Klassiker sind die populärsten Rennen im Straßenradsport. In der Szene haben sich fünf besonders hervorgehoben. RoadBIKE erklärt was sie ausmacht.
Klassiker sind die populärsten Rennen im Straßenradsport. In der Szene haben sich fünf besonders hervorgehoben. RoadBIKE erklärt was sie ausmacht.
Die bedeutendsten Eintagesrennen im Straßenradsport heißen Klassiker. Kenner der Szene bezeichnen die fünf wichtigsten als Monumente des Radsports. Sie genießen ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit und haben charakteristische Merkmale. Der Streckenverlauf und ihre Anforderungen sind seit Jahrzehnten nahezu gleich. Alle Rennen fanden erstmalig vor dem Ersten Weltkrieg statt und mit Ausnahme einzelner Unterbrechungen seither jährlich.
1. Mailand-Sanremo
2. Flandern-Rundfahrt
3. Paris-Roubaix
4. Lüttich-Bastogne-Lüttich
5. Lombardei-Rundfahrt
Gewinner aller Monumente des Radsports
Bisher gelang es nur drei belgischen Fahrern sämtliche fünf Eintagesrennen zu gewinnen.
Das Eintagesrennen von Mailand nach Sanremo leitet die Radsaison ein. Mit seinen fast 300 Kilometern gilt es als der längste Klassiker. Die Strecke startet auf der Piazza Castello, führt an der italienischen Riviera entlang und endet im Badeort Sanremo. Die Halbzeit des Kurses und gleichzeitig den höchsten Punkt bildet der Tuchinopass mit 588 Höhenmetern. Insgesamt ist das Rennen eher flach, enthält aber sogenannte capis – kurze extrem steile Anstiege. Während sie früher ausschlaggebend für den Sieger waren, sind es heute Massensprints die das Rennen entscheiden.
Basics
Der flämische Radklassiker ist wegen seiner Passagen aus Kopfsteinpflaster berüchtigt. Er gehört zu den wichtigsten Radrennen in Belgien. Wie bei der Strecke Mailand–Sanremo gibt es auch hier kurze, steile Anstiege über 20 Prozent, die sich Hellingen nennen. Die sogenannte Ronde ist aufgrund seiner Härte auch als Ausscheidungsrennen bekannt. Im Laufe der Geschichte wechselte der Start und Zielort von Brügge nach Meerbeke zu Antwerpen nach Oudenaarde. Bei den Fans ist vor allem die Mauer von Geraardsbergen beliebt, ein schmaler Streckenabschnitt aus Kopfsteinpflaster bei dem die Fahrer einen Höhenunterschied von 44 Metern bezwingen müssen.
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Achiel Buysse (Belgier), Fiorenzo Magni (Italiener), Eric Leman (Belgier), Johan Museeuw (Belgier), Tom Boonen (Belgier), Fabian Cancellara (Schweiz)
In Frankreich findet die Königin der Klassiker statt: Paris-Roubaix. Das Eintagesrennen beginnt in Compiegne und endet im Velodrom von Roubaix. Etwa 55 Kilometer der Strecke sind mit Kopfsteinpflaster versehen – die sogenannten Pavés. Bei den Fahrern gefürchtet ist die Schneise im Wald von Arenberg. Sie hat den höchsten Schwierigkeitsgrad 5. Defekte und Stürze gehören in diesem Abschnitt zur Normalität. Das Rennen ist auch unter dem Namen Hölle des Nordens bekannt.
Basics
4x Roger De Vlaeminck (Belgier), Tom Boonen (Belgier);
3x Eddy Merckx (Belgier)
Das Eintagesrennen durch die wallonischen Ardennen gilt als der älteste Klassiker des Straßenradsports. Die Radszene nennt ihn deshalb La Doyenne. Der Kurs führt von Lüttich nach Bastogne und wieder zurück. Die Strecke ist geprägt durch ihr hügeliges Profil. Côtes heißen die kurzen, steilen Anstiege, die Fahrer bewältigen müssen. Vor allem die Côte de la Redoute ist bei Profis und Fans populär. Das Rennen entscheidet sich aber meist am Côte de Saint-Nicolas. Die Besonderheit des belgischen Monuments liegt in der raschen Abfolge von Anstiegen im letzten Abschnitt. Bei diesem Klassiker haben auch andere Fahrertypen wie der Sprinter – beispielsweise der Puncheur oder Kletterer – eine Chance auf den Sieg.
Basics
Das Rennen der fallenden Blätter läutet den Abschluss der Radsaison ein. Untypisch für Klassiker gibt es bei der italienischen Rundfahrt seit jeher zahlreiche Änderungen in der Streckenführung. Das Ziel liegt überwiegend in Bergamo oder Como. Sprinter haben nur geringe Chancen auf den Sieg. Der Kurs ist geprägt von Höhenmetern. Die Vorentscheidung fällt meist am Anstieg zur Madonna del Ghisallo.
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