Test: Focus Atlas Gravelbike
Atlas: Das neue Alu-Gravelbike von Focus

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Focus bringt ein neues Gravelbike mit Alu-Rahmen auf den Markt! Das Atlas kommt mit integrierten Zügen zum attraktiven Preis. ROADBIKE hat den ersten Test.

Focus Atlas Gravelbike 2021
Foto: Axel Brunst

"Made to lose", "Gemacht, um zu verlieren" – so bewirbt Focus da neue Gravelbike mit dem Namen Atlas. Wer jetzt aber an verlorene Wettkämpfe oder Rennen denkt, ist hier auf dem Holzweg. Focus geht es mit dem neuen Gravelbike viel mehr um die Entschleunigung und das "sich verlieren": in der Landschaft, der Weite und dem Abenteuer. Ob das Focus Atlas diesen Ansprüchen gerecht wird konnte ROADBIKE schon testen.

Focus Atlas Gravelbike 2021
Axel Brunst
Das neue Focus Atlas 6.8.

Der Rahmen des Focus Atlas

Herzstück des neuen Gravelbikes von Focus ist der Alu-Rahmen. Damit gewinnt das Rad vielleicht keine Gewichts-Rekorde, aber der Rahmen ist stabil und robust genug, um jedes Abenteuer mitzumachen. Die Bremsleitungen und Schaltzüge verschwinden schon am Steuersatz im Rahmen. Das sorgt für ein aufgeräumtes Cockpit und schafft so auch mehr Platz für eine Lenkertasche.

Focus Atlas Gravelbike 2021
Axel Brunst
Aufgeräumte Optik am Focus Atlas.

Darüber hinaus bietet der Rahmen eine Vielzahl an Möglichkeiten Flaschenhalter oder Gepäcktaschen zu montieren. An der Carbon-Gabel sind auf jeder Seite drei Montagepunkte an denen Flaschenhalter oder Gepäck-Carrier befestigt werden können. Am Unterrohr gibt es zwei Positionen für den Flaschenhalter, damit auch eine Rahmentasche Platz hat

Focus Atlas Gravelbike 2021
Axel Brunst
Befestigunsmöglichkeiten für Schutzblech und Gepäckträger.

Die Geometrie schafft einen Spagat zwischen Wendigkeit und Laufruhe. Dank kurzer Kettenstreben sollen auch Trail-Passagen kein Problem sein. Ein längerer Reach und ein etwas höheres Steuerrohr sollen eine langstreckentaugliche Position ermöglichen, der kürzere Vorbau für die nötige Agilität sorgen.

Das Focus Atlas 6.8 im Praxistest

ROADBIKE konnte das Atlas 6.8 schon auf mehreren lange Touren ausgiebig testen. Wer wegen des Alu-Rahmens ein gemütliches oder gar schwerfälliges Rad erwartet wird überrascht sein.

Focus Atlas Gravelbike 2021
Axel Brunst

Zwar bringt das komplettrad in Größe L 10,3 kg auf die Waage, Ist man aber erstmal im Gelände unterwegs, ist das Mehrgewicht des Alu-Rahmens kein Thema mehr. Das Atlas fährt sich nie träge oder schwerfällig. Im Gegenteil, selbst etwas knifflige Trails über feuchte Wurzeln meisterte das Atlas unbeeindruckt, auch dank den griffigen 45er-WTB-Riddler-Reifen. Und auf einen schnellen Antritt reagiert das Atlas willig, obwohl es dafür doch gar nicht gemacht ist.

Die Geometrie beschreibt die goldene Mitte zwischen Agilität und Laufruhe: Der lange Radstand und ein flacher Lenkwinkel sorgen für sicheres Handling auf ruppigem Terrain. Dank kurzen Kettenstreben und kurzem Vorbau lässt sich das Rad auch in engen Trail-Passagen gut dirigieren, "kippt" bei heftigen Lenkmanövern aber etwas gewöhnungsbedürftig in die Kurve. Die Sitzposition fällt sportlich-kompakt aus, ist aber komfortabel genug für lange Touren.

Focus Atlas Gravelbike 2021
Axel Brunst

Fazit: Das Focus Atlas gefällt mit einer sehr ausgewogene und stimmige Geometrie, die Laufruhe und Agilität unter einen Hut bringt. Das etwas höhere Gesamtgewicht bremst bei sehr sportlicher Gangart allerdings etwas aus. Das Atlas ist das perfekte Rad für alle, die ein bezahlbares Gravelbike für den Alltag oder auch mehrtägige Abenteuertouren suchen, das sich in ruppigerem Gelände nicht gleich überfordert zeigt.

Focus Atlas: Modelle und Preise

Das Atlas kommt in vier Ausstattungsvarianten. Das Topmodell Atlas 6.9 gibt es mit Shimano GRX 1x11 Schaltung mit eine Kettenblatt vorne und DT Swiss LN Gravel Laufrädern für 2499 Euro. Darunter angesiedelt ist das Atlas 6.8 mit GRX 2x11 Schaltung und Novatec 25 Elite Laufrädern für 1999 Euro.

Den Einstieg in die Atlas-Plattform bildet das Atlas 6.7. Für 1599 Euro gibt es das Atlas mit Shimano GRX 400 2x10-fach Schaltung. Wer es gern etwas alltagstauglicher möchte, greift zum Atlas 6.7 EQ für 1799 Euro. Das Modell kommt mit fest installierten Schutzblechen, Gepäckträger, Nabendynamo und Beleuchtung.

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Erscheinungsdatum 05.09.2023