registrierung des Produkts zwei Jahre lang 50 % Rabatt.

Kurzes Fazit: DT Swiss holt sich einen weiteren Testsieg, diesmal mit einer insgesamt ausgewogenen Leistung – ohne in einer Kategorie absolute Bestwerte einzufahren. Positiv: der große Lieferumfang.

Gewichte: VR 746 g/HR 867 g

Preis: 2408 €

Felgenmaße*: 17 mm/27 mm/63 mm

Speichen: VR 24/HR 24; je 2x gekreuzt

Lieferumfang: Bedienungsanleitung, Laufradtaschen, Tubeless-Kit, Adapter für Schnellspanner, 6-Loch-Adapter

Gewichtslimit: 110 kg Systemgewicht

Ausführungen: für Shimano/Sram, CampagnoloFreilauf separat erhältlich

Aerodynamik: 20 % 86,8 W/0,9 Nm

Gewicht: LRS 20 % 1613 g

Seitensteifigkeit: 20 % VR 86/HR 86 Nm/°

Torsionssteifigkeit: 5 % 5,14 mm

Trägheit: 5 % VR 818/HR 824 m/s2

Aufbau: 10 % tadellos aufgebaut

Fahreindruck: 20 % recht flink, vorhersehbar, aber Seitenwind spürbar

Wertung: SEHR GUT (81 Punkte)

Enve SES 5.6 Disc

Reifen im Detail
Björn Hänssler

 kein Gewichtslimit

 großzügige Garantie

 Fahreindruck

 teuer

Enve gefällt im Labor mit dem geringsten Gesamtgewicht, kann damit aber etwas überraschend nicht auf der Straße punkten: Der Satz fühlt sich im direkten Vergleich mit der Konkurrenz schwerfälliger und weniger sportlich an – die Antrittsenergie des Fahrers verpufft offenbar wegen der geringen Seiten- und Torsionssteifigkeiten. Das ist schade, denn die Aerodynamik ist top: Die Messungen im Windkanal zeigen, dass kein anderes Modell den Segeleffekt so stark nutzt wie das von Enve. Trotz niedrigerem Vorderrad sind Seitenwind und Böen allerdings deutlicher spürbar als bei der Konkurrenz. Dem im Vergleich etwas spärlichen Lieferumfang stehen eine lebenslange Garantie (auch bei Renneinsatz) sowie ein lebenslanges Crash Replacement in Form von 50 % Rabatt bei Neukauf gegenüber.

Fazit: Im Labor und auf der Straße offenbart Enve Stärken und Schwächen. Im Windkanal und bei der Garantie glänzen die US-Amerikaner. Noch knapp erreicht der Laufradsatz so die Note sehr gut.

Gewichte: VR 719 g/HR 866 g

Preis: 3200 €

Felgenmaße*: 19 mm/28 mm/VR 54, HR 63 mm

Speichen: VR 24/HR 24, je 2x gekreuzt

Lieferumfang: Bedienungsanleitung, Tubeless-Kit, Ventilverlängerung

Gewichtslimit: ohne

Ausführungen: Shimano/Sram oder Campagnolo

Aerodynamik: 20 % 87,1 W/0,69 Nm

Gewicht: LRS 20 % 1582 g

Seitensteifigkeit: 20 % VR 76/HR 72 Nm/° 3

Torsionssteifigkeit: 5 % 6,67 mm

Trägheit: 5 % VR 804/HR 809 m/s2

Aufbau: 10 % VR 0,6, HR 0,4 mm aus der Mitte zentriert, sonst rund 4

Fahreindruck: 20 % unruhige Lenkung, Seitenwind deutlich spürbar

Wertung: SEHR GUT (72 Punkte)

Mavic Comete Pro Carbon SL UST Disc

Reifen im Detail
Björn Hänssler

 günstigster Preis

 beste Seitensteifigkeit

 Aufbauqualität

 Gewicht und Torsion

Im hochpreisigen Aero-Segment liefert Mavic den günstigsten Laufradsatz im Test. Im Windkanal halten die Räder dennoch problemlos das hohe Niveau des Testfelds. Dazu gibt’s den besten Wert bei der Seitensteifigkeit, allerdings den schlechtesten bei der Torsionssteifigkeit. Ärgerlich: Vorder- und Hinterrad waren aus der Mitte zentriert. Zudem war kein Testlaufradsatz schwerer. Im Sattel zeigt sich auch ein vergleichsweise träges Fahrgefühl. Das Lenkverhalten ist vorhersehbar und ruhig, allerdings verlangt Seitenwind auch hier stets hohe Aufmerksamkeit. Positiv: Zum Lieferumfang gehören Tubeless-Reifen. Die zweijährige Garantie können Käufer bei Registrierung der Räder um ein weiteres Jahr verlängern, ein Crash-Replacement von 40 % Rabatt bei Neukauf gegenüber.

Fazit: Der Mavic-Satz zeigt Licht und Schatten. Ärgerlich ist der nicht mittige Aufbau der Räder. Letztlich kosten die kleineren Schwächen Punkte – Mavic verpasst so haarscharf die Note sehr gut.

Gewichte: VR 829 g/HR 933 g

Preis: 1899 €

Felgenmaße*: 19 mm/26 mm/65 mm

Speichen: VR 24, 2x gekr./HR 24, li. 2x, re. radial

Lieferumfang: Bedienungsanleitung, TubelessReifen Yksion Pro UST, Tubeless-Kit,Lagereinstellschlüssel

Gewichtslimit: 120 kg Systemgewicht

Ausführungen: Shimano/Sram oder Campagnolo

Aerodynamik: 20 % 87,1 W/0,89 Nm

Gewicht: LRS 20 % 1762 g

Seitensteifigkeit: 20 % VR 86/HR 89 Nm/°

Torsionssteifigkeit: 5 % 7,52 mm

Trägheit: 5 % VR 821/HR 824 m/s2

Aufbau: 10 % VR 1 mm, HR 1,4 mm aus der Mitte zentriert, sonst rund

Fahreindruck: 20% etwas träge, ruhige Lenkung, nervös bei Seitenwind

Wertung: GUT (70 Punkte)

Reynolds Aero 65 DB

Reifen im Detail
Björn Hänssler

 Fahreindruck

 kein Gewichtslimit

 großzügigie Variante

 könnte seitensteifer sein

Reynolds geht einen eigenen Weg – und überzeugt damit vollauf. Im Windkanal sind die Aero 65 DB bei frontaler Luftanströmung die schnellsten Laufräder im Test. Einen Bestwert gibt es auch bei der Torsionssteifigkeit. Rundum überzeugen können die Laufräder auf der Straße: Gerade bei hohem Tempo hat man tatsächlich das Gefühl, schneller zu rollen, das Lenkverhalten ist klar vorhersehbar, Seitenwind deutlich weniger spürbar als bei der Konkurrenz. Und Reynolds gefällt auch in anderen Disziplinen: tadelloser Aufbau, großer Lieferumfang, lebenslange Garantie inklusive Renneinsatz, kein Gewichtslimit, zwei Jahre lang 50-prozentiges Crash Replacement, und das alles zum fairen Preis. Allein bei der Seitensteifigkeit ist mancher Konkurrent besser, was am Ende wertvolle Punkte kostet.

Fazit: Starker Auftritt von Reynolds. Die US-Amerikaner überzeugen mit einem attraktiven Gesamtpaket und machen viel Spaß. Die geringere Seitensteifigkeit kostet die Punkte für den Testsieg

Gewichte: VR 734 g/HR 903 g

Preis: 2099 €

Felgenmaße*: 19 mm/28 mm/65 mm

Speichen: VR 20/HR 24, je 2x gekreuzt

Lieferumfang: Bedienungsanleitung, Taschen, Tubeless-Kit, Adapter für 15-mmSteckachsen u. 6-Loch, Distanzring

Gewichtslimit: ohne

Ausführungen: Shimano/Sram, Sram XD oder Campagnolo

Aerodynamik: 20 % 87,4 W/0,59 Nm

Gewicht: LRS 20 % 1637 g

Seitensteifigkeit: 20 % VR 79/HR 72 Nm/°

Torsionssteifigkeit: 5 % 3,74 mm

Trägheit: 5 % VR 819/HR 825 m/s2

Aufbau: 10 % tadellos aufgebaut

Fahreindruck: 20 % bisschen träge, rollen gut, Seitenwind kaum spürbar

Wertung: SEHR GUT (78 Punkte)

Zipp 404 NSW Carbon Clincher Tubeless Disc Br.

Reifen im Detail
Björn Hänssler

 großzügigies Gewichtslimit

 Lieferumfang

 Hinterrad zu weich

 teuer

Zipp-Laufräder gelten als schnell – und das jüngste 404 wird diesem Ruf gerecht: Im Windkanal nutzt nur Konkurrent Enve den Segeleffekt minimal besser aus. Gewicht, Torsionssteifigkeit und Lieferumfang sind leicht überdurchschnittlich. Im Sattel gefallen die spritzige Beschleunigung und die vorhersehbare Lenkung. Seitenwind drückt aber spürbar gegen das Vorderrad, das zudem deutlich aus der Mitte zentriert ist. Positiv: das großzügig bemessene Gewichtslimit. Die zu geringe Seitensteifigkeit des Hinterrads passt dazu nicht. Sie liegt deutlich unter dem grünen Bereich von 70 Nm/°, ab dem sich gemäß RB-Standard ein Laufrad problemlos für jedes Fahrergewicht eignet. Garantie gewährt Zipp für zwei Jahre inklusive Renneinsatz, ein CrashReplacement-Programm gibt es nicht.

Fazit: Die Laufräder von Zipp bereiten Freude beim Fahren, schwächeln aber in mancher Disziplin und lassen so am Ende viele Punkte liegen. Ärgerlich, nicht zuletzt angesichts des recht hohen Preises.

Gewichte: VR 766 g/HR 852 g

Preis: 3000 €

Felgenmaße*: 19 mm/26 mm/59 mm

Speichen: VR 24/HR 24, je 2-fach gekreuzt

Lieferumfang: Bedienungsanleitung, Taschen, Tubeless-Kit, Ventilschlüssel, Adapter für Spanner und 15-mm-Achse

Gewichtslimit: 115 kg Fahrergewicht

Ausführungen: Shimano/Sram oder Campagnolo

Aerodynamik: 20 % 87,1 W/0,82 Nm

Gewicht: LRS 20 % 1618 g

Seitensteifigkeit: 20 % VR 74/HR 65 Nm/°

Torsionssteifigkeit: 5 % 4,98 mm

Trägheit: 5 % VR 820/HR 825 m/s2

Aufbau: 10 % VR 1,4 mm aus der Mitte zentriert, sonst rund

Fahreindruck: 20 % recht flink, vorhersehbar, Seitenwind spürbar

Wertung: GUT (65 Punkte)

Die aktuelle Ausgabe
4 / 2024
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Erscheinungsdatum 05.03.2024