Erster Test: Specialized Crux
Specialized zeigt das neue Crux

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Rekordverdächtig leicht: Nur 7,25 kg wiegt Specializeds neues Crux. GRAVELBIKE hat das neue Gravel Bike bereits getestet.

Specialized zeigt das neue Crux

Eigentlich ist das Crux mal als astreiner Crosser gestartet – und hat sich unter sportlichen Fahrern über die Jahre eine große Fangemeinde verdient. Jetzt präsentiert Specialized die neueste Generation des Crux. Das neue Crux ist immer noch ein echter Sportler, trägt aber viel mehr Gravel-Gene in sich, als man erwartet hätte.

Es ist schnell, verdammt schnell – und für ein Gravel Bike schon fast verboten leicht: das neue Specialized Crux. Gerade einmal 7,25 kg bringt das Topmodell auf die Waage, der Rahmen soll laut der US-Amerikaner lediglich 725 g wiegen.

Race-orientierte Geometrie

Bei der Geometrie haben die Entwickler des neuen Crux aber weiterhin Racer im Blick: langer Reach, tiefer Drop und ein hohes Tretlager sollen ein Renn-inspiriertes Handling bieten, mit dem das Crux auch bisher überzeugt hat. Seinen sportlichen Ansatz zeigt das Crux auch an vielen Details: So sind an dem Rahmen Schaltungen mit zwei Kettenblättern problemlos möglich.

Eigentlich ist das Crux ja der Crosser im Specialized-Lineup, aber bei der Neuentwicklung waren die Ingenieure so frei, das Rad völlig neu zu definieren und stärker im Gravel-Segment anzusiedeln. Das heißt vor allem: mehr Reifenfreiheit! Bis zu 47 mm breite Reifen sollen im Rahmen Platz finden. Damit wird das Crux deutlich geländegängiger.

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Nicht unbedingt fürs Bikepacking

Gleichzeitig hat Specialized jedoch darauf verzichtet, das Crux mit weiteren, gemeinhin als "graveltypisch" angesehenen Features zu versehen wie Aufnahmen für Schutzbleche, Gepäckträger oder Packtaschen. Denn trotz des neuen Schwerpunkts soll das Crux natürlich auch im Cross-Einsatz überzeugen und vor allem aber schnell, leicht und agil über Wald und Wiesen jagen.

"Gravel enlightenment", nennt Specialized das Motto. Und wer angesichts der Rahmensilouette Ähnlichkeiten mit Specializeds Superleicht-Renner Aethos ausmacht – richtig gesehen! Denn natürlich habe man bei der Entwicklung des neuen Crux-Rahmens von den Erfahrungen beim Aethos profitiert. Ein "Heureka"-Moment, wie es Entwickler Peter Denk beschreibt. "Wir wussten: Ein ultraleichtes Bike mit derart viel Reifenfreiheit wäre ein Durchbruch in Sachen Gravel-Performance. Mit der Aethos-Technologie wurde dieser Traum zur Realität – und zum neuen Crux", sagt Steward Thomson, Road- und Gravel Produktmanager.

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Damit habe man nicht nur den leichtesten Gravelrahmen auf dem Markt, sondern gleich die Doppelspitze. Denn selbst das zweite Rahmenlevel für die Pro-, Expert- und Comp-Modelle, der 10r, sei mit 825 g immer noch herausragend leicht.

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Das Specialized Crux im ersten Praxistest

Genauso fährt sich das neue Crux auch, wie es beim Test auf den flämischen Wald- und Schotterwegen rund um die WM-Stadt Leuven unter Beweis stellte: Extrem leichtfüßig klettert es steile Rampen nach oben und meistert auch ruppige Untergründe mit Bravour. Wirklich nie kommt Unsicherheit auf, dass der superleichte Rahmen den Belastungen nicht gewachsen sein könnte.

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Gleichzeitig profitiert das Crux von seinen nicht zu leugnenden Genen als Crosser. Denn dank des agilen Handlings lässt es sich sicher durch technische Passagen zirkeln. Ausgewaschene Waldwege mit tiefen Spurrillen? Senken mit schlammigen Matschlöchern? Plötzliche Richtungswechsel? Lassen sich allesamt flink und sehr wendig aussteuern, wo andere Gravel Bikes mit stärker ausgeprägterer Laufruhe deutlich schwerfälliger reagieren.

Hinzu kommt ein sehr angenehmer Komfort im Heck dank der sehr gut flexenden Alpinist-Carbon-Sattelstütze. Aber den meisten Spaß macht das Crux, wenn es auf feinem Schotter einfach nur um Speed geht und man ihm so richtig die Sporen geben kann.

Die leichten Roval-Terra-CLX-Laufräder beschleunigen sehr leichtfüßig, sodass das Crux rasant auf Tempo gebracht ist und pfeilschnell über die Pisten fliegt. Da fliegt der der Schotter nur so zu beiden Seiten in die Rabatte. Sehr angenehm: Der Drop des Lenkers ist mit 72 mm nicht zu stark, sodass es sich auch im Unterlenker noch gut fahren lässt, perfekt für die Tempojagd in Wald und Flur.

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Weiterer Pluspunkt: Dank des geringen Gewichts überzeugt das Crux mit schmaleren Reifen auch auf der Straße, ein Rad für alles eben.

Fazit: Ein Gravel Bike unter 8 kg? Das neue Specialized Crux ist eine echt starke Ansage an die Konkurrenz und begeistert mit seinem lebendig-agilen Fahrgefühl – genau richtig für sportlich schnelle Touren über jedes Gelände. Wäre da nicht der sehr hohe Preis.

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Specialized Crux: Die Modelle

Specialized bietet das neue Crux in vier Modell-Versionen an. Neben der getesteten Top-Version für stolze 12200 Euro gibt es das Crux Pro mit Sram Force eTap AXS für 8000 Euro. Das Crux Expert mit der Sram Rival eTap AXS kostet 6000 Euro. Den Einstieg bildet das Crux Comp mit der mechanischen Sram Rival für 4000 Euro. Zusätzlich bietet Specialized beide Rahmenvarianten (S-Works und Pro/Expert/Comp) für 4500 bzw. 3000 Euro an.

Kurz & knapp

  • Name: Specialized Crux
  • Gewicht: 7,25 kg (S-Works), 7,6 kg (Pro), 8,1 kg (Expert), 8,5 kg (Comp)
  • Rahmengewicht 725 g (Herstellerangabe)
  • Preis: 12.200 Euro
  • Weitere Modelle: Crux Pro 8000 Euro, Crux Expert 6000 Euro, Crux Comp 4000 Euro
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01 / 2024
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Erscheinungsdatum 03.09.2024