Test: Specialized Diverge Expert Carbon
Der Gravel Liebling

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Leicht, schnell vielseitig: Das Specialized Diverge Expert Carbon zeigt im Test, warum es in der Gravel Community so beliebt ist. Das Testbike mutierte schnell zum begehrten Dauerläufer.

Der Gravel Liebling
Foto: Rugile Kaladyte

Regelmäßig fragen wir auf unserem Instagram-Kanal gravelbike.mag die Gravel Community nach den beliebtesten Gravel Bikes. Das Specialized Diverge ist immer ganz vorne dabei. Klar wollten wir wissen, warum das so ist, und haben den Community-Liebling bei einem mehrtägigen Bikepacking-Trip gefahren. Doch das war erst der Anfang: Kaum ein Bike hat so viele Kilometer für diesen Test absolviert wie das Specialized Diverge Expert Carbon. Gut 2000 Kilometer haben die Testfahrer auf dem leichten Carbon-Geschoss gesammelt, auf der Bikepacking-Tour, bei Feierabendrunden, bei Gravel Ausflügen am Wochenende.

Dan Zoubek

Dabei gab es keinen Fahrer und keine Fahrerin, die sich nicht zumindest ein bisschen in dieses superschnelle Gravelbike verliebt hätten. Liebe zum Detail darf man auch den Entwicklern von Specialized zusprechen, zu sehen an den vielen Möglichkeiten zur Montage von Gepäck und Schutzblechen und dem cleveren SWAT-Staufach im voluminösen Unterrohr, in dem werkzeug und Ersatzteile Platz finden. Eine schlaue Lösung, die uns begeistert.

Dan Zoubek

Das heimliche Highlight des Diverge ist aber der "Future Shock"-Dämpfer unter dem Vorbau mit 20 mm Federweg. Diese Federung an der Front sorgt sehr effektiv, aber nie störend für spürbar mehr Komfort im Gelände. Kleiner Haken: Da die Dämpfereinheit die sonst üblichen Spacer ersetzt, lässt sich die Höhe des Diverge-Cockpits nicht anpassen. Wem das Bike passt, hat damit aber kein Problem.

Und das Diverge passt: "Ich habe mich noch nie auf Anhieb so wohl auf einem Rad gefühlt", lautet das Fazit fast aller, die darauf ein paar Runden gedreht haben. Denn auch die Geometrie des Diverge kann sich sehen lassen. Das Rad liefert einen erfreulich mitreißenden Vortrieb bei präzisem, willigem Handling. Trotzdem bleibt das Diverge ein ausgeglichener Charakter. Shimanos elektronische GRX-Di2-Schaltgruppe zeigte sich im Test unter allen Bedingungen über jeden Zweifel erhaben. Die die 38 mm breiten Reifen bauen gefühlt noch etwas breiter und sorgten im Gelände für annehmbaren Grip und auf der Straße für ordentlich Speed. Allerdings musste der Tubeless-Hinterreifen nach Hufnagel-Kontakt per "Salami" geflickt werden musste – das einzige Problem, das es mit dem leichtfüßigen Alleskönner Diverge bei seinen vielen testkilometern gegeben hat.

Dan Zoubek

Fazit – Das geht

Von der schnellen Tour am Feierabend bis zum schwer bepackten Bikepacking-Trip macht das Specialized Diverge alles mit und beweist dabei einen souveränen, spritzigen Charakter

Die Fakten zum Specialized Diverge Expert Carbon

Gewicht: 8,6 kg

Preis: 5299 €

Ausstattung: Shimano GRX Di2 40 x 11–42 (11x), DT Swiss G540, Specialized Pathfinder Pro 700 x 38,

Rahmenmaterial: Carbon

Oberrohr: 558 mm

Sitzrohr: 470 mm

Sitz-/Lenkwinkel: 73,5°/71,25 °

Reach/Stack: 383/592

max. Reifenbreite: 54 mm (650B)

2-fach möglich: ja

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02 / 2023
 02  / 2023

Erscheinungsdatum 05.09.2023